Romanik & Gotik: Epochen, Architektur & Kunststile

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Romanische Kunst: Merkmale & Architektur

Die Romanische Kunst wurde von drei historischen Prozessen geprägt:

Historische Einflüsse auf die Romanik

  • Das Jahrtausend des Terrors & Pilgerwesen

    Eine weit verbreitete Angst vor der Apokalypse um das Jahr 1000 oder 1033 (Tod Christi) führte zu einem verstärkten Pilgerwesen. Klöster wurden zu Zentren der Produktion und zogen fromme Massen an, oft durch die Verehrung von Reliquien.

  • Reste des Feudalismus & Machtdemonstration

    Die Kunst diente der öffentlichen Zurschaustellung von Macht und betonte die Überlegenheit der Herrschenden.

Romanische Architektur: Die Kirche

Das Hauptgebäude der Romanik ist die Kirche.

  • Grundrisse & Tragende Elemente

    Häufig waren das lateinische Kreuz und der basilikaartige Grundriss. Tragende Elemente waren dicke Säulen, Verbundpfeiler und Strebepfeiler.

  • Gewölbe & Fassaden

    Typisch waren Punktgewölbe, Tonnengewölbe und Kreuzgratgewölbe. Kuppeln ruhten oft auf Pendentifs. Die Hauptfassade ruhte auf beigestellten Säulen (Pfosten) und besaß einen Türsturz sowie ein Tympanon. Oft war ein Mittelpfosten (Trumeau) vorhanden, und die obere Gestaltung war gestaffelt.

  • Verwendete Materialien & Bauteile

    Hauptsächlich wurden Stein und Ziegel verwendet. Übliche Bauteile waren Türme, Glockentürme und Kreuzgänge. Neben dem Hauptaltar war oft ein Chorumgang (Ambulatorium) vorhanden, um die Zirkulation der Pilger zu erleichtern.

  • Bedeutende Beispiele Romanischer Baukunst

    • Das Kloster Cluny
    • Die Kathedrale von Speyer
    • Die Kathedrale von Santiago de Compostela

Gotische Kunst: Merkmale, Architektur & Skulptur

Die Gotische Kunst entwickelte sich unter spezifischen soziokulturellen Bedingungen:

Soziokulturelle Bedingungen der Gotik

  • Die Zisterzienserreform & Technik

    Bernhard von Clairvaux initiierte eine strenge Reform des Zisterzienserordens. Architekten konzentrierten sich auf technische Lösungen.

  • Aufkommen des Humanismus & Naturverbundenheit

    Der menschliche Körper wurde als Werk Gottes betrachtet, was eine Ära der Liebe zu Gott und zur Natur einleitete.

  • Neue Soziale Strukturen & Städte

    Nach den Kreuzzügen entstanden neue Handelswege. Handwerkszünfte prägten die Industrie in großen Städten wie Burgos.

Gotische Architektur: Der Dom

Der Dom ist das emblematische Symbol der Stadt und der christlichen Kirche. Die Architektur betonte die Vertikalität und löste die Horizontalität auf.

  • Konstruktive Elemente & Innovationen

    Wichtige Elemente waren das Kreuzrippengewölbe (gebildet aus zwei sich kreuzenden Bögen, den Rippen) und das Strebewerk (externe Strebepfeiler und Strebebögen). Typische Bogenformen waren der Spitzbogen, der Fischblasenbogen und der Kielbogen. Die Wände wurden reduziert, um Platz für große Bleiglasfenster zu schaffen. Der Bündelpfeiler war ein wichtiges Stützelement.

  • Die Fassade & Ihre Gliederung

    Die Fassade war oft H-förmig und von zwei Türmen flankiert. Sie hatte typischerweise drei Ebenen: das Portal, die Fensterzone und die Rosette, die oft zwei Funktionen erfüllte (Licht und Symbolik).

  • Bedeutende Gotische Kathedralen

    • Kathedrale von Chartres
    • Straßburger Münster
    • Lincoln Cathedral
    • Kathedrale von León
    • Mailänder Dom

Gotische Skulptur

  • Charakteristika & Einflüsse

    Die Gotische Skulptur zeichnete sich durch Naturalismus und Vermenschlichung aus. Sie war oft von der klassischen griechischen Skulptur inspiriert und löste sich zunehmend vom architektonischen Rahmen.

  • Typen der Gotischen Skulptur

    • Monumentalskulptur: Erschien im Tympanon mit Szenen der Passion oder des Marienlebens. Organische Dekoration setzte sich durch, oft in einem kräftigen und anmutigen Stil.
    • Retabel: Aus Holz gefertigt.
    • Grabskulptur: Realistisch, oft mit großer Detailgenauigkeit dargestellt.
    • Chorgestühl
  • Bekannte Beispiele Gotischer Skulptur

    • Die Skulpturen am Portal Sarmental (Burgos)
    • Die „Goldene Madonna“ am Portal der Kathedrale von Amiens

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