Schulische Aufgaben: Struktur, Rollen und Lehrstile

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Die Unsichtbare Struktur schulischer Aufgaben

Schulische Aufgaben (Hausaufgaben) umfassen alle Arten von Aktivitäten, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unterrichts stattfinden können. Sie haben sehr unterschiedliche Konsequenzen, abhängig vom wiederholten Sequenzstil, der den Lehrerberuf beschreibt.

Rollen und Pflichten

  • Aufgaben des Lehrers

    Die drei wichtigsten Aufgaben sind: Planung, Umsetzung und Evaluation. Dazu gehören auch: Aufdecken, Fragen stellen, Diskussionen führen, Moderieren, Vorschlagen, Entscheiden, Erklären, Diktieren, Motivieren, Beobachten und Korrigieren.

  • Pflichten der Schüler

    Dazu gehören: Entscheiden, Planen, Äußern, Informationen aufnehmen und verwenden, Prüfen und Erinnern.

Schlüsseldimensionen schulischer Arbeit

Dies sind die gemeinsamen Elemente der Lehr- und Lernstrategien:

  1. Sequenz: Die Reihenfolge, in der die Aufgaben durchgeführt werden.
  2. Interaktion (Soziales System): Beziehungen zwischen Schülern untereinander und zwischen Lehrer und Schülern.
  3. Inhalt: Curriculare Dimension hinsichtlich Breite, Tiefe und Organisationsmodus.
  4. Lehr- und Lernmittel: Die Mittel, die den Inhalt vermitteln.
  5. Distribution von Raum und Zeit: Schlüssel zur Organisation von Aktivitäten, einschließlich des Standorts der Schule und der Lehrenden.
  6. Kontrolle oder Entscheidungsfindung: Wer entscheidet, was zu tun ist, den Standort und die Materialien.
  7. Lehrreiche Aktion: Die Art und Weise der Kommunikation.
  8. Schülerverhalten.
  9. Der Rhythmus: Die Praxis im Lernprozess.
  10. Dauer.
  11. Ambiguität: Die Klarheit der Aufgabenstellung.

Funktionen schulischer Aufgaben

Lehrstile nach Gimeno

Gimeno unterscheidet zwischen zwei Arten von Stilen:

  • Indirekter Einfluss: Geringe Lenkung durch den Lehrer. Schüler werden motiviert, selbst zu handeln und die Ideen, die sie vorschlagen, zu entwickeln.
  • Unmittelbarer Einfluss: Der Lehrer erteilt Aufträge, gewährt begrenzte Autonomie für die Schüler und nutzt Autorität zur Durchsetzung.

Die Analyse des Lehrstils kann jedoch nicht auf verbale Interaktionen im Klassenzimmer beschränkt werden. Bennet unterscheidet daher zwischen zwei Arten:

Vergleich: Progressive vs. Traditionelle Lehrstile (nach Bennet)

ProgressivTraditionell
Integriertes MaterialmanagementUnabhängige Fächer
Der Lehrer als LeitfadenLehrer als Wissensvermittler
Aktive SchülerPassive Rolle der Schüler
Schüler sind am Lehrplan beteiligtSchüler sind nicht am Lehrplan beteiligt
Intrinsische MotivationGedächtnis, Übung und Wiederholung
Keine festen akademischen StandardsEinsatz von Belohnungen
Wenige TestsEs gibt akademische Standards
TeamworkRegelmäßige Kontrolluntersuchungen
Der Unterricht ist nicht auf die Klasse beschränktPersönliche Stimulation
KreativitätUnterricht auf den Klassenraum beschränkt
Nachweisverfahren (Beurteilungsprozesse)Wenig Kreativität

Systematischer Unterrichtsstil

  1. Überprüfung der täglichen Aufgaben
  2. Präsentation neuer Materialien und Inhalte
  3. Geführte Praxis der Schüler
  4. Pädagogisches Feedback und ggf. Korrektur
  5. Freie Praxis der Schüler
  6. Wöchentliche und monatliche Überprüfung
Anmerkung zu Wiederholungen/Rezensionen

Diese sind nur für Kinder auf niedrigerem Niveau gültig und sind nicht geeignet, um Probleme, Kreativität, Unabhängigkeit und intellektuelle Neugier zu fördern.

