Die Renaissance: Eine Einführung in Epoche und Lyrik
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Die Renaissance: Ursprung, Humanismus und Kultur
Die Renaissance entstand in Norditalien und kennzeichnete die Verbreitung humanistischer Ideen mit einem neuen Menschen- und Weltbild. Der zentrale Gedanke war die Wiederentdeckung der Werke der klassischen Antike und eine anthropozentrische Haltung (der Mensch als Mittelpunkt des Universums). Diese Haltung bedeutete jedoch nicht zwangsläufig eine Abkehr vom Religiösen. Vielmehr war die Zeit auch geprägt von der Trennung zwischen Protestanten und Katholiken durch die Reformation und Gegenreformation.
Kultur und Ideal des Hofmanns
Der ideale Hofmann der Renaissance lebte am Hof und benötigte eine humanistische Bildung.
Künstler und Mäzene
Der Künstler war oft ein gebildeter Mensch, der für den Adel arbeitete. Mäzene waren Personen, die Kunst und Wissenschaft förderten.
Renaissance-Lyrik: Themen und Formen
Die Lyrik der Renaissance, stark beeinflusst vom Modell Petrarcas, führte zu einer tiefgreifenden Erneuerung in Themen und metrischen Formen.
Liebe in der Renaissance-Lyrik
Die Liebe wurde oft als absurde und schmerzhafte Erfahrung dargestellt. Die Schönheit der Geliebten wurde in Vergleichen und Metaphern beschrieben, wobei auch das Motiv des „Carpe Diem“ (Nutze den Tag) eine Rolle spielte.
Natur und Mythologie als Motive
Liebesszenen spielten oft in der Natur, häufig im Motiv des „Locus Amoenus“ (lieblicher Ort). Auch Götter und Nymphen wurden herangezogen, um die Situation zu spiegeln oder zu illustrieren.
Formale Innovationen der Renaissance-Lyrik
Charakteristisch war die Kombination des elfsilbigen Verses (Hendekasyllabus) mit dem siebensilbigen Vers.
Bekannte Strophenformen und Gedichte
- Lira: Eine Strophenform, oft in Kombination mit dem Hendekasyllabus.
- Sonett: Bestehend aus zwei Quartetten und zwei Terzetten (z.B. ABBA ABBA CDE CDE), wobei Variationen möglich waren.
- Silva: Eine unbegrenzte Anzahl von elfsilbigen (heroischen) und siebensilbigen Versen.
Evolution der Poesie
Die frühen italienischen poetischen Modelle, die von Adligen praktiziert wurden, zeigten Einflüsse der provenzalischen Lyrik. Sie zeichneten sich durch einen persönlichen Charakter und die logische Präsenz eines Themas aus.
Religiöse Literatur im 16. Jahrhundert
- Asketik: Die Reinigung der Seele durch die Beseitigung irdischer Genüsse.
- Mystik: Die Vereinigung der Seele mit Gott, oft beschrieben in drei Phasen:
- Reinigung (Via Purgativa)
- Erleuchtung (Via Illuminativa)
- Vereinigung (Via Unitiva)
Garcilaso de la Vega: Ein spanischer Renaissance-Dichter
Garcilaso de la Vega war ein spanischer Edelmann und Hofmann, der maßgeblich an der Einführung des petrarkistischen Modells in Spanien beteiligt war. Seine Hauptthemen waren die Liebe, die Klage über Ablehnung und der Tod seiner Geliebten. Seine Gedichte waren oft in der ersten Person verfasst oder erzählten imaginäre Geschichten mit Hirten (pastorale Lyrik).
Geboren in Toledo, heiratete er Elena de Zúñiga (1526). Er reiste nach Granada, wo er Isabel Freire traf, der viele seiner Gedichte gewidmet sein sollen. Später wurde er nach Frankreich auf eine Insel verbannt, von wo aus er nach Neapel reiste und schließlich starb.
Asketische und mystische Dichtung
- Fray Luis de León: Er war ein Dichter religiösen Inhalts, der poetische Formen der Renaissance nutzte. Sein Ideal war ein einfaches Leben in Kontakt mit der Natur, inspiriert vom Motiv des „Beatus Ille“.
- San Juan de la Cruz (Johannes vom Kreuz): Dieser Karmelitermönch nutzte Bilder der menschlichen Liebe, um seine mystischen Erfahrungen der Seele mit Gott zu beschreiben, beispielsweise die Sehnsucht nach der Vereinigung mit dem Geliebten/Ehemann.