Schlüsselthemen der mittelalterlichen katalanischen Kultur

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Ramon Llull: Pionier der katalanischen Literatur

Ramon Llull gilt als der erste große Schriftsteller der katalanischen Literatur. Er war der Erste, der die Diglossie zwischen Latein und Katalanisch überwand, indem er die katalanische Sprache für Themen nutzte, die bis dahin (im 13. Jahrhundert) dem Latein vorbehalten waren. Durch Poesie und andere grammatische sowie literarische Entwicklungen hatte das Katalanische eine Reife als romanische Sprache und Kultur erreicht.

Llull wurde 1232 in Palma de Mallorca geboren. Er war der Sohn einer auf der Insel etablierten Adelsfamilie nach der Eroberung durch Jakob I. und wurde höfisch erzogen. Llull verfolgte ein proselytisches Ziel: Ungläubige zu bekehren, Bücher zu schreiben, um den christlichen Glauben zu verbreiten, und Schulen zu gründen, um Missionare auszubilden. Seine Prosa war kultiviert und modern.

Vier große katalanische Chroniken

Die katalanische Literatur des Mittelalters ist reich an historischen Chroniken. Zu den bedeutendsten zählen:

  • Die Chronik Jakobs I. (Llibre dels fets)
  • Die Chronik des Bernat Desclot (Crònica de Bernat Desclot)
  • Die Chronik des Ramon Muntaner (Crònica de Ramon Muntaner)
  • Die Chronik Peters IV. von Aragon (Crònica de Pere el Cerimoniós)

Humanismus in der Krone von Aragon

Der Humanismus, eine Bewegung, die in den italienischen Städten entstand, verbreitete sich frühzeitig in der Krone von Aragon.

Die Königliche Kanzlei

Die Königliche Kanzlei spielte eine zentrale Rolle bei der Einführung, Verbreitung und Förderung des Lesens klassischer Werke. Zudem wurden Übersetzungen klassischer lateinischer Autoren und italienischer Humanisten gefördert.

Politische und literarische Beziehungen

Es gab enge politische und literarische Beziehungen zu italienischen Humanisten, insbesondere während der Herrschaft von Peter IV. von Aragon, Johann I. und Martin I. von Aragon. Diese Verbindungen waren besonders stark im Königreich Neapel und zur Zeit Alfons des Großmütigen.

Feudalismus: Gesellschaft und Struktur

Der Feudalismus stützte sich hauptsächlich auf die Landwirtschaft; der Handel war praktisch gleich Null. Die ländliche Gesellschaft organisierte sich in kleinen Gebieten, wo der Herr des landwirtschaftlichen Grundstücks Leibeigenen oder Bauern Lehen gab, damit sie ihre Felder im Austausch für militärischen Schutz bearbeiteten.

Das Herr-Vasall-Verhältnis

Die feudale Gesellschaft basierte auf dem Verhältnis zwischen Herr und Vasall. Der Herr gab seinen Vasallen ein Lehen; im Gegenzug bot der Vasall militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs. Der Herr konnte wiederum Vasall einer anderen Person von höherem Rang sein.

Vasall
Ein Vasall war ein Mann, der einem Herrn diente und im Gegenzug Schutz und Land (ein Lehen) erhielt.

Frühe Texte in katalanischer Sprache

Im 11. Jahrhundert erschienen die ersten Texte in katalanischer Sprache. Zu den wichtigsten frühen Werken gehören:

  • Die Usatges de Barcelona (Forum Iudicum)
  • Die Homilies d'Organyà (Predigten von Organyà)

Ritterromane und der Niedergang des Rittertums

Ritterromane, auch bekannt als Bücher der Ritterschaft, enthielten oft unplausible Elemente. Sie spiegelten den Niedergang des Rittertums wider, der sich bis ins 14. Jahrhundert fortsetzte.

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