Römische Städte in Hispanien: Barcino und Emerita Augusta
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Barcino: Die römische Gründung Barcelonas
Gründung und frühe Entwicklung
Barcino wurde als römische Kolonie im Jahr 10 v. Chr. von Kaiser Augustus gegründet, nach den Kantabrischen Kriegen und im Zuge einer Verwaltungsreform im Zentrum und Nordosten der Iberischen Halbinsel. Dies unterscheidet sie von anderen römischen Stadtgründungen der damaligen Zeit. Die Ausdehnung der Kolonie war durch Mauern mit Türmen und vier Toren begrenzt.
Stadtplanung und Infrastruktur
Die übliche Struktur römischer Gründungen wurde beibehalten: ein rechteckiger Grundriss, der rechtwinklig angelegt war, um die topografischen Gegebenheiten des Hügels zu berücksichtigen. Das Forum von Barcino befand sich am Zusammenfluss von Decumanus Maximus und Cardo Maximus. Dort erhob sich ein großer Tempel, der im letzten Viertel des 1. Jahrhunderts v. Chr. errichtet wurde und wahrscheinlich dem Kaiserkult gewidmet war. Es gibt keine Aufzeichnungen über erhaltene Gebäude aus dieser Zeit. Zwei Aquädukte versorgten die Stadt mit Wasser, einer aus Collserola und ein anderer aus dem Besòs-Gebiet.
Bedeutung der Stadtmauern
Von allen römischen Überresten in Barcino sind zweifellos die imposanten Stadtmauern am besten erhalten. Die ursprünglichen Mauern wurden im 4. Jahrhundert n. Chr. erheblich verstärkt. Diese neuen Befestigungen und ihre strategische Lage verliehen Barcino eine wichtige Rolle in der Spätantike.
Emerita Augusta: Die römische Hauptstadt Lusitaniens
Gründung und strategische Lage
Um das Jahr 25 v. Chr. gründete Augustus die Kolonie Emerita Augusta mit dem Ziel, Veteranen der Kriege gegen die Kantabrer und Asturer anzusiedeln. Sie lag in einem Tal, das sich zu einem Kommunikationszentrum für den gesamten Westen der Iberischen Halbinsel entwickelte.
Blütezeit und Verwaltungsreformen
Vom Ende des 3. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. erlebte die Stadt eine erneute Blütezeit durch die Verwaltungsreformen Diokletians. Mehrere öffentliche Gebäude wurden rekonstruiert, viele städtische Wohnungen und prächtige ländliche Villen wurden errichtet. Die Stadt hatte zwei Foren: Vom größten sind der Großteil des Portikus und der Dianatempel erhalten. Vom Provinzialforum sind das Tor und Reste des Tempels erhalten, die miteinander verbunden waren.
Beeindruckende Bauwerke
Das Römische Theater
Das Theater ist das größte und am besten erhaltene Gebäude in Mérida. Es wurde 15 v. Chr. eingeweiht und mehrfach umgebaut.
Das Amphitheater und der Zirkus
Das Amphitheater wurde im Jahr 8 v. Chr. eingeweiht und war von beträchtlicher Größe, obwohl es mit weniger hochwertigen Materialien gebaut wurde. Der Zirkus wurde außerhalb der Stadtmauern errichtet. Er nutzte einen natürlichen Hang, der eine Seite der Tribüne stützte und Platz für rund 30.000 Zuschauer bot.
Städtisches Netz und Wasserversorgung
Das städtische Netz bildete die Grundlage der römischen Stadtplanung, basierend auf dem Decumanus Maximus und dem Cardo Maximus. Eine weitere sehr wichtige hydraulische Infrastruktur findet sich im Stadtzentrum: Zwei Aquädukte führten Wasser aus den nahegelegenen Stauseen Proserpina und Cornalvo in die Stadt.