Psychologie des Lernens und Gedächtnisses: Konzepte & Prozesse

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Grundlagen des Lernens und der Erfahrung

  • Lernen:

    Erfahrung ist der Schlüssel zum Lernen.
  • Lernen durch Assoziation:

    Natürliche Ereignisse miteinander verbinden.
  • Externe Einflüsse:

    Die Entstehung von Empfindung und Wahrnehmung.
  • Innere Erfahrung:

    Die Verarbeitung von Sinneseindrücken aus der Welt und deren Verbindung mit unseren Gefühlen.
  • Projektion:

    Ein Abwehrmechanismus, bei dem innere, schmerzhafte Emotionen nach außen auf eine andere Person verlagert werden.
  • Zusätzliche Faktoren:

    Genetische Veranlagung und entsprechende Erfahrungen.

Lerntheorien und Verhaltensweisen

  • Freud:

    Lernen erfolgt durch Erfahrung und unbewusste Wünsche.
  • Konditionierung:

    Ein Lernprozess durch Assoziation.
  • Klassische Konditionierung:

    Lernen durch Assoziation zweier Reize. Bereitet den Körper auf gute und schlechte Ereignisse vor. (Pawlow)
  • Operante Konditionierung:

    Lernen, eine Reaktion mit ihren Konsequenzen zu verknüpfen. (Skinner)
  • Beobachtungslernen:

    Ein weiterer Lernweg ist durch Beobachtung.
  • Verhaltensänderung durch Lernen:

    Lernen fördert eine Verhaltensänderung und erweitert unsere Fähigkeiten durch Erfahrung.
  • Verhalten:

    Die Reaktion eines Organismus auf neue Erkenntnisse.
  • Erfahrung:

    Entsteht aus dem Kontakt mit der Welt und ist die Grundlage des Lernens.
  • Lernen vs. Leistung:

    Lernen ist der Erwerb von Wissen oder Fähigkeiten, während Leistung die sichtbare Anwendung des Gelernten ist.

Konditionierungsbegriffe

  • Unbedingte Reaktion (UR):

    Eine nicht gelernte, natürliche Reaktion.
  • Unbedingter Reiz (US):

    Ein Reiz, der natürlich eine ungelernte Reaktion auslöst.
  • Neutraler Reiz (NS):

    Ein Reiz, der ursprünglich keine spezifische Reaktion auslöst.
  • Konditionierte Reaktion (CR):

    Eine gelernte Reaktion auf einen zuvor neutralen Reiz.
  • Konditionierter Reiz (CS):

    Ein ursprünglich neutraler Reiz, der nach Assoziation mit einem unbedingten Reiz eine gelernte Reaktion auslöst.

Operante Konditionierung: Konzepte

  • Erwerb:

    Der Erwerb einer konditionierten Reaktion hängt von der zeitlichen Nähe der Reize ab.
  • Akquisition:

    Die erste Phase des Lernens.
  • Extinktion (Löschung):

    Das Abnehmen oder Verschwinden einer konditionierten Reaktion.
  • Shaping (Verhaltensformung):

    Die schrittweise Verstärkung von Annäherungen an ein gewünschtes Verhalten.
  • Resistenz gegen Extinktion:

    Die Dauer, wie lange ein Organismus nach Entfernung des Verstärkers weiterhin eine Reaktion zeigt.
  • Reizdiskrimination:

    Die Fähigkeit, zwischen ähnlichen Reizen zu unterscheiden und nur auf den relevanten Reiz zu reagieren, der die erwarteten Konsequenzen anzeigt.
  • Verstärker:

    Ein Reiz, der die Häufigkeit einer Reaktion erhöht.
  • Positive Verstärkung:

    Die Gabe eines angenehmen Reizes, der die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion erhöht.
  • Negative Verstärkung:

    Die Entfernung eines unangenehmen Reizes, der die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion erhöht.
  • Bestrafung:

    Im Gegensatz zur Verstärkung schwächt und verringert Bestrafung die Häufigkeit einer Reaktion.

Kognitives und Beobachtungslernen

  • Kognitives Lernen:

    Bezieht sich auf alle mentalen Prozesse wie Aufmerksamkeit, die unser Verständnis der Welt erweitern.
  • Beobachtungslernen:

    Ein Lernprozess, bei dem ein Organismus das Verhalten anderer (Modelle) beobachtet und nachahmt.
  • Modell:

    Eine Person, deren Verhalten von anderen beobachtet und nachgeahmt wird.
  • Spiegelneuronen:

    Nervenzellen im Stirnhirn, die für das Beobachtungslernen verantwortlich sind.

Neuronale Grundlagen des Lernens

  • Neuronale Plastizität:

    Die Fähigkeit des Nervensystems, seine Struktur und Funktion durch die Bildung oder Veränderung neuronaler Verbindungen anzupassen.

Gedächtnisphasen und -typen

Verarbeitungsstufen von Informationen

  • Strukturell:

    Fokus auf die physikalische Struktur des Reizes.
  • Phonologisch:

    Fokus auf den Klang oder Namen von Wörtern.
  • Semantisch:

    Fokus auf die Bedeutung von Wörtern.

Enkodierung von Informationen

  • Automatisch:

    Unbewusste Enkodierung von Informationen wie Raum, Zeit und Häufigkeit.
  • Elaborativ:

    Schaffung von Assoziationen, um Informationen besser zu verarbeiten und zu speichern.
  • Imagination:

    Erstellung visueller Bilder zur Speicherung von Gelerntem.

Gedächtnissysteme

  • Kurzzeitgedächtnis:

    Gekennzeichnet durch begrenzte Kapazität und kurze Speicherdauer.
  • Langzeitgedächtnis:

    Fähigkeit, Informationen über lange Zeiträume zu speichern.
  • Sensorisches Gedächtnis:

    Speichert sensorische Informationen in ihrer ursprünglichen Form für sehr kurze Zeit (Bruchteile von Sekunden).
  • Informationsabruf:

    Systematisches Suchen und Wiederherstellen von Informationen aus dem Langzeitgedächtnis.

Vergessen und Interferenz

  • Gedächtnisspuren (Engramme):

    Hypothetische physikalische oder chemische Veränderungen im Gehirn, die als Grundlage für Erinnerungen dienen.
  • Proaktive Interferenz:

    Wenn zuvor Gelerntes das Behalten neuer Informationen stört.
  • Retroaktive Interferenz:

    Wenn neue Informationen das Abrufen zuvor gelernter Informationen erschweren.

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