René Descartes: Methodischer Zweifel, Cogito und Dualismus

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René Descartes: Grundlagen seiner Philosophie

René Descartes, der französische Philosoph des 17. Jahrhunderts, wird als eine zentrale Figur und ein starkes Fundament für den Aufbau von Wissen und Erkenntnis betrachtet.

Der Methodische Zweifel und das Cogito

Descartes schlägt vor, an allem Möglichen zu zweifeln. Nach der Anwendung dieses methodischen Zweifels gelangt er zur Entdeckung einer Wahrheit, die über jeden Zweifel erhaben ist und sich mit absoluter Sicherheit und vollständiger Evidenz präsentiert: „Cogito, ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich.“

Meine Existenz und mein Denken offenbaren sich gleichzeitig mit Klarheit und Sicherheit. Was ich jedoch zweifelsfrei weiß, ist meine Existenz als denkendes Wesen. Mein Körper, der durch die trügerischen Sinne wahrgenommen wird, bleibt jedoch dem Zweifel unterworfen; er könnte nicht existieren.

Der Dualismus von Seele und Körper

Dieser Ansatz führt den französischen Philosophen zu einem Dualismus bezüglich des Menschen. Der Mensch besteht aus zwei radikal unterschiedlichen und voneinander getrennten Substanzen: Seele und Körper.

  • Der Körper: Er ist ausgedehnt (res extensa), existiert im Raum und wird durch mechanische Gesetze geregelt; er funktioniert wie eine Maschine. Seine Existenz kann durch die Sinne wahrgenommen und daher bezweifelt werden.
  • Die Seele (Geist): Sie ist immateriell und unausgedehnt (res cogitans); sie ist reiner Gedanke. Die Seele oder der Geist ist durch die Vernunft erkennbar, und ihre Existenz kann nicht bezweifelt werden. Descartes argumentiert, dass das, woran man zweifeln kann, nicht identisch sein kann mit dem, woran man nicht zweifeln kann.

Seele und Denken sind spezifisch menschlich. Tiere, die keine Seele besitzen, werden von Descartes daher als einfache Maschinen betrachtet.

Die Unabhängigkeit der Seele

Die Seele ist unabhängig vom Körper. Der Körper könnte nicht existieren, aber die Seele oder der Geist würde nicht aufhören zu existieren, wenn der Körper nicht existiert. Die Seele ist somit unabhängig vom Körper und benötigt ihn nicht, um zu existieren. Die Seele oder der Geist ist das Wesen und die Eigenart des Menschen.

Interaktion zwischen Seele und Körper

Es gibt eine Wechselbeziehung zwischen Seele und Körper. Der Geist steuert das Gehirn, was bedeutet, dass mentale oder psychologische Zustände neuronale Ereignisse verursachen. Nach Descartes wäre der Verbindungspunkt die Zirbeldrüse, die die biologische Grundlage für den Einfluss der Seele auf den Körper darstellen würde.

Freiwillige und unfreiwillige Handlungen

Descartes unterscheidet zwischen zwei Arten von Verhaltensweisen oder Handlungen:

  1. Unfreiwillige Handlungen oder Reflexe: Hierbei reagiert das Gehirn mechanisch, jederzeit und ohne Beteiligung des Geistes oder der menschlichen Seele auf äußere Reize. In diesen Fällen verhält sich der Mensch wie andere Tiere, nämlich wie eine Maschine.
  2. Freiwillige Handlungen: Bei diesen Handlungen ist es der Geist oder die Seele, die dem Gehirn den Befehl erteilt, alle anderen Körperteile in Bewegung zu setzen. Dies ist spezifisch für den Menschen und verleiht ihm Freiheit vom Determinismus der mechanischen Gesetze.

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