Renaissance Architektur: Merkmale, Bausysteme und Architekten

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Die Renaissance: Architektur und Merkmale

1. Zeitliche und geografische Einordnung

Zeitraum: Ende des 15. bis zum 17. Jahrhundert.
Ursprung: Beginn in Florenz (Italien).

2. Historischer und philosophischer Hintergrund

  • Aktuelles Denken: Freies Denken und Humanismus.
  • Der Mensch (Anthropozentrismus) stand im Mittelpunkt aller Dinge.
  • Rückbesinnung auf Wissen, Werte und Elemente der Antike, insbesondere Griechenland und Rom (griechisch-römische Antike).

3. Architektonische Merkmale der Renaissance

  • Betonung der klassischen Formensprache.
  • Mischung verschiedener Gebäudetechniken.
  • Entwicklung einer Architekturtheorie, oft in Form von Traktaten.
  • Die Architektur baut auf bereits etablierten, antiken Prinzipien auf.

4. Bausysteme und Materialien

A) Materialien

  • Stein: Vor allem Marmor und Granit, aber auch Ziegel.
  • Holz: Für Konstruktionen, Dächer und Decken (Tischlerarbeiten).
  • Metalle: Zink wird zur Abdichtung von Dächern verwendet.
  • Mörtel: Kalk- und Gips-Trockenmörtel, gefälschter Marmor und Stuck.

B) Planung und Ausführung

Große Bedeutung theoretischer Kenntnisse. Es gibt spezialisierte Handwerker (Zimmerei, Mauerwerk usw.), aber der Architekt hat die Entscheidungsgewalt und weist die Handwerker an. Verwendung von Hilfsmitteln, ähnlich denen der Römer.

C) Bauelemente

  • Die tragende Wand: Ein Portal ohne Kanäle für Lasten der Elemente in der Wand, Bogen und Gewölbe.
  • Die Kuppel: Sehr wichtig und das zentrale Element der Renaissance. Oft parabolische Wölbung. Beispiel: Santa Maria del Fiore.
  • Die Stütze: Vertikale Elemente, die die Form definieren (Pilaster). Kann rund oder quadratisch sein und in die Fassade integriert werden.
  • Das Gesims: Markiert den Übergang von einer Ebene zur nächsten.

5. Typen der Renaissance-Architektur

  • A) Religiöse Architektur: Kirchen und Kathedralen.
  • B) Zivile Architektur: Paläste und Verwaltungsgebäude.

6. Wichtige Architekten der Renaissance

  • Filippo Brunelleschi: Entwickelte die Bauleitung durch Verträge. Bekannt für die Kuppel von Santa Maria del Fiore (achteckige Basis, zwei überlappende Kuppeln, Okuli zur Beleuchtung in der Trommel) und die Pazzi-Kapelle.
  • Leon Battista Alberti: Großer Theoretiker. Beruft sich auf Vitruvs Traktate. Verwendete den römischen Triumphbogen (z. B. San Andrea in Mantua).
  • Giulio Romano: Bekannt für die Verwendung von Metopen und Triglyphen.
  • Michelangelo Buonarroti: Entwarf Innenarchitektur, Formteile und kannelierte Pilaster.
  • Donato Bramante: Widmete sich der Zivilarchitektur, z. B. dem Palazzo della Cancelleria (Rom).

7. Die Renaissance in Spanien

Die spanische Renaissance wird in drei Perioden unterteilt:

  1. Plateresken-Stil: Gekennzeichnet durch reiche Dekoration (z. B. Universität Salamanca).
  2. Purismus: Schlankere und nüchternere Formen (z. B. Palast Karls V. in Granada).
  3. Herreriano oder Stil der Gegenreformation: Vertreten durch Juan de Herrera (z. B. El Escorial).

Die Kathedrale von Granada zeigt die Rückkehr von gotischen Grundrissen zur Renaissance-Architektur.

8. Der Manierismus: Übergangsstil

Der Manierismus ist der Übergangsstil zwischen der Renaissance und dem Barock. Er zeichnet sich durch eine freiere und oft spannungsvolle Verwendung der klassischen Renaissance-Elemente aus.

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