Säure-Base-Chemie: pH-Wert, pKs-Wert und Pufferlösungen
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Definitionen nach Brønsted-Lowry
Nach dem Konzept von Brønsted werden Säuren und Basen wie folgt definiert:
- Säuren sind Protonendonatoren (sie geben Protonen, H+, ab).
- Basen sind Protonenakzeptoren (sie nehmen Protonen auf).
Beispiele für Säure-Base-Reaktionen
Säure
HCO3- + H2O ⇌ CO32- + H3O+ (Oxonium-Ion)
Base
NH3 + H2O ⇌ NH4+ + OH- (Hydroxid-Ion)
Protolyse und korrespondierende Paare
Alle Reaktionen, bei denen Protonen (H+) übertragen werden, nennt man Protolyse. Dabei entstehen sogenannte korrespondierende Säure-Base-Paare.
Reaktion von Salzsäure mit Wasser
HCl + H2O → Cl- + H3O+
Protonenwanderung ohne Wasser
NH3 + HCl → NH4+ + Cl-
Der pH-Wert
Autoprotolyse des Wassers
Wasser kann mit sich selbst reagieren, was als Autoprotolyse bezeichnet wird:
H2O + H2O ⇌ H3O+ + OH-
Ionenprodukt des Wassers
Das Ionenprodukt des Wassers (Kw) ist definiert als:
Kw = c(H3O+) ⋅ c(OH-)
Definition des pH-Wertes
Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Konzentration der Oxonium-Ionen:
pH = -log(c(H3O+))
- Je kleiner der pH-Wert, desto saurer ist die Lösung.
- Je größer der pH-Wert, desto alkalischer (basischer) ist die Lösung.
Der pOH-Wert
Wenn man mit Laugen (Basen) arbeitet, kennt man oft nur die Konzentration der Hydroxid-Ionen (OH-). Der pH-Wert kann daraus über den pOH-Wert ermittelt werden.
pOH = -log(c(OH-))
Es gilt der Zusammenhang: pH + pOH = 14
Stärke von Säuren und Basen
Die Stärke von Säuren und Basen beschreibt, in welchem Maße sie Protonen abgeben oder aufnehmen.
- Starke Säuren haben einen hohen "Protonendruck", d.h., sie übertragen ihre Protonen vollständig (vollständige Protolyse).
- Schwache Säuren haben einen geringen "Protonendruck", d.h., nur ein Teil der Säure-Teilchen überträgt die Protonen (unvollständige Protolyse).
Wichtig: Die einfache Formel zur pH-Berechnung aus der Anfangskonzentration gilt nur für starke Säuren.
Säure- und Basenkonstanten
Säurekonstante (Ks) und pKs-Wert
Die Stärke einer Säure wird durch die Säurekonstante Ks bzw. den pKs-Wert beschrieben.
- Starke Säuren: hoher Ks-Wert, niedriger pKs-Wert
- Schwache Säuren: niedriger Ks-Wert, hoher pKs-Wert
pKs = -log(Ks)
Ks = [c(Ac-) ⋅ c(H3O+)] / c(HAc)
Basenkonstante (Kb) und pKb-Wert
Analog zur Säurestärke wird die Basenstärke durch die Basenkonstante Kb bzw. den pKb-Wert beschrieben.
- Größere Basenstärke: hoher Kb-Wert, kleiner pKb-Wert
- Kleinere Basenstärke: niedriger Kb-Wert, großer pKb-Wert
pKb = -log(Kb)
Kb = [c(HAc) ⋅ c(OH-)] / c(Ac-)
Formeln zur pH-Wert-Berechnung
- Starke Säuren: pH = -log(c0(Säure))
- Schwache Säuren: pH = ½ ⋅ (pKs - log(c0(Säure)))
- Starke Basen: pOH = -log(c0(Base)); pH = 14 - pOH
- Schwache Basen: pOH = ½ ⋅ (pKb - log(c0(Base))); pH = 14 - pOH
Puffersysteme
Für viele chemische Reaktionen ist es wichtig, dass der pH-Wert konstant gehalten wird. Bei solchen Reaktionen arbeitet man in Pufferlösungen. Ein Puffersystem besteht aus einer schwachen Säure und ihrer korrespondierenden Base.
Wirkungsweise eines Puffers
Bei einem Puffersystem ändert sich der pH-Wert bei der Zugabe von Säuren oder Basen kaum, während ungepuffertes Wasser einen großen pH-Sprung zeigt.
- Bei Zugabe einer Säure: Die zugegebenen H3O+-Ionen reagieren mit der Base-Komponente des Puffers und werden so neutralisiert.
- Bei Zugabe einer Base: Die zugegebenen OH--Ionen reagieren mit der Säure-Komponente des Puffers und werden ebenfalls neutralisiert.
In beiden Fällen wird die Änderung des pH-Wertes effektiv abgepuffert.
Zusätzliche Grundformeln
- Konzentration: c = n / V
- Stoffmenge: n = m / M