Schreibkompetenz im Unterricht: Traditionelle Ansätze und innovative Methoden
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Die Bedeutung des Schreibens im Unterricht
Während das Diktat die typische Übung par excellence für Rechtschreibung und Rechenoperationen wie Multiplikation und Division ist, stellt das Verfassen von Texten die umfassendste Ausdrucksform dar. Seine offenen Funktionen und die vielfältigen adaptiven Antworten auf alle Fragen machen es zu einer der besten Praktiken für den Schriftspracherwerb. Tatsächlich haben die meisten von uns so gelernt: Wir schrieben wöchentlich Aufsätze zu verschiedenen Themen, die dann vom Lehrer korrigiert wurden. Diese gängige Praxis gerät jedoch mit dem Aufkommen neuer Methoden, dem kommunikativen Ansatz zur Sprachförderung und den Bedürfnissen der Studierenden in die Krise.
Kommunikative Texte vs. schulische Aufsätze
Im wirklichen Leben werden keine Aufsätze eines einzigen Texttyps geschrieben. Die Schule sollte vielmehr die unterschiedlichen Kommunikationsmerkmale sozialer Texte, wie wir sie üblicherweise produzieren, aufzeigen. Hier sind die Unterschiede zwischen kommunikativen Texten und schulischen Aufsätzen:
Kommunikative Texte
(Beispiele: Briefe, Notizen, Lebensläufe, Mitteilungen, Berichte, Hinweise)
- Struktur und Zweck: Haben eine feste Struktur, einen bestimmten Zweck und oft eine festgelegte Phraseologie.
- Empfänger: Der Empfänger ist explizit, vielfältig und bestimmt in jedem Fall einen bestimmten Grad an Formalität.
- Thema: Das Thema des Textes ist real oder wahrscheinlich, je nach Kommunikationsfunktion.
Schulische Aufsätze
- Struktur und Stil: Freie Struktur, Stil und Phraseologie.
- Empfänger: Der Empfänger ist implizit und variiert. Es gibt keinen festen Grad an Formalität.
- Thema: Absolute Themenfreiheit.
Kommunikative Texte betonen die kommunikative Funktion der Sprache: die Wechselbeziehung zwischen Sender und Empfänger sowie die Erreichung realer Zwecke. Im Gegensatz dazu hat das Verfassen eines schulischen Aufsatzes Einschränkungen und erfordert mehr Kreativität sowie die Fähigkeit, Ideen zu verfeinern und zu ordnen.
Sprache als Lern- und Ausdrucksvehikel
Sprache ist ein Vehikel, durch das Schüler über ein Thema nachdenken und Dinge über dieses Thema lernen. Diese kommunikative Praxis bereitet sie auf das wirkliche Leben vor und lehrt sie, die geschriebene Sprache in normalen Situationen zu verwenden. Das Verfassen von Texten ermöglicht es jedoch auch, die Sprache zu nutzen, um jedes Thema zu studieren, was wiederum bedeutet, zu lernen.
Vorschläge zur Schreibförderung
Eines der wichtigsten Anliegen von Lehrern und Schülern beim Verfassen von Texten ist es, motivierende Themen oder Ideen zu finden, die das Schreiben erleichtern und zu guten Ergebnissen führen. Hier sind einige Ideen, um Schüler zum Schreiben zu motivieren:
1. Technik „1+1=1“
Hierbei wird ein neues Objekt, Konzept oder Wesen aus der Summe zweier fremder Elemente vorgestellt und in einem Text beschrieben.
2. Wörter, Phrasen und Schreiben
Diese Methode besteht darin, einen Aufsatz Schritt für Schritt vorzubereiten, indem man zuerst eine Liste von Wörtern erstellt, dann eine Reihe von Sätzen mit diesen Wörtern bildet und schließlich die Sätze zu einem Text anordnet.
3. Geschichten manipulieren
Hierbei wird eine Geschichte bearbeitet. Man kann eine begonnene Geschichte fortsetzen, eine Geschichte neu gestalten, einen Anfang zu einem Ende finden oder dieselbe Geschichte neu schreiben.
4. Metaphern
Diese Technik besteht darin, ein Objekt, eine Person oder einen beliebigen Gegenstand zu beschreiben, indem man Metaphern und Vergleiche mit bekannten und dem Schüler nahen Dingen verwendet. Auch Personifizierungen können eingesetzt werden.
5. Die 5 Fragen
Hierbei wird ein Text anhand von 5 grundlegenden Fragen zu einem Sachverhalt erstellt: Was, wann, wer, warum und wo. Man kann auch eine Geschichte erfinden.
6. Tipps zu einem berühmten Satz
Ausgehend von einem berühmten Satz wird eine persönliche Ansicht entwickelt. Dies ist ein nachdenklicher Vorschlag.
7. Bilder als Inspiration
Bilder dienen als Inspirationsquelle, besonders für jüngere Schüler.
8. Reale oder glaubwürdige Texte
Es ist motivierend, reale Situationen für die Schüler zu schaffen. Die Tatsache, dass ein echter Leser das Geschriebene lesen wird, ermutigt sie, besser zu schreiben.