Rechtliche Geschichte Europas: Einblicke in abendländische Kultur
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Falsche Vorstellungen über Europa und das Recht: Europa
Wir können von einer europäischen Dimension in einzigartigen mittelalterlichen, modernen und postmodernen Erfahrungen sprechen. Mit dem Humanismus, insbesondere durch Enea Silvio Piccolomini, nahm der Begriff 'Europa' die allgemeine Bedeutung geistiger und kultureller Werte an. Dies initiierte eine Reihe von Ideen, die später in Voltaires Entwurf einer echten „République littéraire“ ihren Höhepunkt fanden. Mit Machiavelli begann die Vorstellung eines Europas politischer Freiheiten, im Gegensatz zu einem von Despotismus dominierten Asien. Diese Vorstellung entwickelte sich im 18. Jahrhundert auf sehr eigenartige Weise weiter, etwa in der Diagnose eines Kultes um Prinz Friedrich von Preußen und in den scharfsinnigen Wahrnehmungen Montesquieus.
Die politische und kulturelle Dimension bewegen sich nicht auf demselben Weg. Das Recht offenbart die Natur der Realität, die sich an der Oberfläche des Alltags aus den tiefen Wurzeln der Zivilisation webt, und zeigt auch die mögliche Autonomie gegenüber den bedingten Entscheidungen der politischen Macht.
Falsche Vorstellungen über Europa und das Recht: Das Recht
Das Recht scheint untrennbar mit Macht – der höchsten, der politischen Macht – verknüpft zu sein und wird als Ausdruck dieser Macht dargestellt. Es erscheint daher als ein Befehl, der von oben kommt, als die maßgebliche, autoritäre Stimme des Inhabers der Souveränität.
Das Recht kann auch durch eine Reihe allgemeiner Rechtsvorschriften ausgedrückt werden. Es gehört zur Gesellschaft und damit zum Leben, eher zur Gesellschaft als zum Staat.
Seine Identifizierung ist nicht allein in einem System staatlicher Gesetze zu finden. Das radikale Recht ist eine Realität, die an der Wurzel dessen ansetzt, was sie hervorbringt. Das Recht ist eine Mentalität, die sich ausdrückt und eigene, explizite Werte der Zivilisation trägt und bewahrt.
Im „Privatrecht“ ist die Physiognomie des Rechts abgebildet, in den Institutionen, die ein friedliches Zusammenleben ermöglichen. Der Begriff „juristische Erfahrung“ betont eine oft ignorierte elementare Wahrheit: dass das Recht auf die Haut der Menschen geschrieben ist, ein Aspekt des täglichen Lebens, der sich in der Verwirklichung der Lebenssachverhalte zeigt und nicht nur in geschriebenen Gesetzen, internationalen Verträgen oder wissenschaftlichen Werken.
Drei juristische Erfahrungen: Mittelalter, Frühe Neuzeit, Postmoderne
Drei juristische Erfahrungen: drei unterschiedliche historische Zivilisationen unter rechtlichem Profil bieten drei verschiedene Ansichten und Errungenschaften des Rechts. Diese drei Fälle zeigen starke Diskontinuität.