Renaissance und Barock: Kulturelle Epochen der spanischen Literatur

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Die Renaissance: Eine Kulturelle Wiedergeburt

Die Renaissance ist eine große kulturelle Bewegung, die das Leben in Europa im 16. Jahrhundert transformierte. Der Begriff leitet sich vom spanischen "Volver a Nacer" ab, was "Wiedergeburt" bedeutet.

Wesentliche Merkmale des Humanismus

  • Wertschätzung klassischer Sprachen: Intensive Studien des Lateinischen und Griechischen.
  • Begeisterung für die Welt und menschliches Wissen: Eine neue Perspektive auf die menschliche Existenz und das Streben nach Erkenntnis.

Für Humanisten galt:

  • Die Welt ist ein würdiger, schöner Ort, um das Leben zu genießen.
  • Der Mensch ist das Zentrum und das Maß der Welt.

Themen der Renaissance-Literatur

Die Liebe zur Natur, beeinflusst von Petrarca, prägte die Dichtung mit Frühlingslandschaften, Mythen und Themen aus der lateinischen und griechischen Antike.

Garcilaso de la Vega (1501-1536)

Geboren 1501 in Madrid, nahm er an zahlreichen Feldzügen unter Kaiser Karl V. teil. Ab 1525 diente er am Hof und pflegte eine platonische Liebe, die unerwidert blieb. Er starb 1536 an den Verletzungen, die er bei einem Angriff auf eine Festung erlitten hatte. Seine Poesie behandelt die großen Themen: Liebe, Natur und Mythologie.

Fray Luis de León (1527-1591)

Im Jahr 1572 wurde er wegen angeblich schlechter Übersetzungen der Bibel inhaftiert. Er starb 1591. Sein berühmtestes Werk ist "Das ruhige Leben" (La vida retirada).

Der Barock (I): Poesie des 17. Jahrhunderts

Der Barock ist eine kulturelle und ideologische Bewegung, die sich im 17. Jahrhundert in Spanien und Europa entwickelte. Es ist eine Zeit der Krise und des Verfalls. Die beiden Grundzüge sind Pessimismus und Enttäuschung, ausgedrückt im Gefühl "jeden Tag ein Stück weit zu sterben" ("vivir muriendo").

Allgemeine Merkmale der Barockliteratur

  • Komplexität und aufwendige formale Gestaltung: Führt zu einer anspruchsvollen Literatur.
  • Suche nach Ausdrucksformen: Ziel ist es, Erstaunen hervorzurufen.

Themen der Barockliteratur

Viele Themen wurden von der Renaissance übernommen, jedoch oft mit einer neuen, kontrastierenden Perspektive oder einer stärkeren Konzentration auf bestimmte Aspekte.

Stilrichtungen: Culteranismo und Conceptismo

  • Culteranismo: Eine Stilrichtung, die sich durch die Anhäufung komplizierter und künstlicher Metaphern sowie einen reichen Wortschatz auszeichnet.
  • Conceptismo: Legt größeren Wert auf den Inhalt und die geistreiche Formulierung der Gedanken.

Luis de Góngora (1561-1627)

Geboren 1561 in Córdoba. Es gibt zwei Phasen in seiner Dichtung: die Jugendphase mit traditionellen, reichhaltigen Strophen und die Reifephase.

Francisco de Quevedo (1580-1645)

Geboren 1580 in Madrid. Er war Sekretär des Königs. 1639 wurde er inhaftiert und starb 1645. Seine Gedichte werden in philosophisch-moralische, satirische, amoröse und burleske Kategorien eingeteilt.

Lope de Vega (1562-1635)

Sein Werk umfasst Kompositionen volkstümlichen und kultivierten Charakters.

Der Barock (II): Theater des 17. Jahrhunderts

Wichtige Merkmale des Barocktheaters

  • Mischung aus Komischem und Tragischem: Eine Abkehr von klassischen Regeln.
  • Bruch mit der Regel der drei Einheiten: Einheit von Ort, Zeit und Handlung wird oft missachtet.
  • Aufteilung des Stücks in drei Akte.
  • Vielfalt der Metren.
  • Einführung der Figur des "Gracioso": Eine komische Nebenfigur.
  • Einbeziehung populärer Lieder und Tänze.

Lope de Vega

Sein Ziel ist es, das Publikum zu unterhalten. Seine Werke werden in historische und legendäre Komödien sowie 'Costumbristas' (Sittenbilder) kategorisiert.

Calderón de la Barca (1600-1681)

Sein Werk basiert auf geistiger und philosophischer Reflexion. Seine Arbeiten werden gruppiert in:

  • Philosophische Dramen
  • Dramen und Legenden der spanischen Geschichte
  • Ehrendramen
  • Komödien von Mantel und Degen
  • 'Autos Sacramentales' (geistliche Spiele)

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