Psychische Gesundheit: Depression, Jugend & Störungen verstehen
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Depression: Symptome und Definition
Depression ist mehr als nur Traurigkeit. Sie äußert sich, wenn man niedergeschlagen, übermäßig traurig oder ständig müde ist. Die Erfahrung, deprimiert zu sein, tritt bei den meisten Menschen mindestens einmal im Leben auf.
Symptome der Depression
- Stimmung: Niedergeschlagenheit. Patienten wirken oft still, distanziert, ernst, isoliert und reizbar. Die Stimmung kann im Laufe des Tages schwanken.
- Verlust des Interesses an einst freudvollen Aktivitäten: Der Patient zeigt kein Interesse mehr an Dingen, die ihm früher Freude bereiteten, da er sie nicht mehr genießen kann. Dies wird oft als quälend empfunden.
- Schuldgefühle: Betroffene fühlen sich schuldig wegen vergangener Ereignisse oder Situationen, die sie nicht beeinflussen konnten oder die nicht zu ihrer Depression führten.
- Suizidgedanken: Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Suizid.
- Schlafstörungen: Typisch ist die terminale Insomnie (frühes Erwachen in den letzten Stunden der Nacht). Andere Patienten leiden unter Einschlafschwierigkeiten oder übermäßigem Schlaf (Hypersomnie).
- Verminderte Energie: Extreme Müdigkeit, die alltägliche Aufgaben wie Bewegung, Anziehen oder Körperpflege erschwert und die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt.
- Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung: Patienten zeigen oft unruhige Bewegungen (z.B. Händeringen, Haare raufen, ständiges Aufstehen und Hinsetzen) oder eine deutliche Verlangsamung von Gedanken und Bewegungen.
- Körperliche Beschwerden: Eine Vielzahl von körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, übermäßiges Seufzen oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.
- Appetit- und Gewichtsveränderungen: Häufig treten Appetitlosigkeit und signifikanter Gewichtsverlust auf. Bei manchen Patienten, insbesondere bei atypischer Depression mit übermäßiger Schläfrigkeit, kann es auch zu Gewichtszunahme kommen.
- Vermindertes sexuelles Verlangen oder sexuelle Dysfunktion.
Ursachen und Anfälligkeit für Depressionen
Die Forschung deutet auf eine Anfälligkeit bestimmter Funktionen des Nervensystems hin, die bei der Entwicklung von Depressionen eine Rolle spielen. Depression könnte als ein extremer Mangel an Stressbewältigungsmechanismen verstanden werden. Auch die Vererbung kann eine gewisse Anfälligkeit verursachen.
Grundlegende Definitionen im Kontext der Psychologie
Gesundheit
Ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.
Psychische Gesundheit
Entsteht als Ergebnis einer Kombination biologischer, emotionaler, sozialer, kultureller und familiärer Faktoren.
Jugend
Der Begriff „Jugend“ wird oft mit den Bedeutungen von Wachstum und Herausforderungen (Schmerzen) assoziiert.
Zwischenmenschliche Beziehungen
Menschen sind soziale Wesen, die Beziehungen zu anderen aufbauen müssen. Diese Verbindungen werden als zwischenmenschliche Beziehungen bezeichnet.
Identitätsbildung
Die Identitätsbildung ist die Entdeckung des eigenen Selbst, das sich als einzigartiges Individuum zwischen der Welt und dem eigenen Bewusstsein manifestiert. Erik Erikson beschreibt diesen Prozess als eine Phase der Krise, Desorganisation und Verwirrung, in der man sich fragt: „Wer bin ich?“ Die Selbstwahrnehmung Jugendlicher hängt stark davon ab, wie sie glauben, von anderen wahrgenommen zu werden.
Interaktion zwischen Jugendlichen
Jugendliche bilden Gruppen basierend auf gemeinsamen Interessen und Vorlieben.
Selbstverständnis und Selbstwertgefühl in der Jugend
Die Pubertät ist ein entscheidender Schritt in der Identitätsbildung. Jugendliche versuchen, sich durch ihre Aktivitäten, Interessen und Erwartungen zu definieren. Das Selbstverständnis und Selbstbewusstsein umfasst das gesamte Selbstbild – körperlich, geistig und sozial. Insbesondere nach den großen körperlichen Veränderungen in der Pubertät rückt die Sorge um das körperliche Selbst in den Vordergrund.
Veränderungen in der Adoleszenz
- Körperliches Wachstum: Zunahme von Körpergewicht, Größe und Körpermaßen.
- Muskelentwicklung: Zunahme von Muskelmasse und -kraft.
- Motorische Entwicklung: Veränderungen in Körperform und -maßen können zu motorischer Ungeschicklichkeit, Koordinationsstörungen, Müdigkeit und Schlafstörungen führen.
- Sexuelle Entwicklung: Reifung der Geschlechtsorgane.
Psychologische Aspekte der Jugend
- Eigennutz und das Bedürfnis nach Unabhängigkeit.
- Stimmungsschwankungen und emotionale Ausbrüche.
