René Descartes: Erkenntnis, Zweifel und die Existenz Gottes

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René Descartes: Leben und Werk

René Descartes wurde 1596 in La Haye en Touraine (Frankreich) geboren. Aus einer Adelsfamilie stammend, wurde er auf das Jesuitenkolleg von La Flèche geschickt, einer der berühmtesten Schulen seiner Zeit. Dort erhielt er eine solide philosophische und wissenschaftliche Ausbildung, da er sich für die neuen wissenschaftlichen und philosophischen Entwicklungen interessierte und eine Methodik zur Wahrheitssuche entwickeln wollte. Nach dem Verlassen der Schule, verwirrt von den Lehren, studierte er Rechtswissenschaften an der Universität von Poitiers und beschloss dann, eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Später kämpfte er im Dreißigjährigen Krieg gegen Spanien für die Freiheit der Niederlande. Als er die Verurteilung Galileis erfuhr, während er an der Veröffentlichung seiner Abhandlung über die Welt arbeitete, warf er diese ängstlich beiseite. Er setzte seine Arbeit jedoch fort. Er begann eine liebevolle Beziehung mit Helene Jans, mit der er eine Tochter hatte, die im Alter von fünf Jahren starb. Aufgrund der heftigen Kontroversen, die seine Arbeit hervorrief, nahm Descartes die Einladung von Königin Christina von Schweden an, da Holland ihm nicht mehr gastfreundlich gesinnt war und voller Widersprüche steckte. Er verbrachte jedoch nur eine sehr kurze Zeit am schwedischen Hof. Der Philosoph erkrankte nach dem Verlassen des Palastes und starb nach einer Woche des Leidens an einer Lungenentzündung.

Erkenntnistheorie: Descartes im Vergleich zu Platon und Aristoteles

Das platonische Projekt war politischer Natur und zielte auf das höchste Wissen der Idee des Guten (Gerechtigkeit) ab. Descartes hingegen entspringt der Vereinigung von Wissenschaft und strebt danach, einen „metaphysischen Baum“ zu schaffen. Die Existenz einer eindeutigen, unveränderlichen Wahrheit ist für beide Philosophen gegeben. Platon verteidigt den Prozess der Erinnerung und Dialektik, während Descartes ein umgekehrtes Verfahren befürwortet: Er ist misstrauisch gegenüber allem und nutzt dies, um zur Wahrheit zu gelangen. Beide legen Wert auf die Mathematik. Descartes war von Platon nicht unbeeinflusst, ähnlich wie in Bezug auf die dianoia und seine dialektische Methode. Descartes betrachtet die rationale Erkenntnis als perfekt und stellt sie in den Kern seiner Methode. Was sich jedoch geändert hat, ist, dass das Universelle nicht als Idee im platonischen Stil oder als Substanz wie bei Aristoteles verstanden wird. Man erinnere sich, dass Platon und Aristoteles auch die Intuition kannten: Sie lernten direkt vom Nous als der höchsten Form der Erkenntnis. Für Descartes hingegen begreift der Verstand nur das, was er für sich selbst erfassen kann. Und schließlich war für Aristoteles der Schluss mit dem Syllogismus verbunden, in dem Erkenntnisse und Aussagen enthalten sind. Die Scholastik (die die aristotelische Logik erbte) nutzte den Schluss als deduktives Verfahren, bei dem aus einer allgemeineren Sicht immer noch eine weniger allgemeine abgeleitet wird. Diese Methode liefert jedoch keine neuen Wahrheiten, da sie in den Prämissen bereits implizit enthalten sind.

Gibt es unbestreitbare Wahrheiten? Descartes' Position

Ich stimme mit Descartes überein, dass es zwei unbestreitbare Wahrheiten gibt: erstens, dass ich zweifle, denn wenn ich denke und zweifle, existiere ich (Cogito, ergo sum); und zweitens, die Existenz eines vollkommenen, unendlichen Wesens, das wir Gott nennen. Nach Descartes ist Gott der Schöpfer von allem, und aus nichts kann nichts entstehen. Alles muss also einen Anfang haben, was absolut sicher und unbezweifelbar ist. Wir zweifeln an allem, was uns die Sinne und die Realität vermitteln. Ein klares Beispiel ist die Vorstellung eines bösen, mächtigen Genies, das uns täuschen könnte, wenn wir glauben, etwas zu wissen. Oder der Zweifel am Traum als Beispiel für eine sehr reale Erfahrung. Daher sind nach ihm diese beiden Grundsätze – der Zweifel an der eigenen Existenz und die Existenz Gottes – unbestritten und unbestreitbar. Aber wenn bei Descartes alles so einfach ist, wie er es darlegt, warum gibt es dann Menschen, die an einem unendlichen, vollkommenen und schöpferischen Wesen zweifeln? Hier stellt sich das Problem des Glaubens, da die einzige bekannte unbestreitbare Wahrheit der Zweifel selbst ist.

Das metaphysische Problem: Die Existenz Gottes

In diesem Text von Descartes wird ein Problem der Metaphysik behandelt, das die Frage beantwortet: Ist es wahr, dass es ein unendliches und vollkommenes Wesen gibt? Descartes argumentiert, dass Gott existiert. Er prüfte die Idee Gottes, die in ihm selbst angelegt war, und fand, dass Gottes Existenz so sicher ist wie jede geometrische Demonstration. Descartes definierte wichtige Begriffe:

  • Gewissheit: Was nicht bezweifelt werden kann.
  • Evidenz: Was dem Geist klar und deutlich dargestellt wird.
  • Perfektion: Gott, dessen Wesen alle Attribute der absoluten Vollkommenheit in sich vereint.

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