René Descartes: Das Cogito und das Kriterium der Wahrheit

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Descartes' methodischer Zweifel als Weg zur Wahrheit

René Descartes, in der Hoffnung, die Wahrheit zu finden, lehnte alles als falsch ab, woran er den geringsten Zweifel hegen konnte. Da die Sinne uns täuschen können, ging er davon aus, dass nichts so existiert, wie wir es wahrnehmen. Und da Menschen Fehler in der Argumentation machen, wurden alle Überlegungen, die zuvor als Beweise galten, als fehlerhaft und somit als falsch zurückgewiesen.

Er stellte ferner fest, dass Gedanken, die wir im Wachzustand haben, auch im Schlaf auftreten können, in diesem Fall aber nicht wahr sind. Er schloss daraus, dass alle Dinge, die zuvor in seinen Geist gelangt waren, nicht wahrer waren als die Illusionen seiner Träume. Er zog den Schluss, dass es nichts Wahres gab, außer: „Die einzige Wahrheit, die den Zweifel wirklich stärkt, ist meine eigene Existenz; denn ich muss existieren, um getäuscht werden zu können.“

Die Entdeckung des „Cogito, ergo sum“

Eines Tages entdeckte er die Wahrheit seiner eigenen denkenden Existenz: „Cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich). Dies war unwiderlegbar und er nahm es als das erste Prinzip seiner Philosophie an. Das Cogito ist der Anfang nicht nur der Metaphysik, sondern auch der Physik. Es bietet das Kriterium der Wahrheit, das sich direkt und unmittelbar dem Geist darbietet.

Die Natur des denkenden Ichs und der Seele

Der Mensch kann nicht behaupten, ein Körper zu sein, aber er kann auch nicht sagen, dass er kein Körper ist. Der Mensch ist eine Substanz, deren ganzes Wesen oder deren Natur im Denken besteht und die keinen Ort benötigt oder von irgendeinem materiellen Ding abhängt. Die Seele ist vom Körper deutlich zu unterscheiden und leichter zu erkennen. Und selbst wenn der Körper nicht existierte, würde die Seele nicht aufhören, das zu sein, was sie ist.

Das Cogito als Kriterium der Gewissheit

Was als wahr und gewiss erkannt wird, ist das, was wir ganz klar und deutlich begreifen, wie der Satz „Ich denke, also bin ich“. Wenn wir denken, erkennen wir, dass unser Sein nicht perfekt ist, weil es Zweifel hegt. Und es gibt eine größere Vollkommenheit im Wissen als im Zweifeln.

Der Zweifel kann den Inhalt des Denkens betreffen, aber nicht das Denken selbst. Ich kann die Existenz dessen bezweifeln, was ich sehe oder mir vorstelle, aber ich kann nicht daran zweifeln, dass ich denke und dass ich, indem ich denke, existiere.

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