Renaissance-Dichtung: Petrarca und Garcilaso
Classified in Musik
Written at on Deutsch with a size of 4,1 KB.
Francesco Petrarca: Ein Wegbereiter der Renaissance
Francesco Petrarca (1304-1374) war ein italienischer Dichter des 14. Jahrhunderts. Er schrieb Werke in lateinischer Sprache, die vom Humanismus inspiriert waren. Seine größte Bedeutung sollten jedoch seine Kompositionen in romanischer Sprache erlangen, allen voran sein berühmtes Cancionero.
Wichtige Werke Petrarcas
- Die Triumphe: Ein allegorisches Gedicht in Terzinen, das in sechs Kapiteln die Themen Liebe, Keuschheit, Tod, Ruhm, Zeit und Ewigkeit behandelt.
- Cancionero: Eine Sammlung von über 350 Liebesgedichten, inspiriert von Laura de Noves, der idealisierten Frau.
Merkmale des Petrarkismus
- Themen: Die mittelalterliche, höfische Liebe steht im Mittelpunkt.
- Klassische Stilmittel: Verwendung von Vergleichen und Anlehnungen an lateinische Dichter.
- Ausdruck von Gefühlen: Darstellung einer Vielzahl von Emotionen wie Trauer, Einsamkeit, Eifersucht und Schmerz.
- Sprache: Eine geschliffene, klare und lebendige Sprache zeichnet Petrarcas Werke aus.
- Poetische Stilmittel: Häufige Verwendung von Antithesen, Alliterationen, Metaphern und Gleichnissen.
- Neue metrische Formen: Einführung des Endecasillabo (elffüßiger Vers) und des Sonetts.
Spanische Dichtung im 16. Jahrhundert
Im Spanien des 16. Jahrhunderts existierten zwei Hauptströmungen in der Dichtung: die traditionelle spanische und die italienische.
- Traditionelle spanische Dichtung: Diese Dichtung findet sich in Romanzen und Gedichten wieder, die im Cancionero general von Hernando del Castillo (1511) gesammelt wurden.
- Italienische Dichtung: Diese Strömung brachte eine tiefgreifende Erneuerung der spanischen Dichtung mit sich. Die wichtigste Neuerung war die Einführung des Endecasillabo, der sich harmonisch mit dem Siebensilber kombinieren ließ.
Merkmale der italienischen Dichtung
- Idealisierung der Geliebten und intensiver Ausdruck der Liebe.
- Entwicklung der bukolischen und pastoralen Themen.
- Der Dichter versteht sich als Lyriker und Schöpfer.
Garcilaso de la Vega: Der Inbegriff der Renaissance
Garcilaso de la Vega (1501-1536) wurde in Toledo in eine berühmte Familie hineingeboren. Er verkörperte das Ideal des Renaissance-Menschen. Sein kurzes Leben widmete er dem Dienst an Kaiser Karl V. und der Dichtung. Er gilt als einer der größten Dichter der formalen Perfektion und hatte großen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen. Seine Verse blieben zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht und wurden erst 1543 publiziert.
Merkmale von Garcilasos Werk
- Lateinischer Einfluss und Renaissance: Sowohl in den Themen als auch in den Formen erkennbar.
- Poetische Sprache: Gekennzeichnet durch Transparenz in den Ausdrücken.
- Themen: Häufige Themen sind der locus amoenus (der liebliche Ort), weibliche Schönheit, Idealisierung und carpe diem (Nutze den Tag).
Die Eklogen
Die Eklogen sind Hirtengedichte, in denen zwei oder mehr Hirten ihre Liebesklagen zum Ausdruck bringen.
- Ekloge 1: Die Hirten Salicio und Nemoroso beklagen die Untreue von Galatea und den Tod von Elisa. Die Verschmelzung von Gefühlen und pastoraler Umgebung macht diese Ekloge zu einer seiner berühmtesten Kompositionen.
- Ekloge 3: Vier Nymphen weben am Ufer des Tajo Wandteppiche, die verschiedene Liebestragödien darstellen.
Die Sonette
Das Thema der Liebe durchzieht Garcilasos heroische Verse, in denen die Abwesenheit der Liebe, Eifersucht und Trauer über den Tod der Geliebten thematisiert werden.
- Lied V: Eine Ode an die Blume von Knidos.