Römisches Theater und seine Dramatiker
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Bühnenbild und Architektur des Römischen Theaters
Das erste bedeutende Theater war das des Pompeius, doch das wichtigste ist das von Augustus erbaute Theater des Marcellus. Im Gegensatz zum griechischen Theater war das römische Theater nicht immer ein fester Bau; oft wurden temporäre Holzbühnen für Aufführungen errichtet. Ein weiterer großer Veranstaltungsort war der Zirkus (z.B. das Kolosseum in Rom), der jedoch primär für Gladiatorenkämpfe und Spektakel genutzt wurde.
Das Orchester
Das Orchester war der halbkreisförmige Raum zwischen dem Zuschauerraum und der Szene im römischen Theater, der im griechischen Theater für den Chor vorgesehen war.
Der Zuschauerraum (Cavea)
Der Zuschauerraum war der Teil des Theaters mit Tribünen, der für die Zuschauer reserviert war und einen halbkreisförmigen Umfang hatte. Er war durch keilförmige Sitzreihen, die als Cunei bezeichnet wurden, und in Längsrichtung durch einen Korridor oder Praecinctio gegliedert. Die Ehrenplätze für Priester und Honoratioren, die sich unmittelbar neben dem Orchester befanden, wurden Proedria genannt. Es gab auch einige Logen auf jeder Seite des Orchesters. Die großen seitlichen Zugänge zum gewölbten Orchester, die auch den Zugang zu den Senatorenplätzen ermöglichten, wurden Aditus Maximi genannt.
Die Szene (Scaena)
Die Szene des Theaters wurde von einer Gruppe von Räumen gebildet, die sich über dem Orchester befanden und den Schauspielern sowie den Theaterstücken dienten:
- Das Proscaenium: Ein erhöhter Bereich vor der Scaena, wo die Schauspieler auftraten.
- Die Scaenae Frons: Die monumentale Fassade der Rückwand der Szene, die das Proscaenium abschloss und meist drei Türen besaß. Sie war hoch und oft mit einem schrägen Dach (Resonanzboden) versehen, dessen Aufgabe es war, den Klang zu verstärken und Schutz zu bieten. Sie war reich mit Statuen und Säulen geschmückt.
- Das Pulpitum: Eine hölzerne Plattform vor dem Proscaenium, auf der der Chor sang.
Bedeutende Römische Dramatiker
Plautus
Plautus (der Beliebteste) war der erste römische Dichter, der sich auf ein literarisches Genre spezialisierte. Sein komisches Genre passte zu glücklichen und fröhlichen Charakteren, die unbeschwert lachen konnten.
Seine Werke sind Palliatae, basierend auf der ursprünglichen griechischen Neuen Komödie. Sie wiederholen Typen und Situationen mit geringen Veränderungen und sind Komödien der Verstrickung mit multiplen Komplikationen und komischen Situationen. Er handhabte die griechischen Vorbilder mit absoluter Freiheit, indem er nicht nur Fragmente verschiedener Werke unterschiedlicher griechischer Autoren mischte (die Contaminatio), sondern auch die Originale so veränderte, dass völlig neue Stücke entstanden.
Sein Hauptziel war die Unterhaltung: Er strebte in jeder Szene eine komische Wirkung an. Um diese zu erzielen, nutzte er Widersprüche, unglaubwürdige Charakterisierungen sowie extravagante Situationen. Auch in der formalen Struktur wich er von seinen griechischen Vorbildern ab und schuf eine neue, eigenständige Form der Komödie.
Terenz
Das Leben von Terenz war von zwei Faktoren geprägt: 1. seiner Kürze und 2. seiner engen Verbindung zur Aristokratie. Sein Erfolg kam im Zusammenhang mit dem Stück Der Eunuch.
Er sah sich Kritik von anderen Autoren und Literaten ausgesetzt. Der Prolog war ein Schlüsselelement in seinen Stücken, oft zur Verteidigung seiner Arbeit. Terenz unterwarf sich dem vorherrschenden Geschmack und bewahrte in seinen Stücken das griechische Milieu.
Bei Terenz hängt die gesamte Komödie von der Charakterisierung, den Unstimmigkeiten und dem Kontrast zwischen den Figuren ab. Die Mittel, die der Dichter wählte, erzeugten eine Heiterkeit, die stets moderat ausfiel und eher einem Lächeln glich. Dies ist vielleicht eine der Schwächen in Terenz' Werk: Seine Werke sind sprachlich von großer Höhe, die Charakterisierung der Figuren ist gelungen, doch es fehlt die volle komische Kraft. Der Grundton seiner Stücke ist nicht lustig, sondern eher von Mitleid, Zärtlichkeit und Melancholie geprägt.
Seneca
Von Seneca sind die einzigen römischen Tragödien erhalten, die uns vollständig vorliegen.