Psychomotorik und Sensorik im Alter: Förderung und Anpassung
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Freizeit- und Wasseraktivitäten für Senioren
Ziele der Wasseraktivitäten
- Akzeptanz des Alters als eigenständige und genussvolle Lebensphase.
- Förderung der Psychomotorik und des Lernens durch angepasste, zweckmäßige Übungen.
- Anpassung an das freie und spontane Schwimmen.
- Schaffung von Freude und Fortschritt in Gruppensituationen.
- Prävention von Kommunikationsschwierigkeiten und umfassende Gesundheitsförderung.
- Steigerung des Vergnügens und der Effizienz bei erfahrenen Teilnehmern.
Ziele der Landgymnastik
Anpassung und Verbesserung
- Anpassung der Gymnastikübungen an die Bedürfnisse älterer Menschen.
- Erweiterung der körperlichen Fähigkeiten.
- Verbesserung der terrestrischen Motorik.
- Entwicklung alternativer psychomotorischer Ansätze.
- Methoden zur Einführung in neue Aktivitäten.
- Nutzung der Aktivität als sozialen Treffpunkt.
Altersbedingte Veränderungen des Nervensystems
Strukturelle und funktionelle Anpassungen
- Verringerung von Größe und Gewicht des Gehirns.
- Frontale Hirnatrophie, die die Aufmerksamkeit beeinträchtigen kann.
- Ab dem Alter von 30 Jahren gehen Neuronen verloren (ca. 100.000 pro Tag).
- Verringerung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Nervenimpulsen.
- Reduzierung des zerebralen Blutflusses um 20 bis 30 Prozent.
Veränderungen der Sinne im Alter
Sehvermögen
- Stabilisierung des Sehvermögens zwischen 25 und 40 Jahren.
- Mit 60 Jahren tragen etwa 90 % der Menschen eine Brille.
- Die Linse verliert an Elastizität und die Fähigkeit zur Akkommodation (Fokussierung).
- Fehler bei der peripheren Pupillenanpassung.
- Verlust der Nahfokussierung (Presbyopie).
- Katarakte (Grauer Star): Gelbfärbung der Hornhaut und reduzierte Lichtdurchlässigkeit zur Netzhaut.
- Verlust der Präzision in der Wahrnehmung, Verzerrung der zentralen Farbwahrnehmung.
- Gesichtsfeldausfälle.
Hörvermögen
- Abnahme der Hörschärfe.
- Schwierigkeiten bei der auditiven Diskriminierung von Instrumenten oder Stimmen.
- Erkennen fehlender Töne in einer Tonreihe.
- Auditiver Verfolgung (Rastreo Auditivo): Fähigkeit, Tönen in Bewegung zu folgen.
- Auditives Gedächtnis: Fähigkeit, Töne zu erinnern und wiederzugeben.
Tastsinn
- Erkennung verschiedener Texturen durch Berührung (z.B. rau, weich).
- Erkennung von Formen und Personen durch Tasten.
- Taktiles Gedächtnis.
- Ausdruck von Körperpositionen: Nachahmung von Objektmerkmalen durch den Körper.
Retrogenese in psychomotorischen Sitzungen
Entwicklung und Regression
Die Retrogenese beschreibt einen Entwicklungsprozess, der vom am besten organisierten und reifsten Zustand zum am wenigsten reifen Zustand verläuft. Es ist ein Übergang von komplexen zu einfachen Strukturen und spiegelt die Entwicklung von der sensomotorischen zur psychomotorischen Ebene wider.
Elemente eines Wahrnehmungsprogramms
Visuelle Elemente
- Visuelles Tracking: Die Fähigkeit, visuelle Bewegungen nicht aus den Augen zu verlieren.
- Visuelles Gedächtnis: Erinnern und Ausführen von Bewegungsabläufen (z.B. Tänze).
- Sehschärfe: Fähigkeit, verschiedene Objekte, Ereignisse oder Umstände zu erfassen und zu unterscheiden.
- Positionssequenzen: Sich in Abfolgen von Positionen begeben und diese ändern können.
Auditive Elemente
- Hörvermögen: Allgemeine Fähigkeit zu hören.
- Auditive Diskriminierung: Unterscheiden von Instrumenten, Stimmen oder Geräuschen.
- Geräuscherkennung: Erkennen, welche Geräusche verfügbar sind oder in einer Reihe fehlen.
- Auditiver Verfolgung: Fähigkeit, Tönen in Bewegung zu folgen.
- Auditives Gedächtnis: Erinnern und Wiedergeben von Tönen.
Taktile Elemente
- Taktile Vielfalt: Erkennen verschiedener Texturen (z.B. rau, weich).
- Form- und Personenerkennung: Identifikation durch Berührung.
- Taktiles Gedächtnis: Erinnern von Berührungseindrücken.
- Körperausdruck: Nachahmung von Objektmerkmalen durch Körperpositionen.
Körpertechniken für das dritte Lebensalter
Ziele und Ansätze
Diese Techniken richten sich an ältere Menschen mit Behinderungen, Bettlägerigkeit, psychologischen Schwierigkeiten oder in sehr fortgeschrittenem Alter. Oft wird der Körper in dieser Phase vernachlässigt und nur für das Überleben genutzt.
Hauptziele:
- Bewegung nutzen, um Komfort und Vergnügen zu empfinden, nicht nur Schmerz.
- Bewusstsein für das eigene Körperbild wiedererlangen, um sich von der Umgebung abzugrenzen.
- Beginn der Arbeit mit den gesunden Körperteilen.
- Wiederherstellung der Verbindung und Integration mit eingeschränkten Körperbereichen.
- Begegnung und Interaktion mit anderen.