Renaissance, Humanismus und Spanische Literatur
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Die Renaissance und Spanische Literatur
Die Renaissance
Die Renaissance ist die historische Epoche nach dem Mittelalter. Sie entstand in Italien und breitete sich danach über den Rest Europas aus.
Merkmale der Renaissance
- Sie preist das irdische Leben.
- Die Lebensphilosophie lautet: Carpe diem.
- Wissen wurde als Weg zur Verbesserung des Menschen wahrgenommen, woraus der Humanismus entstand.
- Renaissance-Werte verbreiteten sich vor allem in der Bourgeoisie und wurden durch die Presse gefördert.
- Der Mensch der Renaissance stand im Mittelpunkt.
Garcilaso de la Vega
Garcilaso de la Vega ist der Autor eines kleinen lyrischen Werks (38 Sonette und 3 Eklogen), dessen fast einziges Thema die Liebe ist.
- Um seine Gefühle auszudrücken, rekurriert Garcilaso manchmal auf die klassische Mythologie.
- Ein wichtiges literarisches Motiv ist der Locus Amoenus (der liebliche Ort).
- Garcilaso führte in die spanische Dichtung Verse und Strophen ein, die er von Petrarca und generell von italienischen Dichtern übernahm.
Eingeführte metrische Formen aus Italien
- Endecasillabo (Elfsilber)
- Sonett
- Lira
- Silva
Fray Luis de León
Das Hauptthema ist der Wunsch nach Flucht aus der Welt auf der Suche nach geistigem Frieden, den er dort findet. Er schlägt auch eine stoische Haltung vor, um die Leidenschaften zu vermeiden.
Vorgeschlagene Wege zum Frieden
- Das Leben auf dem Lande
- Die Musik
St. Johannes vom Kreuz (San Juan de la Cruz)
Das zentrale Thema ist die freudige Vereinigung der Liebenden, die als symbolischer Ausdruck der Begegnung der Seele mit Gott dient. Er versucht, durch Liebesgedichte die unbeschreiblichen (ineffablen) Erfahrungen in Worte zu fassen.
Die Texte, die diese Erfahrung wiedergeben, gehören zur sogenannten Mystischen Literatur.
Lazarillo de Tormes
Lazarillo de Tormes ist das Muster einer Autobiografie, in der Lázaro in der ersten Person die Geschichte seines Lebens erzählt.
Aufbau des Romans (Traktate)
Der Roman ist in sieben Traktate (Kapitel) unterteilt:
- Traktat 1, 2, 3: Lázaro erzählt von seiner Herkunft und den Erlebnissen mit seinen ersten Meistern: Einem Blinden, einem Priester von Maqueda und einem verarmten Knappen.
- Traktat 4, 5, 6: Lázaros Situation verbessert sich scheinbar, da er nicht mehr betteln oder hungern muss. Seine Meister sind nun ein Mönch, ein Söldner/Händler, ein Verkäufer von Bullen und ein Kaplan.
- Traktat 7: Lázaro ist erwachsen, wird Ausrufer und heiratet die Magd des Erzpriesters. Der Roman endet mit der impliziten Akzeptanz seiner unehrenhaften Situation.
Merkmale der Figur Lázaro
- Er wurde von Eltern ohne Ehre geboren.
- Sein Verhalten ist von Hunger und dem Verlangen, voranzukommen, motiviert.
- Er ist gezwungen, sich in dieser feindseligen Welt zu behaupten.
- Seine Entwicklung ist mit dem Verlust der Unschuld verbunden.
All diese Eigenschaften machen die Figur zu einem Antihelden. Der Roman gilt als der erste moderne Roman.
Themen des Romans
Zwei kritische Themen sind:
- Die Besessenheit mit Ehre (Ehrenkodex)
- Die Korruption der Geistlichkeit