Revolutionen und prägende Ideologien des 19. Jahrhunderts
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Revolutionen in Europa
Frankreich: Februarrevolution und Zweite Republik
- Eine allgemeine Wirtschaftskrise, ausgelöst durch schlechte Ernten und wirtschaftliche Stagnation, führte zu Unruhen.
- In Frankreich und insbesondere in Paris wuchs im Februar 1848 die Skepsis der Progressiven und Republikaner gegenüber dem zunehmend konservativen König. Diese Unzufriedenheit wurde durch die Krise noch verstärkt.
- Der König dankte ab, und die Republik wurde ausgerufen.
- Eine provisorische Regierung wurde eingesetzt und nationale Werkstätten geschaffen.
- Wahlen wurden ausgerufen, um eine verfassungsgebende Versammlung zu bilden.
- Moderate Republikaner triumphierten, unterdrückten die nationalen Werkstätten, erstickten die Arbeiterproteste und beseitigten soziale Errungenschaften.
- Ebenfalls in Frankreich gewann ein Neffe Napoleons (Louis Napoleon) die Wahl und proklamierte sich später als Napoleon III.
Habsburgerreich: Aufstände und Verfassungsversuche
- In Wien musste Metternich die Macht abgeben.
- Eine verfassungsgebende Versammlung wurde einberufen, deren Einfluss sich auf Sachsen, Böhmen und weitere Gebiete erstreckte und die mit der Ausarbeitung einer Verfassung begann.
- Die Versammlung wurde von der Armee aufgelöst, und die Aufstände wurden niedergeschlagen.
Preußen: Staatsstreich und Auflösung der Versammlung
- König Wilhelm IV. führte einen Staatsstreich durch und löste die Versammlung auf.
Folgen der Revolutionen von 1848
- Trotz der Rückschläge endete der Feudalismus in Osteuropa, mit Ausnahme Russlands.
- In Westeuropa entstanden demokratische Ideale wie Volkssouveränität und das allgemeine Wahlrecht für Männer.
- Das konservative Bürgertum kehrte zurück an die Macht.
- Die Arbeiterbewegung erstarkte.
Julirevolution und ihre Auswirkungen
Frankreich: Julirevolution
- In Frankreich waren die Bürger unzufrieden mit Karl X., dem Nachfolger Ludwigs XVIII.
- Arbeiter und Bürger in Paris erhoben sich.
- Die Radikalsten forderten die Ausrufung einer Republik, doch die Gemäßigten setzten sich durch und hielten die Monarchie mit Louis-Philippe von Orléans auf dem französischen Thron.
Europaweite Auswirkungen
- Belgien erlangte die Unabhängigkeit von den Niederlanden.
- In der Schweiz kam die Bourgeoisie in mehreren Kantonen an die Macht.
- Aufstände brachen in Spanien, Italien, Polen und den deutschen Staaten aus.
Liberalismus: Eine prägende Ideologie
Definition und Grundlagen
- Der Liberalismus ist eine ideologische, politische und wirtschaftliche Strömung, die durch eine Reihe von Transformationen definiert wird.
- Diese Ideen bildeten die politische Grundlage, die von bürgerlichen Revolutionären geschaffen wurde.
Strömungen des Liberalismus
Doktrinärer Liberalismus
- Zensuswahlrecht.
- Geteilte Souveränität (zwischen Parlament und König).
- Betonung theoretischer Rechte.
Progressiver Liberalismus
- Volkssouveränität.
- Allgemeines Männerwahlrecht.
- Republikanische Staatsform.
- Universelle Rechte.
Nationalismus: Das Gefühl der Zusammengehörigkeit
Definition und Ausdrucksformen
- Nationalismus ist das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Mitglieder einer Nation.
- Er basiert auf sprachlicher Einheit, kulturellem und historischem Hintergrund, gemeinsamen Glaubensvorstellungen oder ethnischer Herkunft.
- Er drückt sich in Musik, Literatur oder Philosophie aus.
Formen des Nationalismus
Einheitsnationalismus
- Ziel: Vereinigung verschiedener Gebiete zu einem gemeinsamen Staat.
Zerfallsnationalismus (Separatismus)
- Ziel: Trennung von einem bestehenden Staat.