Religiöse Intoleranz: Analyse von Delibes' Roman „Der Ketzer“ und das Auto da Fé
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Zusammenfassung des Inhalts
Cipriano erwägt die Bereitstellung des Ortes, an dem die Ketzer verbrannt werden. Dies beeinflusst die Haltung der Zuschauer, die Zeugen der Handlung sind, und auch die Situation einiger Gefangener.
Stellungnahme zur Religionsfreiheit
Dieser Textausschnitt enthält eine Stellungnahme zur fragwürdigen Art der Freiheit des religiösen Glaubens.
Der Ketzer: Historischer Roman und das Auto da Fé
Als historischer Roman präsentiert Der Ketzer in diesem Fragment eine gängige Situation im Spanien des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts: ein Auto da Fé. Dies war das Todesurteil durch Verbrennung für Dissidenten der römisch-katholisch-apostolischen religiösen Orthodoxie, eine Praxis, die viele Jahrhunderte lang in der spanischen Geschichte offiziell war.
Durch den Einsatz geeigneter literarischer Mittel gelingt es Delibes, den Leser zu bewegen und ein Gefühl des Grauens hervorzurufen – das einzige Gefühl, das angesichts des religiösen Fanatismus und der Intoleranz in ihrer letzten Konsequenz möglich ist.
Religiöse Intoleranz in der Gegenwart
Leider gehört diese Intoleranz nicht der Vergangenheit an. Wir müssen nur einen Blick auf viele der Konflikte werfen, die in den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts blutig waren (oder dies auch in diesem Jahrhundert weiterhin sind), um zu erkennen, dass der Kampf gegen den Glauben anderer (oft verbunden mit übersteigertem Nationalismus) latent ist.
Beispiele für aktuelle Konflikte basierend auf religiösen Unterschieden:
- Auf dem Balkan stießen katholische Kroaten und orthodoxe Serben mit bosnischen Muslimen zusammen.
- Im Nahen Osten kämpfen zwei semitische Völker, Araber und Juden, seit Jahrhunderten, wobei der größte Unterschied ihre unterschiedlichen Religionen sind.
- Der nie gelöste Konflikt in Nordirland zwischen Katholiken und Protestanten.
Auch in unserem Land, das allmählich zu einem Einwanderungsland wird (und leider nicht immer gastfreundlich ist), führen religiöse Differenzen mit nordafrikanischen Einwanderern oft zu Rassenkonflikten, die zu oft die Schlagzeilen der Zeitungen beherrschen.
Es ist schwierig, angesichts dieser Situation optimistisch zu sein und zu hoffen, dass eines Tages die Menschen die Überzeugungen (oder das Fehlen von Glauben) des anderen zutiefst respektieren und es keine „Glaubensakte“ (*Acts of Faith*) oder Inquisitionen mehr geben wird.