Russische Revolution (1905 & 1917) und die frühe Sowjetunion

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Anfänge der Industrialisierung im zaristischen Russland

Ab dem späten 19. Jahrhundert begann das zaristische Russland eine zögerliche Industrialisierung. Die Aktivität, die diesen Prozess in Gang setzte, war der Bau von Eisenbahnen. Die Industrialisierung wurde vom Staat verwaltet, war aber entscheidend auf ausländische Investitionen, vor allem französische, angewiesen. Die russische Industrie konzentrierte sich auf die Schwerindustrie. Die Industrialisierung begünstigte die Konzentration industrieller Kerne in Gebieten, in denen Bodenschätze und Ressourcen vorhanden waren. Die entstehende Arbeiterklasse hatte jedoch nur geringen sozialen und politischen Einfluss.

Die Revolution von 1905 und das Oktobermanifest

Im Juni 1905 rebellierte die Besatzung des Panzerkreuzers Potemkin gegen ihre Offiziere. Dieser Protest weitete sich auf die Industriezentren aus und führte zur Bildung von gemeinschaftlichen Organisationen, den Sowjets (Räten), die Entscheidungs- und Organisationsfähigkeit der Arbeiter demonstrierten. Die Revolution wurde vom Sowjet in St. Petersburg angeführt, wobei Leo Trotzki eine zentrale Rolle spielte. Der Zar erließ daraufhin ein kaiserliches Dekret, bekannt als das Oktobermanifest, in dem er einige Forderungen der Revolutionäre anerkannte:

  • Anerkennung grundlegender bürgerlicher Freiheiten.
  • Gewährung einer repräsentativen Duma, deren Mitglieder in allgemeinen Wahlen gewählt werden sollten.

Die Oktoberrevolution 1917: Lenins Machtübernahme

Lenin traf in Petrograd ein und veröffentlichte die Proklamation „Alle Macht den Räten“. Die Revolution übergab den Bolschewiki die Macht. Sie präsentierten sich als die einzigen Verteidiger der Revolution, die in der Lage waren, die Wünsche des Volkes zu erfüllen, und verurteilten die Provisorische Regierung als Verräter. Bolschewistische Truppen besetzten Petrograd, Kerenski war zur Flucht gezwungen. Die Bolschewiki eroberten das Winterpalais, den Sitz der Provisorischen Regierung. Anschließend wurde eine Regierung der Sowjets unter Lenin eingesetzt.

Organisation der Wirtschaft und frühe Probleme

Die Kontrolle der Fabriken wurde zunächst auf die Arbeiter übertragen. Die Kontrolle der Arbeits- und Wirtschaftsbeziehungen waren die ersten Schritte hin zu einer stark zentralisierten Wirtschaft durch den Staat. Die neue bolschewistische Industrie stand jedoch vor einem ernsten Problem: Angesichts des Mangels an qualifizierten Technikern und erfahrenen Managern sank die Produktivität erheblich.

Die Verfassung der UdSSR von 1924

Der neue Staat war so konzipiert, dass jegliche politische Opposition verhindert wurde. Die Regierungsaufgaben wurden von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) monopolisiert. Das politische Leben wurde durch drei Hauptorgane bestimmt:

  1. Der Kongress der Sowjets (verantwortlich für die Ernennung von Regierungsbeamten).
  2. Der Oberste Sowjet (das Äquivalent eines Parlaments).
  3. Das Präsidium der Regierung (ausgestattet mit weitreichenden Befugnissen).

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