Relief, Erdkruste und Geomorphologie: Verwitterung und Erosion

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Geomorphologie: Relief und Landformen

Das Relief beschreibt das Aussehen der Erdoberfläche, geformt durch natürliche Prozesse. Die deskriptive Einteilung der Relief-Formen erfolgt nach ihrem äußeren Erscheinungsbild.

Klassifikation der Relief-Formen

  • Berg: Ein isoliertes Relief mit einem großen Höhenunterschied zwischen seiner Basis und der Umgebung.
  • Hügel: Ein isoliertes Relief mit einem geringen Höhenunterschied.
  • Polje: Eine große, geschlossene Senke mit schmalen, steilen Wänden auf beiden Seiten.
  • Plateau (Hochebene): Ein isoliertes Relief mit einer flachen oberen Oberfläche.
  • Terrassen: Abgestuftes Relief (Stufenlandschaft).

Die Hauptzonen der Erdkruste

In der Geographie werden zwei Hauptzonen der Erdkruste unterschieden:

Ozeanische Kruste

Die ozeanische Kruste besteht hauptsächlich aus Basalt, bildet die Meeresbecken und ist von Wasser bedeckt.

Kontinentale Kruste

Die kontinentale Kruste besteht aus Granit und metamorphen Gesteinen. Sie ist dicker und weniger dicht als die ozeanische Kruste.

Charakteristische Reliefs der Ozeanischen Kruste

  • Tiefseeebenen: Sehr ausgedehnte Unterwasser-Ebenen mit einer durchschnittlichen Tiefe von 4500 m.
  • Mittelozeanische Rücken: Ausrichtungen von Vulkanen mit intensiver, fissureller vulkanischer Aktivität.
  • Isolierte vulkanische Reliefs: Einzelne Erhebungen, die durch spezifische vulkanische Aktivität entstehen.
  • Tiefseegräben (Trenches): Längliche Vertiefungen, die sehr große Tiefen erreichen und Zonen intensiver seismischer Aktivität darstellen.
  • Vulkanische Inselbögen: Gebirgsketten, die aus dem Meer aufsteigen und Inseln bilden. Ihre vulkanische Aktivität steht im Zusammenhang mit der Subduktion (Absinken) der Kruste.

Charakteristische Reliefs der Kontinentalen Kruste

  • Rumpfflächen (Peneplains): Weitläufige Tiefebenen, die durch lang anhaltende geologische Erosion entstanden sind.
  • Kordilleren (Gebirgsketten): Ausrichtungen von Bergen, die durch Faltung von Gesteinsmaterialien gebildet wurden.
  • Rift-Täler: Längliche Vertiefungen, die durch Dehnung und Absenkung der kontinentalen Kruste entlang ausgedehnter Bruchzonen entstehen.
  • Kontinentalschelf (Festlandsockel): Der seewärts geneigte Teil der kontinentalen Kruste, der von Meerwasser bedeckt ist.
  • Kontinentalhänge: Sie bilden die Ränder der Kontinente und umfassen die Hangbereiche zwischen dem Kontinentalschelf und der ozeanischen Kruste.

Verwitterung: Prozesse der Gesteinszerlegung

Verwitterung ist die Zersetzung von Gestein, die auf verschiedene Weisen erfolgt:

1. Mechanische Verwitterung (Physikalische Verwitterung)

Sie besteht aus der physikalischen Zerstörung des Gesteins, verursacht durch Spannungen, die durch verschiedene Prozesse entstehen können:

  • Frostsprengung (Gelifraktion): Die Keilwirkung von gefrierendem Wasser, das in Felsspalten eindringt und sich ausdehnt.
  • Temperaturverwitterung (Termoklastie): Die Zersetzung von Gestein, das intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da sich die äußeren Schichten durch Hitze stärker ausdehnen als die inneren.
  • Druckentlastung (Dekompression): Die Ausdehnung und Rissbildung in Gesteinen (z. B. Granit), die in großer Tiefe gebildet wurden und an die Oberfläche gelangen.

2. Chemische Verwitterung

Hierbei handelt es sich um die chemische Veränderung der Gesteine durch die Umwandlung von Mineralien. Häufige Prozesse sind:

  • Oxidation: Sauerstoff aus der Luft oder in Wasser gelöst reagiert mit bestimmten Mineralien (z. B. Glimmer).
  • Lösung: Mineralien (wie Carbonate und Chloride) lösen sich im Wasser auf.
  • Karbonisierung (Kohlensäureverwitterung): Die Reaktion, die bei einigen Mineralien wie Calcit auftritt, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, das gelöstes CO₂ enthält.
  • Hydrolyse: Die Veränderung von Mineralien durch die Reaktion mit Wasser-Ionen.

3. Biologische Verwitterung (Bio-Verwitterung)

Dies ist der Bruch oder die chemische Veränderung der Gesteine durch die Einwirkung von Lebewesen (Flora und Fauna).

Erosion und ihre Auswirkungen auf die Oberfläche

Geologische Erosionsagenten formen das Relief und haben verschiedene Auswirkungen auf die Erdoberfläche:

  • Abtransport von Verwitterungsmaterial: Steine oder Klasten, die durch Verwitterung entstanden sind, werden abtransportiert und sammeln sich am Fuße von Hängen an.
  • Modellierung der Oberfläche: Durch Erosion können geologische Agenten Gesteinsklasten bewegen und neue Relief-Formen schaffen.
  • Bildung von Rumpfflächen: Große, flache Oberflächen, die das Ergebnis lang anhaltender geologischer Erosion sind.
  • Neuverteilung der Kontinentalmasse: Erosion, zusammen mit dem Transport von Sedimenten und der anschließenden Ablagerung in Sedimentbecken, führt zur ständigen Neuverteilung der Masse der Kontinente.

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