Die Rolle der Sprache im Bildungswesen: Wer lehrt Sprache und wie?

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Ist das Sprachenlernen Aufgabe aller Lehrer? Wer sollte Sprache unterrichten? Begründung.

Jeder Lehrer beeinflusst den Sprachunterricht, jedoch nicht im gleichen Maße und Verantwortungsbereich. Wenn wir unter Sprachenlernen das Verstehen und den Gebrauch der Sprache in verschiedenen Kontexten verstehen, sind sicherlich die jeweiligen Fachexperten die besten Ansprechpartner. Dennoch sind alle Lehrer auch Sprachlehrer, da Sprache in allen Fächern präsent ist (Zusammenfassungen, Diagramme, Rechtschreibung, Textaufgaben etc.).

Begründung:

  • Jeder Lehrer sollte über umfassende sprachliche und kommunikative Fähigkeiten verfügen, um einen hohen Standard zu gewährleisten. Zudem ist der Lehrer ein Modell und eine Referenz für die Schüler.
  • Für den korrekten Gebrauch der Fachsprache sind die jeweiligen Fachlehrer zuständig.
  • Sprache ist ein Kommunikationsmittel.
  • Lehrer sollten sich bemühen, im Rahmen der Rechtschreibung und Standardsprache korrekt zu sprechen und dabei alle expressiven Register zu nutzen.
  • Lehrer sollten ihre eigene Sprache stetig bereichern.

Die Sprache

Die Sprache ist das Instrument, mit dem wir unsere Umwelt strukturieren. Daher ist Sprachenlernen mehr als nur das Schaffen von Lernsituationen.

Was bedeutet Sprachenlernen?

Sprachenlernen umfasst in erster Linie kommunikative Fähigkeiten, insbesondere die mündliche Kommunikation, welche im Zentrum des gesellschaftlichen Lebens steht und für alle Kulturen von Bedeutung ist. Wir müssen verstehen, dass Sprachenlernen uns Folgendes ermöglicht:

  • Den Zugang zu anderen kulturellen Bereichen.
  • Die Fähigkeit, unseren Geist zu steuern.
  • Die Erweiterung unserer Kommunikations- und Beziehungsmöglichkeiten.
  • Die Analyse der Welt, in der wir leben, um unsere persönliche Sicherheit zu erhöhen, unsere Handlungsfähigkeit in verschiedenen Bereichen zu verbessern und Kommunikation, Beziehungen und Teilhabe zu fördern.

Wie sollten Sprachkurse gestaltet sein?

Es sollte ein stärkerer Fokus auf Kommunikation und Sprachgebrauch gelegt werden, d.h. Sprechen, Lesen, Zuhören und Schreiben.

Sprachenlernen muss den Einzelnen befähigen, die notwendigen Qualifikationen und Kenntnisse zu erwerben, um in der Welt zu funktionieren. Darüber hinaus muss es zur persönlichen Autonomie beitragen, d.h. zur Fähigkeit, selbstständig in einer strukturierten Welt zu agieren.

Sprachentwicklung

Die Sprachentwicklung geht vom Sein, das an konkrete Erfahrungen gebunden ist, zum symbolisch-verbalen Verhalten über, das die Kodierung von Erfahrungen erfordert.

Entwicklungsstadien:

  1. Vorsprachliche Phase: Erste Silben, Lautmalerei, Lallen etc.
  2. Sprachliche Phase: Kinder beginnen, erste Wörter zu verwenden und Sätze zu bilden.

In diesen Phasen imitiert das Kind die Erwachsenen. Das Kind möchte verstehen und verstanden werden. Zuerst kommt das Verstehen, dann der Ausdruck.

Soziale Aspekte, die die Sprachentwicklung beeinflussen:

Familie:

Die Kleinfamilie mit Vater, Mutter und maximal zwei Kindern ist seltener geworden. Viele Kinder sind Einzelkinder oder leben mit nur einem Elternteil. Beide Elternteile arbeiten oft außer Haus und haben wenig Zeit für die Kinder. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften, bei denen Kinder zwei Väter oder zwei Mütter haben, verändern die Sprachmuster. Familien, die Kinder aus anderen Ländern adoptieren, können mehr oder weniger Geschwister haben, was sich ebenfalls auf die Sprachentwicklung auswirkt.

Kultur:

Die mündliche Kultur hat sich zu einer Medien- und Kommunikationskultur entwickelt. Zuerst haben Fernsehen und Video eine stumme Umgebung in den Familien geschaffen. Auch Videospiele beeinflussen Kinder. Erwachsene sind oft keine Kommunikationspartner mehr, sondern eher „Diktatoren“. Der direkte Kontakt zwischen Kindern und Erwachsenen hat deutlich abgenommen, was zu einem veränderten Sprachprofil bei Kindern führt.

Weitere Ursache:

Der besondere Status von Kindern hat zur Entwicklung einer vereinfachten Sprache geführt, die durch die übermäßige Verwendung von Diminutiven und eine große sprachliche Armut gekennzeichnet ist.

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