Römische Religion: Kulte, Priester und Hispania
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Gottesdienst, Riten und Zeremonien im alten Rom
Organisation von Raum und Zeit
Religiöse Raumaufteilung
Die Organisation des Raumes war von religiöser Bedeutung. Vor der Gründung einer Stadt wurde eine kreisrunde Grube ausgehoben. Sie wurde mundus genannt und war der wichtigste Bezugspunkt, um den herum der Stadtumfang festgelegt wurde. Dieser heilige Raum war klar abgegrenzt und von den Göttern geschützt. Innerhalb dieses Bereichs durften keine Toten begraben werden, noch durften Bewaffnete ihn betreten.
Religiöse Zeiteinteilung
Die Römer erstellten einen Kalender, der die Tage in günstige (dies fasti) und ungünstige (dies nefasti) einteilte. Die dies fasti waren jene Tage, an denen alle Arten menschlicher Aktivitäten mit Zustimmung der Götter ausgeführt werden konnten. Die dies nefasti waren jene, an denen nichts ausgeführt werden durfte, da die Götter dem nicht zustimmten. Der zentrale Zeitpunkt des Monats wurde Iden genannt.
Römische Priesterämter und ihre Aufgaben
Religiöse Ämter wurden von wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bekleidet. Die Priester waren in Kollegien organisiert. Das wichtigste Kollegium war das der Pontifices, die die höchste Autorität besaßen und den religiösen Kalender sowie die Aktivitäten kontrollierten. Hervorzuheben sind auch:
- die Vestalinnen, Frauen, die für die Überwachung des heiligen Feuers der Vesta zuständig waren,
- die Flamines, Priester, die einem bestimmten Gott zugeordnet und für dessen Kult verantwortlich waren.
Es gab auch Spezialisten für die Deutung der Zeichen, die den Willen der Götter widerspiegelten, wie die Auguren und Haruspices.
Römische Religion in Hispania
Die Römer zwangen ihre religiösen Überzeugungen den eroberten Gebieten nicht auf. Jedoch trugen die schrittweise Etablierung der römischen Präsenz durch Legionen, italische Siedler und Kolonisten, die sich auf der Halbinsel niederließen, sowie die Gründung von Städten entscheidend zur Verbreitung römischer Kulte im ganzen Land bei. Die Ausbreitung römischer Städte beinhaltete die Schaffung typisch römischer Kultstätten. Die Verbreitung der römischen Religion in Hispania war sehr ungleichmäßig. So entwickelte sich in Regionen wie dem Süden und Osten ein Prozess der allmählichen Assimilation der neuen römischen Götter mit den lokal verehrten Gottheiten. Die am meisten verehrten Götter auf der Halbinsel waren Jupiter und Diana.
Der Kaiserkult in Hispania
Das römisch-religiöse Phänomen mit der größten Sichtbarkeit auf der Halbinsel war der Kaiserkult. In Hispania war dieser Kult besonders stark verwurzelt, bedingt durch bereits existierende indigene Institutionen der Loyalitätsbekundung.