Römische Architektur und Kunst: Von Tempeln bis zu Mosaiken
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Römische Architektur: Baustile und Innovationen
Die Römer übernahmen architektonische Elemente von den Griechen, fusionierten diese jedoch mit etruskischen Einflüssen und Elementen aus dem Nahen Osten (Mesopotamien, Persien).
Zusätzlich zu den drei griechischen Säulenordnungen verwendeten die Römer zwei weitere eigene Ordnungen:
- Die Toskanische Ordnung: Sie stammt von den Etruskern ab und ähnelt der dorischen Ordnung, jedoch ist der Schaft glatt (ungekantet) und steht auf einem Sockel oder Podest.
- Die Komposite Ordnung (Zusammengesetzte Ordnung): Sie ist eine charakteristische Mischung aus den ionischen Spiralvoluten und den Akanthusblättern der korinthischen Ordnung im Kapitell. Der Schaft kann kanneliert oder glatt sein und steht meist ebenfalls auf einem Podest.
Römische Bauten nutzten innovative Elemente wie Bögen (gewölbt oder halbrund) und Gewölbe. Diese Elemente ermöglichten eine bessere Gewichtsverteilung auf die Wände und somit die Errichtung von Bauwerken großer Dimensionen. Zur Erstellung eines Tonnengewölbes wurde zunächst ein Holzrahmen, die sogenannte Schalung, gefertigt.
Der Römische Tempel: Aufbau und Besonderheiten
Der römische Tempel ähnelte in seiner Gesamtheit dem griechischen Tempel: rechteckig oder rund, Satteldach, dreieckiger Giebel, verzierte Kapitelle. Es gab jedoch einige wichtige Unterschiede:
- Das Bauwerk stand auf einem Podium (Sockel) und war nur über eine Freitreppe zugänglich, die den einzigen Eingang zum Tempel bildete.
- Er bestand nicht aus drei Räumen, sondern meist nur aus einer einzigen Cella (dem Hauptraum).
- Die Säulen waren in der Regel an die Wand angefügt (Halbsäulen). Diese Bauform, bei der nur die Frontseite frei steht, wird Pseudoperipteros genannt.
Das Pantheon in Rom
Das Pantheon wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. unter Kaiser Hadrian erbaut, basierend auf einem älteren Tempel aus der Zeit Kaiser Augustus'. Es wurde zu Ehren aller Götter errichtet. Sein kreisförmiger Bau hat einen Durchmesser von 44 Metern, während die Vorderseite die klassischen Elemente eines Tempels beibehält. Das Innere zeigt eine Reihe von Säulen, Pfeilern und Nischen (*Hornationen*), in denen die Skulpturen der Gottheiten platziert wurden. In der Mitte der Kuppel befindet sich eine Öffnung, das sogenannte Oculus (Auge), mit 9 Metern Durchmesser. Das Innere der Kuppel ist mit einer Reihe von laufenden Kassetten (Formteilen) verziert.
Römische Malerei und Mosaikkunst
Dank archäologischer Entdeckungen in den Domus (Häusern der römischen Patrizier) wissen wir, wie die Malerei während der römischen Zivilisation aussah. Die Wände wurden bemalt, meist in Form von Fresken. Beliebte Motive waren mythologische Themen und Szenen aus dem täglichen Leben. Der Hintergrund zeigte oft architektonische Elemente, die in hellen Farbtönen gehalten waren und Eleganz sowie Natürlichkeit vermittelten. Häufig wurden auch Stillleben dargestellt, etwa mit Früchten, Tieren oder Blumenkörben.
Auch die Mosaikkunst war weit verbreitet. Mosaiken wurden hauptsächlich für die Fußböden der Häuser verwendet und bestanden aus kleinen, farbigen Steinchen, den sogenannten Tesserae. Diese wurden wie Puzzleteile zusammengesetzt, um komplexe Kompositionen zu bilden, die oft wie ein Teppich wirkten. Obwohl Mosaiken typischerweise auf dem Boden verlegt wurden, konnten sie manchmal auch die Wände von Gebäuden bedecken, beispielsweise in öffentlichen Bädern.