Die Romantik: Merkmale, Dichter und Stilmittel

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Merkmale der Romantik

  • Subjektivismus als Ausdruck der erhabenen Seele

    Der Dichter äußert seine Wünsche nach Liebe, sozialer Gerechtigkeit, individuellem Glück und Sehnsucht nach der Vergangenheit. Die Romantik pflegt einen wahren Kult des Individuums, des subjektiven Phänomens des „Ich“. Die Liebe wird zur zentralen Frage der Literatur.

  • Rebellion und Flucht vor der umgebenden Welt

    Der Konflikt zwischen der abgelehnten Alltagsrealität und dem Wunsch nach Freiheit der einzelnen Autoren erzeugt in einer romantischen Stimmung einen Zustand des Missmuts und Misserfolgs, der zum Suizid oder zur Flucht aus der Realität durch das Mittelalter führt. Auch die Sehnsucht nach der Vergangenheit, die Fantasie und übernatürliche Mysterien werden aufgegriffen.

  • Nationalismus

    Wie der Individualismus feiert er die Eigenheiten jedes Landes und schafft so Bräuche, einen Geschmack für Legenden und Landschaftstraditionen.

  • Einbeziehung der Natur

    Die Landschaft spiegelt die Stimmung des Schriftstellers wider. Sie wird zum Symbol für Melancholie, Trauer, Verlassenheit, Einsamkeit und Tod. Bevorzugt werden abgelegene Umgebungen: Nacht, Friedhöfe, stürmische Landschaften, stürmische See, einsame Gärten, karge Passagen, Ruinen.

  • Emphatische, übertriebene Sprache

    Gefüllt mit Frage- und Ausrufezeichen, Ellipsen, ausdrucksstarken Adjektiven und Antithesen. Es werden alle Arten von Metaphern und literarischen Figuren verwendet. Ein romantisches Vokabular entsteht mit Wörtern wie: verträumt, melancholisch, Fluch, Dunkelheit, Verhängnis, Hölle.

  • Ablehnung von Normen

    Es gibt Widerstand gegen starre literarische Stile. Prosa und Vers werden gemischt, traditionelle Metriken werden vernachlässigt.

Romantische Poesie

Die romantische Poesie behandelt Themen wie Melancholie und Langeweile, anstatt Aufregung oder Protest gegen gesellschaftliche Normen oder das Leben selbst. Die Dichter besingen ihre Privatsphäre oder lassen sich von der Vergangenheit, mittelalterlichen Legenden oder exotischen Orten und Landschaften inspirieren. Der verwendete Stil ist typisch für die romantische Literatur. In der Metrik werden klassische Strophenformen beseitigt und eine flexible Metrik verwendet, sodass sich das Gedicht den verschiedenen Emotionen anpasst. Auch die Romanze wird wiederbelebt.

Bedeutende Dichter der Romantik

  • José de Espronceda

    Bekannt für Werke wie El estudiante de Salamanca, Canción del pirata, El mendigo oder El reo de muerte.

  • Gustavo Adolfo Bécquer

    Dessen beherrschendes Thema die Liebe ist und dessen Poesie von Intimität, Einfachheit und Kürze geprägt ist.

Analyse: José de Esproncedas "Canción del pirata"

Veröffentlicht 1835, ist dies eines seiner berühmtesten und meistrezipierten Gedichte. Es zeichnet sich dadurch aus, dass der Autor den Leser durch seinen Charakter anspricht und Konventionen bricht. Die Sprache des Gedichts besticht durch ihre Einfachheit des Wortschatzes, was seinen Erfolg und seine Zugänglichkeit für alle Publikumsschichten sicherstellte. Espronceda fand in der Figur des Piraten den archetypischen Romantiker. Die Poesie, die die Rechte des Individuums gegenüber den Normen der moralischen und sozialen Ordnung geltend macht, ist ein weiterer Grund für ihre Popularität. In der Metrik nutzt der Autor hier zum ersten Mal verschiedene Kombinationen von Zeilen und Strophen, vorzugsweise aus der italienischen Tradition.

Literarische Figuren

  • Synärese

    Die Aussprache von zwei Vokalen innerhalb eines Wortes als Diphthong.

  • Anadiplose

    Die Wiederholung des letzten Wortes oder der letzten Worte eines Verses am Anfang des nächsten Verses.

  • Epanadiplose

    Ein Satz oder eine Strophe beginnt und endet mit demselben Wort.

  • Antithese

    Widerspruch von Ideen, z.B. „Du bist kälter, ich bin feuriger“.

  • Anapher

    Eine oder mehrere Wiederholungen von Wörtern am Anfang jedes Satzes oder Verses.

  • Epipher

    Wiederholung von Elementen am Ende der Zeile.

  • Parallelismus

    Wiederholung gleichartiger syntaktischer Strukturen (Phrasen, Sätze), z.B. „Für die Freiheit kämpfe ich, um zu leben. Freiheit, meine Hände und Vergessen finden“.

  • Hyperbel (Übertreibung)

    Eine starke Übertreibung.

  • Metapher

    Ersetzt einen tatsächlichen Begriff durch einen imaginären, z.B. „Ihr Gipfel schneeweißen Haares“ (für das Haar einer Frau).

  • Vergleich

    Vergleicht zwei Objekte oder Realitäten, z.B. „stark wie ein Turm“.

Gustavo Adolfo Bécquers "Rimas"

Dies ist ein exzellentes Beispiel für intime Lyrik, die sich durch Einfachheit, Natürlichkeit und Assonanz auszeichnet. Er bevorzugt eine Vielfalt an Metriken (z.B. Realachtzeiler, Streifen, Limerick, Serventesio). Er verwendet zahlreiche stilistische Mittel, um das Gedicht zu bereichern. Er schrieb auch Legenden voller Geheimnisse und Erinnerungen, die bis ins Mittelalter reichen.

Gedichtanalyse: "Wilde Welle, die du brichst..."

  • Merkmale der Romantik in diesem Gedicht

    Themen sind Trauer, Tod, die stürmische und trostlose Landschaft.

  • Metrik

    Zwei Quartette (Lira-Strophe). Schema: A (11 Silben), B (11), C (11), d (7). In der anderen Strophe wiederholt sich dasselbe Muster.

  • Assonanzreim

    In den geraden Versen.

  • Metapher

    „gehüllt in Weiß“ bezieht sich auf die schäumenden Wellen.

  • Personifikation

    „blinde Wirbel“, „brüllen“.

  • Hyperbel (Übertreibung)

    „riesige Wellen“.

  • Alliteration

    Wiederholung des Lautes /S/ in „Flutwellen... Sie brechen die Strände“. Das Klangbild des Gedichts, insbesondere durch den Laut /R/, wird durch das Geräusch des Windes und der brechenden Wellen verstärkt.

  • Parallelismus

    Die vierte Strophe der beiden Strophen ist wie ein Refrain.

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