Schlüsselfiguren der spanischen Aufklärung: Feijoo, Cadalso, Jovellanos

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Benito Jerónimo Feijoo: Aufklärer und Kritiker

Benito Jerónimo Feijoo, ein Mönch, Lehrer an der Universität von Oviedo und königlicher Berater Ferdinands VI., hatte das Hauptziel, die Aufklärung zu verbreiten und die Menschen zu erziehen. In seinen Essays bewies er die Falschheit des Aberglaubens und wies auf Widersprüche in den geistigen Entwicklungen hin. Diese Hauptinhalte seiner Arbeit spiegeln sich in den neun Bänden des Teatro Crítico Universal und den fünf Bänden der Cartas Eruditas y Curiosas wider.

José Cadalso: Vorreiter der Romantik und Gesellschaftskritiker

José Cadalso, der in Paris studierte, gilt als Vorläufer der Romantik. Er schrieb Lyrik und Theater, doch seine Prosa sticht besonders hervor. Sein präromantisches Werk Noches lúgubres (Traurige Nächte) zeigt, wie die Vernunft von Gefühlen und Leidenschaft überwältigt wird. In seinem bekanntesten Werk, den Cartas Marruecas (Marokkanische Briefe), wählte er die Briefform.

Drei fiktive Charaktere tauschen in den Cartas Marruecas Briefe aus, was dem Autor ermöglicht, die spanische Realität aus drei verschiedenen Perspektiven darzustellen:

  • Gazel: Ein junger Marokkaner, der nach Spanien reist.
  • Nuño: Ein spanischer Christ, der Gazel berät und ihm bei den Bräuchen hilft, mit einer kritischen Haltung.
  • Ben-Beley: Gazels alter Lehrer, der in Marokko bleibt.

Die Struktur der Cartas Marruecas besteht aus:

  • Einleitung: Kritik an den Bräuchen.
  • Briefe (Kern des Buches): 90 Briefe, die zwischen den Charakteren ausgetauscht werden.
  • Anmerkung: Umfasst Teile des Manuskripts.
  • Literarischer Protest: Der Autor stellt sich die mögliche Kritik vor und verspricht, keine ähnlichen Werke zu schreiben.

Gaspar Melchor de Jovellanos: Der aufgeklärte Reformer Spaniens

Gaspar Melchor de Jovellanos zeigte sich als brillanter Reformer. In seinen Essays zeigte er eine tiefe Besorgnis über die sozialen Probleme seiner Zeit: Industrie, Kommunikation, Landwirtschaft und Bildung – Bereiche, für die er Reformen vorschlug.

Zu seinen wichtigsten Werken gehören:

  • Elogio de Carlos III: Eine Analyse des spanischen Niedergangs und seiner Ursachen.
  • Informe sobre espectáculos públicos: Spricht über Maßnahmen, um jeder öffentlichen Darbietung ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben.
  • Informe sobre la Ley Agraria: Fordert die Aufhebung von Gesetzen, die die Entwicklung behindern, um einen Rahmen für wirtschaftliche Freiheit zu schaffen. Er sah die Konzentration des Eigentums in den Händen des Adels und der Kirche als Ursache für die Rückständigkeit.
  • Memoria en defensa de la Junta Central: Befürwortet die Zentraljunta und reagiert auf Kritik an seiner Beteiligung.
  • Memoria sobre la educación pública: Beschreibt notwendige Reformen zur Verbesserung der öffentlichen Bildung.

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