Romantik & Goya: Malerei im Wandel

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Romantische Malerei

Merkmale der romantischen Malerei:

  • Vorherrschaft von Öl auf Leinwand und Druckgrafiken; starke Symbolik von Licht und Farben.
  • Malerei als Ausdrucksmittel gegen eine rein rationale Ordnung.
  • Aufhebung der Zentralperspektive zugunsten undefinierbarer Räume für universelle Ideen.
  • Landschaften (Meer, Berge, Wälder) scheinen zum Horizont zu führen; sie spiegeln heilige Bedeutung wider, drücken aber auch die Verlassenheit und Einsamkeit des Menschen gegenüber dem Universum aus.
  • Landschaftsmalerei dient dazu, Prozesse des Werdens und Vergehens darzustellen, oft durch Elemente der Vergangenheit: gotische Kathedralen, Klöster, Burgen, Hünengräber, Ruinen.
  • Darstellung von Landschaften mit eigenwilligem Charakter.
  • Große oder riesige Landschaften und Gebäude lassen menschliche Figuren zwergenhaft erscheinen.
  • Darstellung der Macht der Natur über den Menschen durch Stürme, Unwetter, Brände, Erdbeben etc.
  • Tendenz zum Visionären und Irrationalen.
  • Betonung von Gefühl und Individualismus auf der Suche nach dem Intimen und Subjektiven.
  • Epische, heroische, kriegerische, legendäre, historische, revolutionäre, nationalistische Szenen, oft mit mittelalterlicher Ästhetik.
  • Tendenz zu einem vagen, universellen religiösen Gefühl (dargestellt durch Kreuze, Kirchen, Mönche, Leichen, Gebete).
  • Verwendung christlicher und mythologischer Motive, oft neu interpretiert.
  • Kritische Sicht auf wissenschaftlichen Fortschritt und Industrialisierung, manchmal begleitet von Visionen des Wunderbaren, Skeletten oder Nacktheit.
  • Faszination für Wildnis, geheimnisvolle Inseln, waghalsige Reisen.
  • Darstellung von körperlichem oder seelischem Schmerz in tragischen Situationen.

Francisco de Goya (1746-1828)

Francisco de Goya (1746-1828) verdient ein eigenes Kapitel, nicht nur wegen der außergewöhnlichen Qualität seiner Malerei. Sein Werk, fast gleichmäßig auf zwei Jahrhunderte verteilt, ist darüber hinaus ein prächtiges Zeugnis des historischen Übergangs Spaniens – vom angenehmen Leben des 18. Jahrhunderts zu den Problemen und Krisen des 19. Jahrhunderts. Dies spiegelt er in seinen Gemälden mit außergewöhnlicher Sensibilität und Meisterschaft wider.

Merkmale Goyas Kunst

Seine künstlerische Dimension übersteigt Perioden und Schulen. Aufgrund seiner einzigartigen Persönlichkeit widmete er seinen Pinsel dem ganzen Volk, dessen Freuden, Schmerzen, Gewohnheiten und Schwächen er darstellte. Er porträtierte Menschen aller Klassen und wurde zum besten Beobachter und Kritiker seiner Zeit. Seine Kunst ist untrennbar mit seinen Wurzeln verbunden.

  • Autodidakt: Er entwickelte seine Malerei langsam und eigenständig.
  • Spontaneität: Im Gegensatz zur traditionellen spanischen Schule feierte Goya die Spontaneität, frei von akademischer Steifheit oder Konventionen.
  • Meisterschaft: Er erreichte eine perfekte Beherrschung von Zeichnung, Farbe und Komposition und schuf Meisterwerke in zahlreichen Genres (Wandmalerei, Leinwand, Drucke, Zeichnungen; religiöse und weltliche Themen).
  • Offenheit: Goya ist der Prototyp des undogmatischen Künstlers, offen für alle Trends. Sein Werk ist immens und umfasst alle Genres und Themen.
  • Entwicklung: Seine Kunst und Technik entwickelten sich sein ganzes Leben lang weiter.
  • Malweise: Sein Pinselstrich ist oft lässig und frei. Er war im Wesentlichen ein Kolorist.
  • Farbpalette: Seine Palette entwickelte sich von erdigen Tönen zu leuchtenden Farben, insbesondere Rottönen. Anfang des 19. Jahrhunderts dominierte zunehmend Schwarz seine Palette. Er entzog sich dem reinen Naturalismus und Idealismus.
  • Themen: Seine frühen Arbeiten (z. B. erste Teppichentwürfe) spiegeln noch das Lebensgefühl des Rokoko wider, doch bald dominierte der Realismus. Er besaß eine außergewöhnliche Vorstellungskraft.
  • Realitätsverfremdung: Ausgehend von Satire und Humor verzerrte er die Wirklichkeit bis hin zum Monströsen und rein Fantastischen.
  • Historisches Dokument: Sein Werk ist ein grundlegendes Dokument der spanischen Geschichte; historische und malerische Aspekte sind untrennbar miteinander verbunden.

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