Religion, Atheismus & Philosophische Religionskritik
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Glaube: Positive Aspekte und Bedeutung
- Hoffnung und Beistand bei Einsamkeit
- Aussicht auf ewiges Leben
- Vergebung der Sünde
- Gott als Quelle von Werten, Ordnung, Ethik und Glücksgefühl
- Jesus als historische Person
Glaube: Kritische Aspekte und Herausforderungen
- Die Theodizeefrage (Leiden in der Welt trotz eines allmächtigen und gütigen Gottes)
- Fehlen eines empirischen Gottesbeweises
- Kritische Aspekte der Kirchengeschichte
- Gott als Projektion menschlicher Wünsche
- Konflikt zwischen Evolution und Schöpfungsgeschichte
- Spannungsfeld zwischen Macht, Geld und sozialer Ungerechtigkeit
Entstehung und Funktion von Religion
- Einfluss neuzeitlicher Wissenschaften und der Aufklärung
- Beschreibung von Naturgesetzen
- Religion als ordnungsstiftendes System, das sich als „Opium des Volkes“ erweisen kann (Ordnungstheorie)
Grundlegende Begriffe der Religionswissenschaft
- Animismus: Verehrung von Naturgeistern oder -kräften
- Deismus: Glaube an einen unpersönlichen Gott, der die Welt erschaffen, aber nicht mehr eingreift
- Fetischismus: Anbindung religiöser Bedeutung an bestimmte Gegenstände
- Pantheismus: Die Überzeugung, dass Gott alles ist und alles Gott ist
- Monotheismus: Glaube an einen einzigen Gott (im Gegensatz zu Polytheismus)
- Dynamismus: Glaube an eine unpersönliche, übernatürliche Kraft
Praktischer Atheismus: Ursachen und Merkmale
- Zeitmangel durch die moderne Arbeitswelt
- Einfluss der Industrialisierung
- Dominanz der Naturwissenschaften
- Das Gefühl der menschlichen Allmacht
- Atheismus als Ausdruck eines modernen Lebensstils
- Einfluss von Konsum und Kapitalismus
Theoretischer Atheismus: Die Rolle der Aufklärung
- Entstanden durch die Aufklärung und das Prinzip des selbstständigen, freien Denkens.
Dialogischer Atheismus: Brücken zwischen Glaube und Vernunft
- Sieht einen Sinn in Religion
- Akzeptiert Religion neben den Wissenschaften als Erklärungsmodell für die Entstehung der Welt
- Erkennt an, dass gute Werte und die Gesellschaft auf religiösen Grundlagen aufgebaut sein können
Gottesverständnis im Alten Testament
- Gott als Beschützer der Hebräer (z.B. Moses als Retter, Gott als rächend und strafend gegenüber Ägypten)
- Gott als Vaterfigur
- Gott der Natur (mit Beweisen seiner Existenz), streng, allmächtig und gut
- Gott der Menschen, des Lebens und der Erde
Gottesverständnis im Neuen Testament
- Kümmert sich auch um die Bösen, hilft und unterstützt
- Lädt zur Hoffnung ein
- Geduldig und gewährt Wahlfreiheit
- Ein liebender Gott
- Setzt sich über starre Gesetze hinweg
- Rituale werden relativiert und als weniger wichtig erachtet
- Der Mensch steht im Mittelpunkt
- Nimmt seinen Sohn und die Menschen auf
- Beziehungsgeflecht: Gott zu Jesus, Jesus zum Volk
Ludwig Feuerbach: Religion als Projektion
Feuerbachs Kernthese: Religion ist ein Produkt des sich entzweiten Bewusstseins.
Die objektive Wirklichkeit des Menschen ist geprägt von Begrenzung durch den Tod, Verlusterlebnissen und Ohnmacht gegenüber Bedrohungen (Tod, Krankheit, Naturereignisse).
Menschliche Bedürfnisse nach Unendlichkeit und Glück stehen im Kontrast zur Erfahrung der eigenen Endlichkeit.
Aus diesen Bedürfnissen entsteht Religion als Projektion menschlicher Wünsche nach Unendlichkeit, Glück und Macht.
Gott wird dabei als ein absolut vollkommenes Wesen imaginiert (ewig, allmächtig, allwissend).
Karl Marx: Religion als Opium des Volkes
Karl Marx sah Religion als „Opium des Volkes“, eine Ideologie und den „Seufzer der bedrängten Kreatur“. Seine Kritik war eine praktische Religionskritik.
Kritikpunkte an Marx' Religionskritik:
- Religion darf keine Rechtfertigung für Elend sein.
- Kritik an christlichen Unrechtssystemen und der Kirche.
- Obwohl als Opium bezeichnet, birgt Religion auch revolutionäres Potenzial (Hinwendung zu Randgruppen, Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden; jüdisch-christliche Heilsvorstellungen vom Reich Gottes/Messias).
Marx' Thesen zur Religion:
- Religion ist Illusion: Der Marxismus ist rein diesseitig orientiert. Es bleibt die Frage: Was kommt nach dem Tod? Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes („schon jetzt“ und „noch nicht“) zeigt, dass Marx der eschatologische Vorbehalt fehlt.
- Religion wird überflüssig: Die geschichtliche Entwicklung hat das Gegenteil bewiesen.
- Religion ist Ideologie: Religion bindet den Menschen an etwas Metaphysisches zurück.