Schlüsselkonzepte und Ereignisse des mittelalterlichen Christentums
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Pilgerfahrten: Bedeutung und Ursprünge
Eine Pilgerfahrt ist ein Ritual, eine Reise zu einem heiligen Ort. Sie dient Gläubigen dazu, Dank auszudrücken, um Vergebung zu bitten oder ihren Glauben zu festigen. Pilgerreisen sind ein fester Bestandteil vieler Religionen und manifestieren die Notwendigkeit, die Wurzeln des Glaubens zu suchen und den Wunsch, kohärent zu sein und sich dem Evangelium zu verpflichten – ein Auftrag, der oft auf Jesus Christus zurückgeht.
Frieden und Werk Gottes im Mittelalter
Im 11. bis 13. Jahrhundert erlebte die institutionelle Kirche bedeutende Entwicklungen, die oft im Kontext des Strebens nach Frieden und der Verwirklichung des göttlichen Werkes standen.
Wichtige theologische und philosophische Strömungen
Die Katharer: Eine dualistische Bewegung
Die Katharer waren eine christliche Religionsbewegung, die sich ab dem 11. Jahrhundert in Südfrankreich verbreitete. Diese sektiererische Bewegung verteidigte einen christlichen Dualismus und befürwortete die Armut.
Scholastik: Glaube und Vernunft
Die Scholastik war eine philosophische und theologische Bewegung, die auf der Suche nach einer Übereinstimmung zwischen den Argumenten der Offenbarung (Glaube) und den Argumenten der Vernunft basierte.
Theozentrismus und Klosterleben
Der Theozentrismus ist eine Denkströmung, nach der Gott das Zentrum und der Grund allen Seins war. Diese Epoche war auch stark vom monastischen Leben geprägt:
- Cluny: Die Benediktinerreform von Cluny zeichnete sich durch ihre pädagogische und kulturelle Bedeutung aus, die sich durch Klosterschulen und die Arbeit der schreibenden Mönche manifestierte.
- Zisterzienser: Als neue Orden strebten die Zisterzienser nach Einfachheit, Armut und harter Arbeit. Sie suchten nach der Rückkehr zu den ursprünglichen evangelischen Prinzipien und einer Erneuerung des Klosterlebens.
Der Benediktinerorden
Der Benediktinerorden wurde im Jahr 529 von dem Heiligen Benedikt von Nursia in Montecassino gegründet. Sein Leitspruch lautete: „Ora et labora“ (Bete und arbeite). Spätere Reformbewegungen wie die von Cluny und die Zisterzienser basierten auf seinen Prinzipien.
Das Morgenländische Schisma (1054)
Das Morgenländische Schisma im Jahr 1054 führte zur Spaltung der Christenheit in zwei Hauptgruppen:
- Westliche Christen: Sie erkannten den Papst als sichtbares Oberhaupt an.
- Östliche oder Orthodoxe Christen: Sie folgten einer kollegialen Leitung durch Bischöfe.
Folgen des Schismas
Das Schisma hinterließ eine tiefe Kluft, die sich in der lateinischen Kultur des Westens und der griechischen Kultur des Ostens widerspiegelte. Die liturgischen Feiern unterschieden sich ebenfalls erheblich:
- Im Westen wurde die Macht des Papstes als universelles Oberhaupt der Kirche betont.
- Im Osten gab es eine kollegiale Führung durch das Episkopat.
- Eine weitere Forderung im Westen war die Disziplin des Zölibats für alle Geistlichen, während sie im Osten nur für Mönche und Bischöfe galt.
Der Investiturstreit
Die Investitur bezeichnete die Verleihung oder Schenkung einer Kirche, die Einsetzung eines Geistlichen oder die Ernennung von Bischöfen und Äbten. Könige und Adlige waren stark in diese Praxis involviert.
Das Problem entstand, weil die weltlichen Herrscher (Könige und Adlige) die Befugnis beanspruchten, Geistliche und Kirchenämter zu vergeben. Dieser Konflikt wurde schließlich mit der Unterzeichnung des Wormser Konkordats gelöst.