Psychologie: Schizophrenie, Essstörungen und Therapie
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Schizophrenie: Eine Zersplitterung des Geistes
Definition und Geschichte
Schizophrenie, oft als "gespaltener Geist" bezeichnet, ist eine Gruppe von schizophrenen Störungen, die durch die Zersplitterung kognitiver und emotionaler Funktionen gekennzeichnet ist. Eugen Bleuler prägte den Begriff 1911. Die Krankheit beginnt typischerweise im späten Jugendalter oder frühen Erwachsenenalter und betrifft Menschen beiderlei Geschlechts.
Symptome der Schizophrenie
Die Symptome der Schizophrenie sind vielfältig und können umfassen:
- Soziale Isolation: Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, da diese als unbefriedigend empfunden werden.
- Denkstörungen: Das Denken ist fragmentiert und verzerrt. Betroffene haben oft das Gefühl, dass ihre Gedanken von anderen gelesen, kontrolliert oder verfolgt werden.
- Wahrnehmungsstörungen: Es können verschiedene Arten von Halluzinationen auftreten, z. B. akustische, visuelle oder kinästhetische.
- Affektstörungen und unangemessenes Verhalten: Schizophrene Personen leben oft in einer unrealistischen Welt, fühlen sich ihrem Körper und ihrer Persönlichkeit entfremdet und zeigen apathische emotionale Reaktionen.
Essstörungen: Anorexie und Bulimie
Essstörungen, wie Anorexie (Magersucht) und Bulimie, sind ernsthafte psychische Erkrankungen.
Anorexia Nervosa (Magersucht)
Die wichtigsten Kriterien für die Diagnose von Anorexie sind:
- Übermäßige Einschränkung der Nahrungsaufnahme, die zu einem Gewichtsverlust von über 25% des ursprünglichen Körpergewichts führt.
- Fehlen einer organischen Erkrankung oder einer anderen psychischen Störung als Ursache.
- Verzerrtes Körperbild und Angst vor Gewichtszunahme oder Fettleibigkeit.
- Anorektische Jugendliche sind oft gute Schüler, hyperaktiv und perfektionistisch.
- Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) und Bradykardie (verlangsamter Puls).
- In einigen Fällen kommt es bei Anorexie zu Essanfällen, gefolgt von selbstinduziertem Erbrechen oder dem Missbrauch von Abführmitteln.
Was ist Therapie?
Der Begriff "Therapie" stammt vom griechischen Wort "therapeutikos", was "sich um eine andere Person kümmern" bedeutet. Therapie ist eine Arbeitsbeziehung zwischen Therapeut und Klient, die darauf abzielt, eine lebensfähige und zufriedenstellende Lebensweise zu entwickeln.
Ziele der Therapie
- Hilfe bei der Überwindung von Demoralisierung: Viele Probleme entstehen durch geringes Selbstwertgefühl und mangelnde soziale Fähigkeiten. Die Therapie soll helfen, Probleme als Herausforderungen und nicht als Bedrohungen zu sehen.
- Stärkung der Selbstwirksamkeit: Selbstwirksamkeit ist die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten und Strategien zur Bewältigung von Lebensherausforderungen.
- Überwindung von Vermeidungsverhalten: Es ist wichtig, Strategien zur Bewältigung von Problemen und Stresssituationen zu erlernen, anstatt sie zu vermeiden.
- Bewusstwerden eigener Missverständnisse: Die Therapie hilft, eigene kognitive Verzerrungen und irrationale Vorstellungen zu erkennen, die den emotionalen Zustand beeinträchtigen.
- Akzeptanz der Realitäten des Lebens: Man muss lernen, Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann, und sich auf Veränderungen zu konzentrieren, die möglich sind. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und die eigenen Interessen an die Realität anzupassen.
Psychoanalytische Psychotherapie
Die psychoanalytische Psychotherapie wurde im späten 19. Jahrhundert von Sigmund Freud entwickelt.
Methoden der Psychoanalyse
- Freie Assoziation: Diese Methode dient dazu, das Unbewusste zu erforschen. Der Patient berichtet dem Analytiker über alle Gedanken und Erinnerungen, die ihm in den Sinn kommen.
- Traumanalyse und -interpretation: Träume werden als verschlüsselte Botschaften des Unbewussten betrachtet.
- Übertragung: Der Patient überträgt unbewusste Gefühle und Konflikte auf den Analytiker. Ziel ist es, diese Gefühle zu verstehen und zu erkennen, dass sie oft aus der Kindheit stammen und im Erwachsenenleben unangemessen sind.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie zielt darauf ab, unerwünschtes Verhalten zu verändern oder zu beseitigen. Verhaltenstherapeuten analysieren die Ursachen und aufrechterhaltenden Bedingungen des problematischen Verhaltens. Die kognitive Verhaltenstherapie kombiniert verhaltenstherapeutische und kognitive Techniken.