Die Romanisierung der Iberischen Halbinsel: Kultur, Recht und Gesellschaft

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Die Romanisierung: Ein Akkulturationsprozess

Die Romanisierung beschreibt den langsamen Akkulturationsprozess, bei dem die römische Kultur von den Einwohnern der Iberischen Halbinsel angenommen wurde. Dieser Prozess begann, sobald die ersten römischen Legionäre an der Küste Kataloniens auftauchten.

Vehikel der Romanisierung: Sprache und Recht

Die Romanisierung wurde im Wesentlichen durch zwei zentrale Vehikel vorangetrieben: die Sprache und das Recht.

Die Macht der lateinischen Sprache

Die lateinische Sprache wurde aus praktischer Notwendigkeit gelernt und verbreitete sich schnell als Lingua franca.

Das römische Recht als Fundament der Bürgerschaft

Die Existenz eines schriftlichen Rechts war entscheidend, um eine Gruppe von Menschen zu Bürgern zu machen. Es ermöglichte jedem, die Regeln und die Strafen bei Nichteinhaltung zu kennen. Obwohl die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz in Rechten und Pflichten betont wurde, gab es dennoch Unterschiede bei Strafen und Steuern.

Das römische Familienkonzept

Das römische Familienkonzept umfasste nicht nur Personen mit demselben Nachnamen, sondern auch jene, die sehr enge Freundschaften pflegten.

Der Pater Familias und seine weitreichende Macht

In der römischen Gesetzgebung war klar geregelt, wer wem gehorchen musste. Der Pater Familias (Vater der Familie) besaß das Recht über Leben und Tod aller Familienmitglieder und entschied über deren Zukunft. Er bestimmte auch, ob einem Sklaven die Freiheit gewährt wurde. Söhne blieben in den Familien vom Pater Familias abhängig.

Bildung in den Provinzen

Bildung war sowohl für Jungen als auch für Mädchen vorgesehen. In den Provinzen gab es oft einen entsprechenden Senat oder eine lokale Verwaltung. Mütter erzogen ihre Kinder, besonders wenn die Familie nicht viel Geld besaß.

Die Rolle der Frau in der römischen Gesellschaft

Frauen heirateten in die Familie des Mannes ein und gehörten fortan zu ihr; dies war eine patriarchalische Familienstruktur. Frauen wurden durch die Ehe Teil der Familie ihres Mannes, die neben Söhnen und Töchtern auch Klienten umfasste.

Namenstradition der Männer

Männer erbten den Namen des Vaters und alle männlichen Familienmitglieder hatten drei Namen:

  • Praenomen (Vorname)
  • Nomen (Familienname)
  • Cognomen (Beiname/Spitzname)

Eingeschränkte Rechte der Frauen

Frauen hatten keine eigenen Vornamen, da sie nicht als vollwertige Personen galten. Dies deutet darauf hin, dass Frauen keine eigene Rechtspersönlichkeit besaßen und somit keine eigenen Rechte hatten. Bei der Ehe verlor sie ihren Geburtsnamen und nahm den Namen ihres Mannes an.

Kulturelle Aspekte der Romanisierung

Literatur und Philosophie

Die Literatur wurde in Latein verfasst. Bekannte Dichter waren zum Beispiel Martial und Quintilian. Martial, der erste hispanische Dichter, wurde in der Geschichte für seine Witze bekannt. Bedeutende Philosophen waren Persönlichkeiten wie Seneca, ebenfalls ein spanischer Philosoph.

Geografie und Kartografie

Im Bereich der Geografie ist Pomponius Mela hervorzuheben, der Autor einer der ältesten Beschreibungen Hispanias. Die Geografie wurde durch Reisen erforscht, wobei die Reisenden detailliert beschrieben, was sie sahen.

Römische Kunst und Architektur

Die Römer legten großen Wert auf nützliche Gebäude. Die wichtigsten Kunstwerke sind daher oft architektonischer Natur.

Architektonische Zeugnisse: Segobriga

Die ersten Zeugnisse römischer Kultur sind Städte, die wir heute in Ruinen finden, wie zum Beispiel Segobriga. Hispania war übrigens eine sehr unruhige Provinz.

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