Die Revolutionen des 18. Jahrhunderts: USA und Frankreich
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Ursprung des Konflikts: Die Amerikanische Revolution
Im achtzehnten Jahrhundert besaß Großbritannien Kolonien im östlichen Nordamerika, bekannt als die dreizehn Kolonien. Die Amerikanische Revolution war der Konflikt zwischen den Siedlern Neuenglands und Großbritannien, der 1776 in der Unabhängigkeit gipfelte. Großbritannien war daran interessiert, dass Amerika Rohstoffe lieferte, aber nicht an der Entwicklung der Industrie. Dies führte zu zunehmenden politischen Spannungen.
In den königlichen Kolonien gewährte der Kolonialpakt den Siedlern eine weitgehende Autonomie. Die Kolonisten sollten Steuern an Großbritannien zahlen, was in der Realität jedoch selten geschah.
Eskalation und Unabhängigkeitserklärung
Dieser Konflikt führte zu Steuerstreitigkeiten. Im Jahr 1773 erließ die englische Regierung den Tea Act, der den Teehandel monopolisieren sollte und amerikanische Kaufleute ruinieren könnte. Als Indianer verkleidete Kolonisten griffen daraufhin britische Schiffe an, die Tee im Hafen von Boston geladen hatten (die Boston Tea Party).
Als Reaktion darauf sperrten die Briten den Hafen von Boston und entzogen Massachusetts, der Region um Boston, alle Rechte. Der Unabhängigkeitskrieg begann. Im Jahr 1774 trafen sich Vertreter der dreizehn Kolonien in Philadelphia zum Ersten Kontinentalkongress, wo sie eine Bill of Rights entwarfen. Die Gefechte von Lexington und Concord gaben der Rebellion weiteren Auftrieb.
Thomas Jefferson entwarf die Virginia Declaration of Rights. Sie legte die Grundsätze der nationalen Souveränität, der Gewaltenteilung und des Wahlrechts fest und bildete die Grundlage der Unabhängigkeitserklärung der USA. Die Siedler erhielten militärische Hilfe von Frankreich und Spanien. Der Kriegsverlauf trat mit den Siegen der Kolonisten in Saratoga und Yorktown in seine entscheidende Phase. Dies führte dazu, dass Großbritannien den Frieden von Versailles unterzeichnete, in dem es die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte.
Das Vermächtnis: Verfassung und Staatsaufbau der USA
Die Verfassung von 1787 organisierte die neue politische Ordnung. Der neue Staat hatte eine föderale Struktur. Der Präsident kontrollierte die Exekutive und wurde indirekt für vier Jahre gewählt. George Washington war der erste Präsident der USA.
Der Gesetzgeber, der Kongress, wurde ebenfalls von Bürgern gewählt und bestand aus zwei Kammern: dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Die richterliche Gewalt ruhte bei den Gerichten. Der Oberste Gerichtshof kontrollierte, dass Gesetze und Maßnahmen der Regierung nicht gegen die Verfassung verstießen.
Frankreich vor der Revolution: Krise und Unzufriedenheit
Anfang 1789 war Frankreich eine Großmacht. Das Land litt jedoch unter schwerwiegenden Problemen. Es herrschte eine geschichtete Gesellschaft. Die wirtschaftliche Krise, die seit den 1780er Jahren anhielt, verschärfte die Situation. Eine weitere Facette der Krise war das Haushaltsdefizit, das sich durch die Kosten des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges erhöhte.
Es gab auch eine politische Krise. König Ludwig XVI. verlor an Zustimmung in der Bevölkerung.
Einberufung der Generalstände und politische Klubs
Zwischen 1783 und 1788 versuchten die Finanzminister Ludwigs XVI., die Wirtschaftskrise zu bewältigen. Am Ende kamen sie zu dem Schluss, dass eine grundlegende Reform notwendig war, bei der auch die Privilegierten Steuern zahlen müssten. Der König versuchte, die Privilegierten zu überzeugen. Um dies zu erreichen, berief er 1787 eine Versammlung der Notabeln ein. Dem König blieb nur noch die Alternative, die Generalstände einzuberufen.
Vor der Sitzung der Generalstände verfasste jeder Stand Beschwerdehefte (Cahiers de Doléances). Die Bourgeoisie organisierte politische Klubs, wie den Jakobinerklub, wo neue Ideen und Konzepte diskutiert wurden, um die Macht zu erlangen. Darüber hinaus wurden Zeitungen gegründet, um Ideen zu verbreiten.
Der Beginn der Französischen Revolution
Der Adel und die Geistlichkeit wollten eine Abstimmung nach Ständen, was den Privilegierten zugutekam. Die Mitglieder des Dritten Standes verteidigten die Abstimmung pro Kopf, was ihnen die Mehrheit verschafft hätte. Im Juli erklärte sich der Dritte Stand zur Nationalversammlung.
Ballhausschwur und Sturm auf die Bastille
Der König und die Privilegierten versuchten, die Vertreter aus dem Versammlungssaal zu vertreiben. Doch die Abgeordneten versammelten sich im Ballhaus und schworen, vereint zu bleiben, bis eine Verfassung ausgearbeitet sei (der Ballhausschwur). Daher nannte sich die Nationalversammlung nun Verfassungsgebende Versammlung.
Am 14. Juli 1789, angesichts steigender Brotpreise und Gerüchten, dass der König Truppen in Paris zusammenzog, stürmten Pariser Bürger die Bastille.
Errungenschaften der Verfassungsgebenden Versammlung
Am 4. August 1789 genehmigte die Verfassungsgebende Versammlung das Dekret zur Abschaffung der Feudalrechte. Dadurch wurde die Gerichtsbarkeit der Privilegierten aufgehoben und jedem der Zugang zu jedem Amt ermöglicht.
Am 26. August verfasste sie die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, in der persönliche Freiheiten, Gleichheit vor dem Gesetz und das Recht auf Eigentum anerkannt und garantiert wurden. Die Verfassung wurde im September 1791 verkündet. Sie entwarf ein System mit folgenden Merkmalen:
- Das politische System war eine parlamentarische Monarchie.
- Die Gewalten waren geteilt: die Legislative (Nationalversammlung), die Exekutive (König) und die Judikative (Gerichte).
- Die Versammlung wurde durch Zensuswahlrecht gewählt: Wähler mussten 25 Jahre alt sein und ein bestimmtes Einkommen oder Vermögen besitzen.
- Dezentralisierung des Staates: Frankreich wurde in 83 Departements unterteilt.
Merkmale der Verfassung von 1791 und erste Widerstände
Die Reformen von 1791 sollten den Ideen des Großbürgertums zum Triumph verhelfen. Dies führte jedoch zur Unzufriedenheit der Volksmassen. Auch der König und die Privilegierten akzeptierten diese Änderungen nicht, da sie ihre Souveränität und Privilegien beendeten. Viele Privilegierte emigrierten und schmiedeten im Ausland Pläne gegen die Verfassung. Nach den Wahlen hatte die neue Legislative ein Übergewicht der Gemäßigten.