Ramon Llull und die katalanische Literatur
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Lehre fürs Leben
Ramon Llull, Empfänger des Ramon-Llull-Preises für Bildung, erlebte im Alter von 30 Jahren eine göttliche Erscheinung, die sich fünfmal wiederholte und sein Leben und Werk veränderte. Er widmete sich fortan dem Werk, das ihm Gott aufgetragen hatte: der Bekehrung von Nichtchristen. Zu diesem Zweck gründete er Schulen, in denen er diejenigen intellektuell auf die Lehre vorbereitete. Er lehrte an den Universitäten von Montpellier und Paris.
Werke
Ramon Llull verfasste 327 Werke in Arabisch, Katalanisch, Latein und Provenzalisch. Seine Werke umfassen Bücher über die Kontemplation Gottes, über Ritterlichkeit (Llibre del ordre de cavalleria, eine Art Erziehungsprogramm) und über die Wissenschaft (Arbre de sciència, eine Übersicht über alle Aspekte des menschlichen Wissens).
Literarische Werke
Zu seinen literarischen Werken in Versform gehören: Desconhort, in dem er seine Wertekrise ausdrückt; Cant de Ramon, ein Rückblick auf sein Leben; und Lo Desconhort, das er für das fünfzehnte Konzil schrieb. In seinen Prosawerken stechen das Buch des Evast und Blanquerna (ein Loblied auf die Freundschaft) und das Buch der Wunder hervor, das auch das Llibre de les bèsties enthält.
Sprachen
Ramon Llull verwendete Katalanisch, Arabisch und Provenzalisch. Dank seiner Arbeit erreichte die katalanische Literatur ihren Höhepunkt.
Originalität
Llulls Originalität ist fast noch interessanter als die von Anselm Turmeda, der mit seinem Llibre de bons amonestaments, den Versos de la Coroneta und der Disputa de l'ase die katalanische Schriftsprache wiederbelebte. Auf Arabisch schrieb er Tuhfa. Ein charakteristisches Merkmal seiner Werke ist die Ironie.
Geschichtsschreibung des 13. Jahrhunderts
Im 13. Jahrhundert gab es zwei Arten von Chroniken: lateinische und katalanische. Ende des 13. Jahrhunderts wurden die Chroniken von Jakob I., Bernat Desclot, Ramon Muntaner und Pere III. von Cerimoniós verfasst und von Spielleuten rezitiert. Die Chroniken von Jakob I. und Pere III. haben einen autobiografischen Wert. Als historische Dokumente sind diese Texte von großem literarischem und sprachlichem Interesse. Sie weisen dank des Einflusses der königlichen Kanzlei eine große Einheitlichkeit auf.
Satire
Satire ist in der mittelalterlichen Literatur allgegenwärtig. Sie hat drei grundlegende Aspekte: Frauenfeindlichkeit, Antiklerikalismus und Kritik an Schwächen. Jaume Roig schrieb das Spill oder Llibre de les dones. Ein besonderes Merkmal dieses Werk ist die Verwendung eines Protagonisten, der die Ereignisse in der ersten Person erzählt.