- Entwicklung der sexuellen Identität und des Sexualverhaltens.
- Widersprüche im Verhalten und in der Stimmung.
- Oft widersprüchliche Beziehung zu den Eltern.
Wesentliche Risikofaktoren in der Jugend
- Schulversagen.
- Unfälle.
- Alkohol- und Drogenmissbrauch.
- Sexuell übertragbare Krankheiten.
- Frühe Schwangerschaft.
Pathologische Erscheinungen
Pathologische Erscheinungen sind regelmäßige Abweichungen von normalen Verhaltensweisen oder Zuständen.
Kriterien zur Bestimmung von Normalität
- Ideologische Kriterien: Was als anormal gilt, entspricht nicht einer zu einem bestimmten Zeitpunkt als normal definierten Norm.
- Statistische Kriterien: Normalität wird anhand der Häufigkeit eines Phänomens in der Gesamtbevölkerung definiert. Als normal gilt oft der Durchschnitt.
- Teleologische Kriterien: Was als normal angesehen wird, kommt dem Optimum am nächsten.
Neurosen und psychische Störungen
Neurose
Das Hauptsymptom einer Neurose ist Angst, die oft gegenstandslos ist und sich dadurch von realer Angst unterscheidet. Diese Störungen manifestieren sich in Gefühlen oder Ideen, die eine Abwehr gegen die Angst darstellen. Neurosen sind psychische Erkrankungen, die intern erlebt werden. Die Persönlichkeit bleibt integriert, die Betroffenen behalten den Bezug zur Realität und das Bewusstsein für ihre Krankheit, ignorieren jedoch oft die tiefere Bedeutung ihrer Symptome.
Angstneurose
Ein Muster von Panikattacken oder anhaltender Angst. Oft verbunden mit einer pessimistischen Weltsicht und der Erwartung negativer Ereignisse.
Phobien
Phobien sind übertriebene Ängste vor bestimmten Objekten, Tieren oder Situationen. Sie können als Versuch des Ichs verstanden werden, einer internen oder externen Bedrohung zu entgehen.
Zwangsstörung (Zwangsneurose)
Angst manifestiert sich hier in Form von Zwangsgedanken, die als hartnäckig und aufdringlich empfunden werden und erhebliche Angst oder Stress verursachen. Die betroffene Person erkennt, dass diese Obsessionen Produkte ihres eigenen Geistes und nicht logisch sind, kann ihr Auftreten jedoch nicht verhindern.
Hysterie
Hysterie äußert sich in körperlichen Symptomen, die durch psychische Schmerzen verursacht werden. Oft wird sie mit unbefriedigten Wünschen oder unterdrückter sexueller Erregung in Verbindung gebracht, die Unbehagen hervorrufen.
Psychosen und schwere psychische Störungen
Psychose
Bei einer Psychose verliert die betroffene Person den Kontakt zur Realität. Sie ist gekennzeichnet durch Wahnvorstellungen, eine Beeinträchtigung der Interaktion mit der Außenwelt, mangelndes Krankheitsbewusstsein und eine Desorganisation der Persönlichkeit. Oft wird ein Bruch mit der Realität erlebt, gefolgt von der Konstruktion einer neuen, wahnhaften Realität.
Schizophrenie
Kennzeichnend sind Halluzinationen, Denk-, Handlungs- und Emotionsstörungen, desorganisierte Sprache, sozialer Rückzug (Autismus), Isolation, soziale und berufliche Dysfunktion sowie kognitive Beeinträchtigungen.
Paranoide Schizophrenie
Charakterisiert durch paranoide Wahnvorstellungen. Im Gegensatz zu anderen Formen kann hier die Klarheit und Ordnung im Denken, Wollen und Handeln weitgehend erhalten bleiben, oft ohne ausgeprägte intellektuelle Beeinträchtigungen.
Bipolare Störung (Manisch-depressive Erkrankung)
Manische Episode
- Erhöhtes Selbstwertgefühl oder Größenwahn.
- Vermindertes Schlafbedürfnis.
- Rededrang (Wortschwall).
- Ideenflucht.
- Leichte Ablenkbarkeit.
- Erhöhte zielgerichtete Aktivität oder psychomotorische Unruhe.
- Übermäßige Beschäftigung mit angenehmen Tätigkeiten, die schwerwiegende Folgen haben können.
- Diese affektive Störung führt zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag.
Depressive Episode
- Anhaltende Traurigkeit.
- Niedriges Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe.
- Verlust von Freude und Interesse (Anhedonie).
- Apathie.
- Appetitlosigkeit.
- Gefühl der Leere.
- Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle.
- Verminderte Denkfähigkeit.
- Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Suizidgedanken.
Diese Symptome verursachen erhebliches Leiden oder Beeinträchtigungen im sozialen und beruflichen Bereich und sind oft verbunden mit einem negativen Bild von sich selbst, der Welt und der Zukunft.
Stereotyp
Ein Stereotyp ist ein verallgemeinertes Bild oder eine allgemein akzeptierte Vorstellung von einer Gruppe oder Gesellschaft.