Religiöse Erziehung (ERE) vs. Katechese: Ziele & Unterschiede

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Religiöse Erziehung (ERE) vs. Katechese: Ziele & Unterschiede

Ziele der Religiösen Erziehung (ERE) in der Schule

Die ERE verfolgt zentrale Bildungsziele für jeden Schüler:

  • Integration des Wissens: Das religiöse Wissen in das gesamte Spektrum des schulischen Wissens integrieren.
  • Entdeckung der Dimension: Die religiöse Dimension als integralen Bestandteil des menschlichen, integralen Seins entdecken.
  • Vermittlung einer christlichen Sicht: Eine christliche Sicht auf die Geschichte und die Welt vermitteln und zum Verständnis im Dialog mit anderen Weltanschauungen und religiösen Traditionen beitragen.
  • Kritische Instanz: Die Religion und insbesondere den christlichen Glauben als kritische Instanz in der Gesellschaft darstellen.
  • Gesellschaftliche Transformation: Die Schüler zur Transformation der gesellschaftlichen Haltungen einladen, indem christliche Werte kritisch in die Gesellschaft eingebracht werden.
  • Entwicklung der Autonomie: Die Autonomie der Studierenden und Haltungen aktiver gesellschaftlicher Teilhabe entwickeln.
  • Humanisierende Moral: Die Botschaft und die Anforderungen der christlichen Moral präsentieren, die eine ordnende und humanisierende Haltung der Person fördern.

Es wäre widersprüchlich, wenn die ERE als kritische Instanz zur Transformation der Gesellschaft dienen würde, aber die Erziehung der Person selbst vernachlässigen würde. Daher muss sie Werte und eine Hierarchie des Wissens und des Sinns des Lebens präsentieren, die die persönliche Dimension erziehen – sowohl ethisch als auch sozial – und eine universelle Öffnung für die Probleme des Menschlichen ermöglichen.

Merkmale der Katholischen Religionslehre

Die Katholische Religionslehre (ERE) ist gekennzeichnet durch:

  • Optionalität: Das Fach ist für den Schüler optional, auch wenn die Schule das Angebot bereitstellen muss.
  • Curriculum: Die ERE ist im akademischen Kontext gerahmt.
    • Sie berücksichtigt pädagogische Grundsätze und die spezifischen Eigenheiten der katholischen Religionslehre.
    • Sie ist ein Unterricht im offenen, kritischen und respektvollen Dialog mit der Kultur und anderen Wissensbereichen.
  • Konfessionalität: Es geht nicht nur um allgemeine Informationen über das religiöse Phänomen, sondern um die Darstellung einer konkreten Religion und ihrer eigenen Schlüssel zur Selbstinterpretation.
    • Die christliche Botschaft wird aus der wesentlichen Perspektive der Kirche selbst vermittelt.
    • Sie bietet eine Antwort auf die letzten Fragen des Sinns des Lebens mit all ihren ethischen Implikationen und der Öffnung zur Transzendenz.

Unterschiede zwischen ERE und Katechese

Die "Pastoralen Leitlinien für ERE" der Bischöflichen Kommission für Bildung und Katechese betonen die klaren Unterschiede zwischen ERE und Katechese:

Zwei getrennte Bereiche

Beide Bereiche bieten ihre eigenen Besonderheiten:

  • In der Schule sind Gruppen von Menschen in erster Linie durch akademische Beziehungen vereint (Unterricht).
  • In der Kirche sind Gruppen von Gläubigen in erster Linie durch das Band des Glaubens verbunden.

Verschiedene Quellen der Initiative

  • Katechese: Die Kirche handelt aus eigener Initiative in Strukturen, die sie selbst zur Missionierung bestimmt (Katechumenat, Kirchengemeinden, apostolische Gruppen, kleine Gemeinschaften). Es ist die Gemeinschaft, die ruft und einlädt.
  • ERE: Die Kirche wirkt in gesellschaftlichen Strukturen, die zur Bildung der Bürger geschaffen wurden. Hier ist die Kirche aufgerufen, eine Leistung zu erbringen. Wenn die Kirche dies akzeptiert, muss die Religionslehre ihre eigenen Ziele und Methoden an die schulische Arbeit anpassen und ihren Anspruch innerhalb der besonderen Bedingungen der historischen Bildungseinrichtung verkörpern.

Verschiedene Absichten der Empfänger

  • Katechese: Wenn Eltern ihre Kinder schicken oder junge Menschen aus eigener Initiative kommen, ist die Absicht die direkte und ausdrückliche Evangelisation und die Suche nach einer tieferen Integration in die christliche Gemeinde.
  • ERE: Wenn Eltern darum bitten, dass die Ausbildung ihrer Kinder die religiöse Dimension nicht vermissen lässt, ist der tiefere Wunsch, dass die Religion in die menschliche, integrale Bildung, den Sinn des Lebens und die Weltanschauung, die sie in der Schule erhalten, mit einer christlichen Perspektive integriert wird.

Verschiedene Ziele

  • Katechese: Ziel ist die Reifung des persönlichen Glaubens und der Gemeinschaft innerhalb dieser Gemeinde.
  • ERE: Ziel ist es, durch die Kenntnis des christlichen Glaubens den interdisziplinären Dialog zwischen dem Evangelium und der menschlichen Kultur anzuregen, was zu einer kritischen Aneignung bei älteren Schülern führt. Die religiöse Erziehung strebt die Integration dieser Dimension in die Bildung der Persönlichkeit und die allgemeine Haltung an, die die Schüler dem Leben gegenüber einnehmen.

Ähnlichkeiten zwischen ERE und Katechese

Die Vermittlung der katholischen Lehre in Schulen und in der Katechese liegt in der Verantwortung der Kirche. Die ERE ist ein "kirchlicher Dienst", auch wenn sie im schulischen Umfeld stattfindet. Daher ist die "Missio Canonica" (die Genehmigung des Bischofs) erforderlich, um katholische Religion zu lehren, zusammen mit der Erklärung der kirchlichen akademischen Kompetenz (DECA), welche die ausreichende akademische Akkreditierung für dieses Fach bescheinigt.

Komplementarität

Oft sind die Empfänger der ERE und der Katechese dieselben: junge Menschen, die religiöse Erziehung in der Schule erhalten und sich auch in einer Phase der Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente der christlichen Initiation (Kommunion oder Firmung) befinden. In diesen Fällen ergänzen sich beide Bereiche gegenseitig: Die Ausbildung, die der Schüler in der Schule erhält, wird im Leben der christlichen Gemeinschaft aufgenommen und gefeiert.

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