Psychose: Symptome, Ursachen und Verhaltensmuster verstehen
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Das Wesen eines psychotischen Prozesses ist der Verlust des Kontakts mit der Realität, sowohl der eigenen Person als auch ihrer räumlich-zeitlichen Verortung. Es handelt sich um eine schwere Persönlichkeitsstörung, die wir als psychotischen Zustand bezeichnen. Dieser äußert sich durch das Fehlen psychischer Kontrolle über Wahrnehmung und Denken sowie durch eine Beeinträchtigung der Verhaltenssteuerung.
Ursachen von Psychosen
Die Ursachen von Psychosen lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen:
Organische Psychosen
Dies sind Störungen, die auf irreversible Schädigungen des Nervensystems zurückzuführen sind, beispielsweise infolge von Krankheitsprozessen, Traumata oder anderen physischen Ursachen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass in einigen Fällen ein reversibler Prozess vorliegt, insbesondere wenn die Psychose rechtzeitig behandelt wird und durch Unterernährung, infektiöse Prozesse oder Drüsen- und Skeletterkrankungen verursacht wurde.
Funktionelle Psychosen
Diese sind überwiegend psychologischen Ursprungs und entstehen aus schwerwiegenden Beeinträchtigungen der strukturellen Elemente der Identität und Kontinuität der Persönlichkeit des Einzelnen.
Charakteristische psychotische Verhaltensweisen
Autismus (Rückzug aus der Realität)
Der Rückzug aus der Realität kann sich in Phantasie oder halluzinatorischen Prozessen äußern. Betroffene errichten einen "Block der Realität", der weit über den Bruch mit dem psychischen Bewusstsein (Bewusstsein der Umwelt) hinausgeht. Sie zwingen die Realität in psychotische Wahnvorstellungen zu passen, wobei die Komplexität der Erklärungen, die Patienten zur "Rechtfertigung" ihrer Ideen geben, manchmal überrascht. Die sensorische Verarbeitung bleibt dabei im Allgemeinen intakt.
Emotionale Störungen
Die emotionalen Reaktionen sind gestört, von Apathie gegenüber emotionalen Reizen bis hin zur Hemmung des Ausdrucks von Gefühlen. Oft stehen emotionale Äußerungen in direktem Zusammenhang mit psychotischen Erfahrungen. Zudem zeigt sich eine extreme Polarisierung der Gefühle, besonders ausgeprägt bei manisch-depressiven Prozessen: Betroffene können über lange Zeit unempfindlich und ungestört wirken, während sie in anderen Phasen ihre Emotionen stark intensivieren (gereizt, übersteigert).
Störung der Denkprozesse
Der Verlust des psychischen Selbstbewusstseins (im Subjekt) und der räumlichen und zeitlichen Verortung des Psychotikers fördert abgelöste Assoziationen und eine völlig fremde und absurde Argumentation in der Sprache.