Schlüsselkonzepte der Soziologie: Habermas, Bourdieu, Giddens

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Theorie des Kommunikativen Handelns (Jürgen Habermas)

Kernidee: Interaktion, vermittelt durch Symbole.

Definition: Aktionsregeln, die intersubjektiv verstandene und anerkannte Formen des gegenseitigen Verhaltens definieren müssen.

Geltungsansprüche

Die Kommunikation muss vier Geltungsansprüche erfüllen:

  • Verständlichkeit
  • Wahrheit (Bezug zur objektiven Welt)
  • Richtigkeit (Bezug zur sozialen Welt/Gerechtigkeit)

Kommunikatives Handeln und Sozialisierung

Kommunikatives Handeln ist Teil des sozialen Handelns, das die Sozialisierung in drei Prozessen formt:

  1. Empfang und kulturelle Reproduktion.
  2. Soziale Integration.
  3. Entwicklung der Persönlichkeit und persönliche Identität.

Das Feld (Pierre Bourdieu)

Das Feld ist eine externe Reihe von historisch konstituierten gesellschaftlichen Strukturen.

Es ist der Spielraum, der aus Institutionen und Regeln besteht, die ihn regieren. Auf dem Feld nehmen die Akteure (Agenten) bestimmte, miteinander in Beziehung stehende Positionen ein.

[Anmerkung: Das Feld ist objektiv und extern zum Akteur.]

Der Habitus (Pierre Bourdieu)

Der Habitus umfasst alle sozialen Strukturen, die der Akteur selbst verinnerlicht hat.

Er ist der Satz von Regeln, den Akteure in die Entwicklung ihres gesellschaftlichen Lebens integrieren. Er bildet die Subjektivität des Einzelnen, die aus seinen eigenen Erfahrungen entsteht.

Strukturierungstheorie (Anthony Giddens)

Dualität von Struktur

Die Struktur bestimmt das Handeln, aber der Erfolg oder Misserfolg der Handlungen gibt Feedback und führt zu Änderungen an der Struktur.

Dieses Prinzip erklärt sowohl den Wandel als auch die Stabilität sozialer Systeme.

Der Methodologische Individualismus

Die einzigen wirklichen und effektiven Entitäten in der Gesellschaft sind Individuen.

Alle gesellschaftlichen Phänomene lassen sich letztlich auf Phänomene in Bezug auf Personen, Zustände von Personen oder Beziehungen zwischen Individuen reduzieren.

Arten des Methodologischen Individualismus

  • Ontologisch
  • Methodisch
  • Ethisch-politisch

Rational-Choice-Theorie

Grundannahme: Individuen treffen rationale Entscheidungen im Einklang mit ihren Zielen und Präferenzen, unter Berücksichtigung der Einschränkungen, die ihre Entscheidungen beeinflussen.

Entscheidungen im Kontext der Knappheit

Entscheidungen werden immer in einem Kontext der Knappheit getroffen (z. B. Unfähigkeit, zwei unvereinbare Handlungen durchzuführen, oder Missverhältnis zwischen Bedarf und Ressourcen).

Anforderungen an Präferenzen

Präferenzen sollten sein:

  • Vollständig (nachdenklich)
  • Konsistent (komplex)
  • Transitiv

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