Romanische Kunst: Architektur, Skulptur und Malerei

Eingeordnet in Religion

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,94 KB

Die Romanik in Spanien (11. und 12. Jh.)

Die romanische Architektur verbreitete sich rasch auf der Iberischen Halbinsel, begünstigt durch frühere romanische Kunstformen (westgotisch, asturisch, mozarabisch). Im 11. und 12. Jahrhundert entwickelte sich entlang des Jakobsweges, der großen Pilgerroute, ein reger Handels- und Kulturaustausch.

Frühe katalanische Romanik

Ab dem späten 10. und im 11. Jahrhundert entstanden in Katalonien romanische Kirchen mit basilikalem Grundriss, gekennzeichnet durch:

  • Schwere und kleine Bauweise
  • Flache Holzdächer (außer Apsis)
  • Quadersteinmauern
  • Außenbögen mit Lisenen
  • Separate runde Türme

Bekannte Beispiele sind die Kirchen Sant Climent de Taüll und San Vicente de Cardona sowie die Klöster San Pedro de Roda und Ripoll.

Romanik des Jakobsweges (11. Jh.)

Die reine oder cluniazensische Romanik steht im Zusammenhang mit der Initiative der Mönche von Cluny, Klöster entlang des Jakobsweges zu errichten. Wichtige Beispiele sind:

  • San Martín de Frómista in Palencia (ca. 1066): Basilika mit drei Schiffen, Tonnengewölbe und zwei runden Türmen an der Fassade.
  • Stiftskirche San Isidoro de León: Das Königliche Pantheon (1059) ist eine quadratische Kirche mit Kuppeln.
  • Kathedrale von Santiago de Compostela: Wichtigste spanische romanische Wallfahrtskirche (ab 1075). Baumeister waren unter anderem Bernardo, Roberto, Esteban und Meister Mateo (Vollendung der Vorhalle Ende des 12. Jh.). Lateinisches Kreuz, drei Längs- und Querschiffe, Umgang und Apsis mit fünf Kapellen. Tonnengewölbe mit Gurtbögen. Achteckige Kuppel über der Vierung.

Romanische Skulptur

Die romanische Skulptur war der Architektur untergeordnet und Teil des Gebäudes. Hauptmaterial war Stein, aber auch Holz (meist bemalt), Elfenbein und Metall wurden verwendet.

  • Flaches Relief, ab der zweiten Hälfte des 12. Jh. tiefer und mit stärkerer Faltung.
  • Unnaturalistischer und symbolischer Stil mit byzantinischem Einfluss.
  • Keine Perspektive oder Tiefe.
  • Gesetz der Anpassung an den Rahmen (Verformung).
  • Ausdruck wichtiger als Schönheit (unverhältnismäßige, übertriebene oder verzerrte Gesichtszüge).
  • Didaktische Funktion: Belehrung und Erweckung der Frömmigkeit. "Bibel in Stein".

Relief und Rundplastik

  • Relief: Bevorzugt an Decken. Im Tympanon oft Christus Pantokrator in Majestät, umgeben von der Tetramorphos (Darstellung der vier Evangelisten und ihrer Symbole).
  • Rundplastik: Häufigste Form ist der romanische Christus am Kreuz (vier Nägel, streng, hervorquellende Augen, Königskrone). Die Jungfrau Maria erscheint mit dem Kind auf dem Schoß als "Thron der Weisheit" (byzantinischer Einfluss, starr und frontal).

Romanische Malerei

Die Malerei war, wie die Skulptur, der Architektur untergeordnet. Die Apsis war der bevorzugte Ort für die Ausmalung.

  • Zweck: Didaktisch und dekorativ.
  • Technik: Fresko (auf nassem Putz aus Mörtel, Sand, Kalk und Wasser).
  • Farbe: Intensiv, aber flach, ohne Schatten oder Schattierungen (rot, gelb, blau, ocker, grün, weiß).
  • Zeichnung: Sehr linear, Figuren durch dicke schwarze Linien begrenzt.
  • Themen: Ähnlich wie in der Skulptur (Leben der Heiligen und Märtyrer).

Merkmale der Romanik (Zusammenfassung)

  • Erster internationaler europäischer Stil (11. und 12. Jh.).
  • Entstehung im Zusammenhang mit dem "Terror des Jahres 1000".
  • Konsolidierung des Feudalismus.
  • Bedeutung von Wallfahrten und Klöstern (Cluny).
  • Verehrung von Reliquien.

Architektur

  • Baumaterial: Quaderstein.
  • Rundbogen.
  • Gewölbe: Tonnengewölbe, Kreuzgratgewölbe, Kuppel auf Pendentifs oder Trompen.
  • Dicke Mauern, verstärkt durch Strebepfeiler.
  • Kapitelle mit unterschiedlichen Proportionen.
  • Kreuzförmige Pfeiler.
  • Wenige und abgeschrägte Fenster.
  • Dekoration: Geometrische Muster, Bögen und Lisenen.
  • Dominanz der religiösen Architektur.
  • Kirchen: Basilika- oder lateinisches Kreuz, Umgang, Apsiden, Emporen, Vierungsturm, Türme am Fuß, Vorhalle mit Archivolten und Tympanon.

Beispiel Frankreich

Frankreich hat die reichste und vielfältigste Auswahl an romanischen Kirchen. Die Klöster, oft in ländlichen Gebieten, waren Zentren des Lernens und der Wirtschaft.

Verwandte Einträge: