Ramon Muntaner: Leben, Werk und die Chronik der Almogàvers

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Ramon Muntaner: Leben und Wirken eines Chronisten

Ramon Muntaner war ein Kämpfer und unermüdlicher Reisender. Dieser bedeutende Politiker und Militär wurde im Jahr 1265 in Peralada geboren. Im Alter von zwanzig Jahren, nach der Zerstörung Peraladas, war seine Familie ruiniert, und er emigrierte. Er trat in die Armee des Admirals Roger de Flor ein und nahm an der Eroberung Menorcas teil.

Im 14. Jahrhundert verfolgen wir seine Schritte durch die detaillierten Aufzeichnungen seiner berühmten Chronik. Im Jahr 1315 heiratete er und ließ sich im folgenden Jahr in seinem Besitz in Xirivella nieder, wo er mit dem Schreiben seines Werkes begann. Er starb 1336 auf Ibiza, wohin er von Jakob II. als Berater berufen worden war.

Ramon Muntaners Motive: Die Geschichte Kataloniens

Muntaner wollte die Geschichte Kataloniens erzählen, die er miterlebte. Dazu gehören die Regierungszeiten von:

  • Jakob I. (der Eroberer)
  • Peter III. (der Große)
  • Alfons III. (der Liberale)
  • Jakob II. (der Gerechte)
  • Die Krönung von Alfons IV. (der Gütige)

Er wollte stets ein Zeugnis seiner Dienste und Verdienste ablegen und über die Größe der katalanischen Nation sowie der Grafen-Könige aus dem Hause Barcelona nachdenken. Die Chronik ist ein wertvolles Zeugnis für die Taten der Almogàvers im Osten.

Providentialismus in der Geschichtsdeutung

Die Erfolge des Hauses Barcelona interpretierte der Chronist als göttliche Intervention. Dies findet seine Erklärung in den Kämpfen um die Vorherrschaft in den italienischen Gebieten, wo die Heilige Liga systematisch gegen Katalonien vorging und ihre Macht durch Exkommunikation nutzte.

Dies führte zu einem Dilemma für die Krone von Aragón: Sollte man dem König oder dem Papst folgen? Die Bevölkerung bevorzugte den König, da sie die Siege der Krone von Aragón als Gottes Gnade betrachtete, die ihnen gegen den Papst half.

Ein unbestreitbarer literarischer Wert

Muntaners Chronik ist ein Werk von hohem literarischem Wert. Obwohl er sie nicht zum Lesen, sondern zum Hören schrieb – ähnlich den Vorträgen epischer Gedichte durch Spielleute – ist ihre Sprache direkt und lebendig. Die Chronik zeugt von einer tiefen Loyalität gegenüber dem politischen Dienst. Sie enthält zahlreiche Hyperbeln und ist aus einer subjektiven, patriotischen und nationalistischen Perspektive verfasst.

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