Radio-Sound: Ausdrucksformen und Technik
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Baueinheit 12: Der Klang des Radios
12.1 Mündlicher Ausdruck
Der mündliche Ausdruck ist die eigentliche Repräsentation des Wortes. Das gesprochene Wort hat verschiedene Komponenten, die sich vom geschriebenen Wort unterscheiden.
12.1.1 Physische Ressourcen
Beim Sprechen werden einige Muskeln und Gelenke beansprucht. Eine schlechte Aussprache führt zu undeutlicher Sprache und damit zu Missverständnissen.
12.1.2 Sprachliche Ressourcen
Im Rundfunk ist die Sprachebene von besonderem Interesse. Wichtig ist die konkrete Realisierung der Klänge. Jedes Individuum, jede Sprachgemeinschaft hat eine ganz spezifische Art, Geräusche zu erzeugen. Beim Senden einer Nachricht werden Informationen hinzugefügt, die nicht im geschriebenen Text enthalten sind. Die hinzugefügten Informationen werden durch die Sprache bestimmt und als suprasegmentale Merkmale bezeichnet. Dazu gehören Intensität, Ton, Tonhöhe und Dauer oder Merkmale der Sprechakustik wie Intonation und Rhythmus. Die Intonation ist sogar für diejenigen erkennbar, die die Sprache nicht kennen. Der mündliche Ausdruck ist immer mit der Emotion des gesprochenen Wortes verbunden. Im Radio ist das Wort, verglichen mit anderen Soundsystemen, der Star.
12.2 Musik
Das Radio war ursprünglich ein Musikverstärker. Musik im Freien oder in Innenräumen wurde aufgenommen und live im Radio übertragen.
12.2.1 Musikalische Ausdruckskraft
Mit dem Aufkommen der Schallplatte, des Lackdrahtes und später des Magnetbandes hatte das Radio "alle" Musik zur Verfügung. Nein, das Radio basierte nicht auf der Erzeugung von musikalischem Klang, sondern wurde von anderen Instrumenten interpretiert, wobei das Radio als Sender fungierte. Der letzte Schritt war die Schaffung von elektroakustischer Musik und Laborstudien über den Klang des Radios. Die Musik selbst wurde zum Radio.
12.2.2 Nutzung der Musik im Radio
Es lassen sich drei Hauptverwendungszwecke von Musik im Radio unterscheiden:
- Programm: Das Radio überträgt voraufgezeichnete Musik auf CDs oder organisiert Konzerte außerhalb der Medien, z. B. Open-Air-Konzerte oder im Theater.
- Funktional: Das Radio nutzt Musik mit verschiedenen Funktionen. Es entsteht eine neue Bedeutung aus dem Kontext, dem sie unterworfen ist, und durch Veränderungen in Tempo und Rhythmus.
- Als solche: Die Musik wird ursprünglich für das Radio geschaffen und soll durch die Technik des Radios behandelt werden.
Elektroakustische Musik hat grundsätzlich zwei Richtungen:
- Rationalisierte Musik: Sie unterliegt einer mathematischen Formalisierung, deren Avantgarde in der Nutzung der Informationstechnologie lag. Das ist Musik, die von Computern gemacht wird.
- Instinktive Musik: Es gibt keine rationale Kontrolle, aber sobald der komplexe Klang ausgewählt ist, beginnt man, Musik zu machen, als ob der Komponist von seinen Trieben geleitet wird.
12.3 Geräusche oder Spezialeffekte
Der Soundeffekt wird als Ersatz oder als natürliche oder konventionelle Simulation dargestellt, um eine Realität zu beschreiben, die von jedem Hörer erkannt wird. Bevor wir fortfahren, ist es unerlässlich, den Unterschied zwischen "Soundeffekt" und "Hintergrundgeräusch" oder "Klang" zu kennen. Unter Soundeffekt versteht man die Verwendung eines oder mehrerer Töne in Isolation. Die letzteren Begriffe deuten auf ein Ambiente hin. Die Ausdruckskraft der Klänge lässt sich kurz auf die folgenden Punkte zusammenfassen:
- Um die Stimmung einer dramatischen Situation oder eines Ereignisses ehrlich wiederzugeben.
- Um als Hintergrundinformation für eine Erzählung zu dienen.
- Um selbst zu Informationen zu werden, z. B. bei Tonaufnahmen.
- Um eine Aktion oder eine Erklärung zu unterstützen und zu markieren.
- Um die Redundanz von Sprache oder Musik zu bewerten. Man spricht zum Beispiel von einem Flugzeug und hört bald darauf oder gleichzeitig dessen Geräusch.
12.4 Stille und Informationskapazität
Die Stille im Radio tritt als ein Element der Sprache auf, das Nervosität verursacht. Langes Schweigen beunruhigt die Gesprächspartner und den Zuhörer. Stille ist auch Information. Früher hatte man Angst, Stille im Radio zu verwenden. Sie konnte ein Symptom für einen technischen Defekt sein, aber sobald das Vertrauen des Publikums gewonnen war, wurde dieses Risiko nicht mehr eingegangen und es wurden andere Zwecke verfolgt, z. B. die Information durch Stille, Stille zum Nachdenken...
12.5 Ausdrucksstarke Kombination der Komponenten
Eine Vielzahl von Klängen behindert eher, als dass sie bereichert. Das menschliche Ohr hat eine hohe Selektivität entwickelt. Die Mikrofone haben diese Fähigkeit nicht. Aufgrund dieses Umstandes erzeugt das Mikrofon ein Klangchaos. Parallel zur Entwicklung der Technologie sollten neue Anwendungsmöglichkeiten für Klänge erforscht werden. Unter anderem sollte die Schaffung geeigneter Umgebungen für Arbeit und Erholung erforscht werden. Das Wichtigste ist, dass sich der Zuhörer nicht allein fühlt.
12.6 Neue elektronische Klänge
Die neue Technologie eröffnet neue Wege in der Bearbeitung von Klängen durch Synthesizer, mit denen andere Klänge mit der Frequenz, Höhe, Dynamik, Kraft oder Klangfarbe erreicht werden können, die den natürlichen Klängen ähnlich oder völlig verschieden sind. Bemerkenswert sind auch die Möglichkeiten der Klangbanken, die dank des Computers im Radio genutzt werden, und ihre Integration in die Erzählung.