Satzkoordination: Merkmale, Typen und Konjunktionen
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Merkmale koordinierter Sätze
Koordinierte Sätze (Hauptsätze) weisen folgende Eigenschaften auf:
- Sie sind durch koordinierende Konjunktionen miteinander verbunden oder verknüpft.
- Jeder Teilsatz hat einen vollständigen, eigenständigen Sinn.
- Die Teilsätze sind syntaktisch unabhängig voneinander, bilden aber dank der Konjunktionen einen komplexen Satz.
Typen der Satzkoordination
Kopulative Koordination (Addition/Summe)
Der Sinn des einen Satzes wird zum Sinn des anderen hinzugefügt.
- Konjunktionen: und, sowie, ferner, außerdem, auch, zudem.
- Beispiel: Das Baby spricht unermüdlich und lacht.
- Beispiel (Negativ): Er isst nicht noch hört er auf zu essen.
Disjunktive Koordination (Wahl/Ausschluss)
Wenn ein Satz wahr ist, ist der andere falsch (Wahl oder Ausschluss).
- Konjunktionen: oder, entweder ... oder.
- Beispiel: Bist du zu Hause oder kommst du zu uns?
Adversative Koordination (Gegensatz/Einschränkung)
Der Inhalt eines Satzes widerspricht ganz oder teilweise dem, was der andere Satz aussagt.
- Konjunktionen: aber, doch, jedoch, sondern, vielmehr, allein.
- Beispiel: Ich möchte mit dir gehen, aber ich habe eine Verpflichtung.
Distributive Koordination (Verteilung/Wechsel)
Die Sätze drücken abwechselnde Handlungen aus, die sich nicht gegenseitig ausschließen.
- Korrelative Elemente: bald ... bald, teils ... teils, jetzt ... jetzt, mal ... mal, einerseits ... andererseits, hier ... dort.
- Beispiel: Bald lächelt sie, bald weint sie trostlos.
Explikative Koordination (Erklärung)
Ein Satz erklärt die Bedeutung des anderen Satzes.
- Konjunktionen: das heißt (d. h.), das ist, nämlich, also.
- Beispiel: Junge Schauspielerinnen sind unerfahren, das heißt, sie haben keine Erfahrung.
Besondere Hinweise zur Koordination
1. Weglassen von Konjunktionen (Polysyndeton)
Wenn mehrere Teilsätze kopulativ verbunden werden, kann die Konjunktion in den ersten Teilsätzen weggelassen und nur zwischen den letzten beiden eingefügt werden:
- Beispiel: Alejandro arbeitet, studiert und hilft bei der Hausarbeit.
Die Wiederholung der Konjunktion in jedem Satz ist ein Stilmittel, das Polysyndeton genannt wird:
- Beispiel: Und er studiert und er arbeitet und er kümmert sich um das Haus.
2. Emphatische Verwendung disjunktiver Sätze
In koordinierten disjunktiven Sätzen kann die Konjunktion bereits im ersten Satz zur Emphase verwendet werden:
- Beispiel: Entweder nimm es oder lass es.
3. Grad der Opposition (Adversativsätze)
Die Opposition in adversativen Sätzen kann vollständig oder teilweise sein:
- Vollständige Unvereinbarkeit: Ein Satz schließt den anderen völlig aus. Hier wird oft sondern verwendet.
- Beispiel: Er hat nicht studiert, sondern er arbeitet.
- Partielle Einschränkung: Es wird nur eine Einschränkung ausgedrückt. Hier wird oft aber verwendet.
- Beispiel: Er studiert, aber er besteht die Prüfungen nicht.
Sätze mit den Verknüpfungen „sondern (dass)“ und „vielmehr“ drücken semantisch eine Korrektur oder eine stärkere Aussage aus:
Beispiel: Sie sprachen nicht während der Erklärung des Lehrers, sondern waren aufmerksam.
4. Funktion distributiver Verknüpfungen
Bei distributiven Koordinationen hat die Verknüpfung (Konjunktion oder konjunktive Phrase) nur einen relativen Wert und keine syntaktische Rolle. Distributive koordinierte Sätze werden durch korrelative Satzglieder verbunden, die keine syntaktische Funktion im Satz haben.
5. Zeichensetzung
Die explikativen Sätze werden in der Regel zwischen Kommata geschrieben.