Russischer Bürgerkrieg, Sowjetunion und die Folgen des Ersten Weltkriegs

Der Russische Bürgerkrieg (1917-1922)

Ursachen und erste Phase

Nach den revolutionären Ereignissen vom Oktober 1917 bildeten sich anti-bolschewistische Regime und die Weiße Armee. Ihr Ziel war die Wiederherstellung des alten politischen Systems. In der ersten Phase des Krieges erhielten die Weißen Armeen Unterstützung von europäischen Mächten und zaristischen Generälen. Sie errangen militärische Siege und gewannen die Kontrolle über einige bolschewistische Gebiete, wodurch der europäische Teil Russlands reduziert wurde.

Wendepunkt und Sieg der Roten Armee

Innerhalb weniger Monate wendete sich die Situation an den Fronten. Die von Trotzki organisierte Rote Armee besiegte die Weiße Armee bis Ende 1920 vollständig. Nachdem die Weiße Armee ihre interne und externe Unterstützung verloren hatte, wurde die Kapitulation unterzeichnet.

Gründung der Sowjetunion und Grenzveränderungen

Die Sowjetunion wurde 1922 gegründet. Infolge der vorangegangenen Konflikte erlangten Finnland, die baltischen Republiken, Polen und Moldawien an der westlichen Grenze Russlands ihre Unabhängigkeit. Russland behielt jedoch seine Unabhängigkeit als sozialistischer Staat.

Machtkampf nach Lenins Tod

Stalin gegen Trotzki

Nach Lenins Tod im Jahr 1924 entbrannte ein kritischer Machtkampf. Die Hauptakteure dieses Kampfes waren die bolschewistischen Führer Stalin und Trotzki.

Stalins diktatorische Herrschaft

Die diktatorische sowjetische Regierung unter Stalin dauerte bis zu seinem Tod im Jahr 1953.

Folgen des Ersten Weltkriegs

Menschliche und wirtschaftliche Verluste

• Hohe Opferzahlen: Fast 9 Millionen Einwohner starben, und Europa verlor über 10 Millionen junge Menschen.
• Wirtschaftliche Katastrophen: Die enormen Kriegskosten führten zu weitreichenden wirtschaftlichen Katastrophen für die beteiligten Länder.

Die Pariser Friedenskonferenz und der Versailler Vertrag

Im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz legten die Siegermächte den Verlierern harte Bedingungen auf. Der Versailler Vertrag sah vor, dass Deutschland seine Kolonien sowie Elsass-Lothringen an Frankreich abtreten musste. Zudem entstand ein neues polnisches Staatsgebiet. Deutschland wurde zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet und musste seine Armee auflösen.

Neuordnung der europäischen Landkarte

Die politische Landkarte Europas wurde neu gezeichnet. Das Russische Reich löste sich auf und wurde zur Sowjetunion. Das Österreichisch-Ungarische Kaiserreich zerfiel ebenfalls, und es entstanden zahlreiche neue Staaten in der Region.