Romanisierung in Hispanien: Wirtschaft, Gesellschaft & Kultur
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Die Romanisierung ist ein Prozess, bei dem Rom in den besetzten Gebieten ein Modell der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung durchsetzte, sodass diese Menschen als Teil der römischen Zivilisation integriert wurden. Die Römer begannen eine langsame, aber konsequente Umsetzung ihrer administrativen und politischen Kultur, ihrer Werte, ihrer Sprache und Kultur, während sie gleichzeitig ihre wirtschaftlichen Ressourcen nutzten. Die militärische Überlegenheit sowie die technologische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Roms gegenüber den Stämmen der Halbinsel führten zur Einführung der römischen Kultur, des Rechts, der Religion, der Sprache und der Formen der sozialen Organisation.
Die wichtigsten Aspekte der Romanisierung von Hispanien
Wirtschaftliche Organisation
Rom eroberte Hispanien, um dessen wirtschaftliche Ressourcen zu nutzen. Dazu gehörten die Goldminen von Asturien, Silber in der Sierra Morena sowie die Salz- und Fischwirtschaft (Garum). Zudem wurden Getreide, Esparto, Jagdprodukte und Vieh gewonnen. Die Römer nahmen Besitz von Land und Ressourcen. Die drei Hauptachsen der Wirtschaft waren Landwirtschaft, Bergbau und Handel. Außerdem entwickelten sie die Techniken der Feldarbeit und des Handwerks weiter: Sie führten die regelmäßige und geometrische Fragmentierung ein, den römischen Pflug, die Ausweitung der Bewässerung, Mühlen und neue Systeme zur Herstellung von Keramik und Baumaterialien.
Soziale Organisation
Die Gesellschaft war in römische Eliten (Cives) mit allen Rechten, einheimische Eliten (die das Bürgerrecht erlangen konnten) und nicht-koloniale Bewohner unterteilt. Dann gab es freie Indigene sowie Sklaven und Freigelassene (befreite Sklaven, die jedoch weiterhin in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Herrn standen). Die spanischen Städte wurden in kleinerem Maßstab nach dem Vorbild Roms selbst aufgebaut: Eine kleine Aristokratie aus Senatoren und Rittern monopolisierte die Magistrate und war reich. Darunter befanden sich wohlhabende Unternehmen, die sich vor allem durch landwirtschaftliche Betriebe (Villae) bereicherten. Dann kam die große Masse der freien Arbeiter, Bauern, Handwerker, Soldaten und Sklaven. In der letzten Phase wurde ein System der Patronage eingeführt, in dem der patronus seine Herrschaft durch eine persönliche Beziehung ausübte, die auf fides (Treue) und devotio (Hingabe) basierte. Dieses soziale Modell aus dem dritten Jahrhundert prägte die germanischen Völker und wurde zu einer der Grundlagen der feudalen Welt.