Das Römische Reich: Germanen, Kultur und Kunst

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Germanische Völker

Die Römer bezeichneten Völker, die außerhalb der Grenzen des Römischen Reiches nördlich der Flüsse Donau und Rhein lebten, als Germanen. Diese setzten sich aus verschiedenen Stämmen zusammen (z.B. Sachsen, Vandalen, Schwaben, Franken, Westgoten, Ostgoten), die ursprünglich aus Dänemark und Skandinavien stammten. Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. drangen sie in das Römische Reich ein, teils friedlich siedelnd, teils kriegerisch.

Im 5. Jahrhundert n. Chr., bedrängt durch die Hunnen (ein Reitervolk aus den asiatischen Steppen unter Attila), fielen germanische Stämme erneut verstärkt in das Römische Reich ein. Der germanische Heerführer Odoaker vom Stamm der Heruler setzte 476 n. Chr. den letzten weströmischen Kaiser ab. Das Oströmische Reich konnte den Invasionen widerstehen und bestand weiter.

Germanische Reichsbildungen

Auf dem Gebiet des ehemaligen Weströmischen Reiches entstanden germanische Reiche:

  • Franken: Nördliches Gallien
  • Westgoten: Hispanien
  • Ostgoten: Italien
  • Vandalen: Nordafrika

In den germanischen Reichen vermischten sich germanische und römische Kultur. Die Germanen übernahmen oft das Christentum und passten ihre Sprachen und Kulturen an.

Römische Kultur

Sprache und Literatur

Latein war die Sprache Roms, aus der viele moderne Sprachen hervorgingen.

Die Römer übernahmen viel von der griechischen Kultur und trugen zur klassischen Kultur bei.

Philosophie

Bedeutende Philosophen waren Seneca und Cicero.

Literatur

Ein herausragender Dichter war Vergil (Autor der Aeneis).

Geschichtsschreibung

Wichtige Historiker waren Julius Caesar und Titus Livius.

Römisches Recht

Die Römer schufen ein umfassendes Rechtssystem, das Normen und Gesetze für das tägliche Leben regelte. Es unterschied zwischen Privatrecht (Beziehungen zwischen Einzelpersonen) und öffentlichem Recht (Beziehungen zwischen Einzelpersonen und dem Staat).

Religion

Römischer Polytheismus

Die Römer waren ursprünglich Polytheisten. Sie führten Riten durch, um die Gunst der Götter zu erlangen. Sie verehrten Hausgötter und Ahnengeister (Laren, Penaten und Manen), oft dargestellt durch kleine Figuren im Haus. Viele Götter wurden von den Griechen übernommen und angepasst:

  • Zeus -> Jupiter
  • Hera -> Juno
  • Athene -> Minerva
  • Aphrodite -> Venus
  • Poseidon -> Neptun

Die Kapitolinische Trias bestand aus Jupiter, Juno und Minerva.

Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. kam der Kaiserkult hinzu.

Christentum

Das Christentum entstand in Palästina, einer römischen Provinz. Die dortige Religion, das Judentum, erwartete einen Messias. Jesus von Nazareth predigte die Existenz nur eines Gottes, die Gleichheit aller Menschen vor Gott, Nächstenliebe und die Auferstehung. Er wurde von den Römern gefangen genommen und gekreuzigt. Seine Jünger verbreiteten seine Lehre. Anhänger wurden Christen genannt. Da Christen den Kaiserkult ablehnten, wurden sie im Römischen Reich zeitweise verfolgt (z.B. unter Kaiser Nero), wobei viele, darunter Petrus und Paulus, starben.

Mailänder Edikt (313 n. Chr.): Kaiser Konstantin I. gewährte Religionsfreiheit, womit die Christenverfolgungen endeten.

Staatsreligion (380 n. Chr.): Kaiser Theodosius I. erklärte das Christentum zur offiziellen Staatsreligion des Römischen Reiches.

Römische Kunst

Die römische Kunst war von griechischen und etruskischen Einflüssen geprägt. Von den Etruskern und möglicherweise Babyloniern übernahmen sie Techniken wie den Bogen und das Gewölbe.

Architektur

Die Römer waren Meister der Baukunst und verwandelten öffentliche Bauten in Kunstwerke. Sie verwendeten hauptsächlich Stein und Mörtel (opus caementicium). Herausragende Beispiele sind:

  • Aquädukte: Zum Wassertransport.
  • Straßennetz: Gut ausgebaute Verbindungswege.
  • Brücken, Leuchttürme, Häfen.
  • Tempel: Oft nach griechischem Vorbild.
  • Öffentliche Gebäude für Freizeit und Verwaltung:
    • Thermen: Öffentliche Badeanlagen.
    • Basiliken: Gebäude für Handel, Justiz oder Versammlungen.
    • Theater: Für Aufführungen.
    • Amphitheater: Für Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen (z.B. das Kolosseum).
    • Zirkusse: Für Wagenrennen (z.B. Circus Maximus).

Typisch römisch sind auch Triumphbögen und Ehrensäulen (wie die Trajanssäule), die wichtige Ereignisse oder Siege darstellten.

Skulptur

Die Skulptur orientierte sich stark am griechischen Vorbild. Eine römische Besonderheit war das realistische Porträt.

Malerei und Mosaik

Wände und Böden von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden wurden häufig mit Fresken (Wandmalereien) und Mosaiken verziert.

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