Römische Literatur: Rhetorik, Geschichtsschreibung & Ideale
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Römische Literatur: Genres, Epochen & Konzepte
Rhetorik: Die Kunst der Rede in Rom
Ursprünge und Entwicklung
Die Rede (Speaking) war ein bedeutendes Genre mit großem Einfluss in Rom. Ihre Entwicklung ist eng verbunden mit den Debatten im Senat.
Archaik: Marcus Porcius Cato (3. Jh. v. Chr.)
Untergattung: Laudationes Begräbnis (Grabreden)
Klassik: Cicero und die Rhetorikschulen
Frühe Schulen in Rom
Cicero: Der prominenteste Redner aller Zeiten
Subgenres/Schulen: Asiatische vs. Attische Schule
Die Asiatische Schule war grandios und üppig, während die Attische Schule weniger bedeutend und das Gegenteil davon war.
Werke Ciceros
Zu Ciceros Werken zählen: Pro Archia Poeta, In Verrem, In L. Catilinam.
Postklassik: Kaiserzeit
Merkmale: Unterdrückung der Redefreiheit
Das kaiserliche Regime führte zur Unterdrückung der Freiheiten in der Rede.
Autoren: Quintilian (1. Jh. n. Chr.)
Werk: Institutio Oratoria (Ausbildung des jungen Redners)
Geschichtsschreibung: Chroniken Roms
Klassische Epoche
Gaius Iulius Caesar (1. Jh. v. Chr.)
- Kein Historiker, da er nicht die volle Wahrheit der Fakten darstellen wollte, an denen er beteiligt war.
- Er verteidigt sich gegen Kritik und Vorwürfe.
- Sein historiographisches Werk sind die "Commentarii".
- Sie behandeln die Feldzüge in Gallien und den Bürgerkrieg gegen Pompeius.
- Die Berichte basieren auf Bekanntem von Soldaten, Beobachtetem und persönlichen Notizen.
- Sein Stil zeichnet sich durch lebendige Porträts und Reinheit der Sprache aus.
- Sein Vokabular ist "geradezu militärisch".
Gaius Sallustius Crispus (1. Jh. v. Chr.)
- Stammte aus einer gewöhnlichen Familie in Amiternum.
- War ein Freund Caesars.
- Absolvierte die Richterlaufbahn.
- War Prokonsul von Numidien.
- Werke: Die Verschwörung des Catilina, Der Jugurthinische Krieg, Historien.
Postklassische Periode
Merkmale
Das Ende der Republik war geprägt von sozio-politischen Krisen, Pessimismus und der Notwendigkeit des Friedens. Octavian (Augustus) übernahm die Macht und begann eine Regeneration.
Autoren
Tito Livio: 142 Bücher, 35 erhalten.
P. Cornelio Tacito: Annalen und Historien.
Suetonio Tranquilo: Biographien der 12 Caesaren.
Dekadente Epoche
Merkmale
Diese Epoche ist gekennzeichnet durch Sammlungen und Destillationen früherer Werke, da eigene umfassende Werke oft nicht entstanden.
Autoren
Floro: 2 Bücher, destilliert das Werk von Tito Livio.
Eutropius: Breviarium ab urbe condita (Kurze Geschichte Roms).
Ammianus Marcellinus: 31 Bücher, erzählen von den Anfängen Roms bis 378 n. Chr.
Philosophische Konzepte & Ideale
Die Goldene Mitte (Aurea Mediocritas)
Horaz und das Konzept
Horaz rühmt die Tugenden der Mäßigung im Leben. Für Horaz entspricht die "goldene Mitte" dem Glück.
Verbindung zum wissenschaftlichen "Prinzip der Mittelmäßigkeit"
Die Wissenschaft hat den Sinn dieses Satzes mit unserem "Prinzip der Mittelmäßigkeit" wieder aufgegriffen. Dieses besagt, dass unsere Sonne und Erde mittelmäßig sind, weshalb es wahrscheinlich ist, dass Leben auf mehr Planeten im Universum unter ähnlichen Bedingungen wie bei uns existiert.
Beatus Ille: Das Ideal des Landlebens
Ursprung bei Horaz
Das Konzept beschreibt den "Gesegneten", der auf dem Lande lebt. Horaz erhebt das Leben in der Natur.
Übersetzung durch Fray Luis de León
Das Ideal wurde von Fray Luis de León in seiner berühmten Ode "An das Leben im Ruhestand" übersetzt.
Das Landleben im Mittelalter und der Renaissance
Im Mittelalter war das Land attraktiver als die Stadt. In der Renaissance idealisierten Autoren das Land besonders und legten Wert auf die vollkommene Natur und Ruhe, kombiniert mit der ländlichen Realität.
Renaissance: Idealisierung, Natur, Mythologie
Die Verwendung der Mythologie griechisch-römischer Götter in der Dichtung der Renaissance diente dazu, die thematische Harmonie zu beschreiben. Werke über das Land waren getrennt vom Chaos der Stadt und des Mittelalters.