Romanische Kunst: Skulptur, Malerei und Angewandte Kunst

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Romanische Skulptur: Allgemeine Merkmale

Die romanische Skulptur spielte eine doppelte Rolle: Sie war in das Gebäude integriert, um es zu verschönern und gleichzeitig zur Belehrung zu dienen. Sie nahm daher eine wichtige Entwicklung in Form und Inhalt an.

Form und Inhalt

Die Form ist romanisch, während der Inhalt primär religiöser Natur ist. Die biblische Inspiration diente dazu, den Gläubigen, die meist Analphabeten waren, die Wahrheiten des Glaubens zu vermitteln. Die Themen sind aber auch geometrisch, animalisch und erzählerisch, indem sie verschiedene Handwerke, Minnesänger und Schelmenromanthemen darstellen. Hinzu kommen Monster und allegorische Themen. Es handelt sich somit um eine Skulptur, die sowohl Geschichte als auch individuelle Züge aufweist.

Funktion und Platzierung

Die Funktion der Skulptur hängt von den verwendeten Materialien und ihrer Platzierung ab. Die Figuren sind oft länglich oder zwergenhaft und finden sich am Tympanon, an Archivolten, Kapitellen oder Pfosten. Die Themen und ikonografischen Programme wurden stets von einem Mönch oder Geistlichen bestimmt und organisiert.

Im Allgemeinen liegt das Interesse mehr auf dem expressiven Gehalt als auf der formalen Schönheit. Die romanischen Bilder sind oft hieratisch (starr und feierlich).

Ikonografische Hauptthemen: Christus und die Jungfrau

Zwei der wichtigsten und am häufigsten dargestellten ikonografischen Themen sind:

  • Christus: Wird mit vier Nägeln dargestellt, offenen Augen, Königskrone, nicht leidend, in einer mittellangen oder langen Tunika und ohne herabhängenden Rock.
  • Die Jungfrau (Maria): Thront in Majestät und dient als Thron für das Kind, wobei sie jedoch keine offensichtliche emotionale Beziehung zu ihm zeigt.

Romanische Malerei

Wichtigste Merkmale

Die romanische Malerei weist folgende Hauptmerkmale auf:

  • Anti-naturalistischer Ansatz mit wenig Interesse an Perspektive.
  • Fast immer mit der Architektur verbunden.
  • Das Design dominiert die Farbe.
  • Die Farbe wird flächig aufgetragen, wobei starke Kontraste gesucht werden.
  • Schattierungen werden durch parallele Linien erreicht.
  • Farbflecken werden auf Wangen, Kinn und Stirn der Figuren platziert.
  • Vorherrschaft des Inhalts über die Form (Substanz über Form).
  • Die Darstellung ist hieratisch und weist einen Mangel an Ausdruckskraft auf.

Die Malerei ist oft als Wandbild (Fresko in Kirchen) oder auf Holz (Retabel für Altarfronten) ausgeführt. Sie bedeckt normalerweise Kapellen und Krypten, manchmal sind die Seitenwände auch in horizontalen Bändern bemalt.

Spanische Freskenmalerei

Katalonien

In Katalonien zeigt sich eine gewisse Annäherung an die malerische Virtuosität byzantinischer Vorbilder. Hervorzuheben sind der Christus von Tahull und die Jungfrau von Santa María de Tahull. Beide Werke werden dem Meister von Maderuelo zugeschrieben. Ein weiterer bedeutender Künstler ist der Meister von Mur, Schöpfer der Fresken von San Pedro de Urgel.

Aragonien und Kastilien

In Aragonien und Kastilien ist der Meister von Sigena zu nennen, der den Kapitelsaal des Klosters im frühen 13. Jahrhundert mit Szenen aus dem Alten Testament ausschmückte. Dem Meister von Maderuelo werden auch die Gemälde in der Kirche von Santa Cruz und San Baudelio de Berlanga in Soria zugeschrieben.

Der Meister von San Isidoro de León schmückte die Kuppel des Pantheons der Könige. Dieses Werk zeichnet sich durch seine Qualität und den originellen dekorativen Rahmen aus, wobei die Gewölbe in Rechtecke unterteilt sind. In einem Rechteck ist der Pantokrator mit Tetramorphen dargestellt, während ein anderes die Anbetung der Hirten zeigt. Die untere Fläche der Bögen ist mit Szenen der Feldarbeit für die zwölf Monate des Jahres sowie mit geometrischen Motiven verziert. Ein weiteres wichtiges Beispiel der Wandmalerei ist die gesamte Kirche von San Justo de Segovia.

Weitere Formen der Malerei und Angewandte Kunst

Malerei auf Holz und Buchmalerei

Die Malerei auf Holz ist eine wichtige Erscheinungsform, insbesondere bei den Altarfronten (Retabeln), wie dem Altar der Kathedrale von Urgel und verschiedenen anderen Altarbildern.

Die Buchmalerei (Illumination von Kodizes) ist nach mozarabischen Vorbildern von großer Bedeutung. Hervorzuheben sind die katalanischen Bibeln des 11. Jahrhunderts, wie die von San Pedro de Roda und Ripoll.

Angewandte Kunst

Im Bereich der angewandten Kunst sind die Goldschmiedearbeiten aus León hervorzuheben, die Gold und Edelsteine verwendeten, wie etwa in der Kammer der Doña Urraca in San Isidoro. Auch Emailarbeiten und Handarbeiten spielten eine Rolle.

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