Sozialisation im schulischen Kontext

Die Rolle des Lehrers in der Sozialisation

Lehrer sind heute Fachleute, die lernen müssen, ihr Verhalten an die Rolle anzupassen, die sie spielen. Durch diese Erfahrung wird die Sozialisation auf spezifische Weise für ihre berufliche Tätigkeit realisiert.

Der Lehrer unterliegt Anforderungen, wie dem offiziellen Lehrplan, der Schulaufsicht, der Familie, den Schülern und eigenen Neigungen, welche seine Sozialisation beeinflussen.

Wenn es darum geht, den Unterricht zu innovieren, sieht sich der Lehrer mit der „Phagozytose der Innovation“ konfrontiert. Das bedeutet, dass Kollegen ein abweichendes pädagogisches Verhalten infrage stellen und sogar ablehnen können. Der Lehrer muss dieses Vorgehen verteidigen, darf aber gleichzeitig nicht denken, dass seine Methode die beste ist. Dies kann zu Auseinandersetzungen mit Kollegen führen, wobei sich die Neuerung entweder anpasst oder umgekehrt.

Sozialisation ist eine dialektische Beziehung zwischen der Akzeptanz der Regeln durch die Institution und dem Widerstand bzw. der Ablehnung dieser Normen.

Die Autonomie der Lehrer ist eingeschränkt. Obwohl sie den Lehrplan mitgestalten können, wird ihre Autonomie durch soziale und bürokratische Zwänge begrenzt, etwa durch die Interpretationen der Schulbuchverlage, die Gestaltung von Tests sowie die Interpretationen von Kollegen.

Sozialisation der Schüler

Der Prozess der Sozialisation ist nicht gleichbedeutend mit Geselligkeit. Obwohl es Interaktion gibt, sozialisieren sich Kinder nicht gleich. Sie erfüllen allmählich die Verhaltensregeln einer bestimmten Umgebung, um den Bedürfnissen und Anforderungen der Schule gerecht zu werden. Sozialisation bedeutet zu verstehen, welches Verhalten vom Schüler erwartet wird.

Probleme bei der Anpassung können auftreten, wenn ein Kind die Schule oder den Lehrer wechselt, da es schwierig ist, sich in einer neuen Umgebung zu sozialisieren. Daher ist eine Eingewöhnungszeit erforderlich. Dies gilt auch, wenn der Lehrer gleich bleibt, aber das Fach wechselt, da das Kind die tatsächlichen Aktivitäten der einzelnen Bereiche unterscheiden muss.

Kognitive Fähigkeiten und Lernstrategien

Kognitionspsychologische Perspektive

Aus der Perspektive der kognitiven Psychologie werden Schüler als Informationsverarbeiter betrachtet. Wichtig sind die Strategien, die Schüler nutzen, um die Realität zu verstehen und Informationen zu verarbeiten. Diese Strategien hängen von den verschiedenen Aufgaben ab, die den Schülern gestellt werden, und wandeln sich durch Lernprozesse.

Progressive Perspektive

Diese Perspektive argumentiert, dass kulturelle Inhalte keinen intrinsischen Wert haben; wichtig ist die Entwicklung von Prozessen.

Die Beziehung zwischen Inhalt und Aufgaben scheint von den jeweiligen kulturellen Bereichen abzuhängen. Diese sind mit unterschiedlichen kognitiven Prozessen verbunden, und die Besonderheiten jedes Bereichs erfordern unterschiedliche didaktische Behandlungen.

Klassenzimmer-Management und Disziplin

Der Lehrer muss sicherstellen, dass die Schüler an der Arbeit teilnehmen und die Inhalte im Unterricht aufnehmen. Aufgrund der Merkmale der Klassen ist es jedoch schwierig für Lehrer, alle Bedürfnisse zu erfüllen.

Wenn den Schülern die Aufgaben vor der Aktivität erklärt werden, können sie selbstständig arbeiten, ohne Störungen zu verursachen (außer wenn einige aufgrund unterschiedlicher Arbeitsgeschwindigkeiten früher fertig sind). Wenn die Aufgaben jedoch nicht vorher erklärt werden, kommt es automatisch zu Störungen, und der Lehrer muss in den meisten Fällen auf autoritäre und repressive Maßnahmen zurückgreifen, um Ordnung zu schaffen.

Wir sehen also, dass die Disziplin im Unterricht nicht primär von der Person abhängt, sondern von der Art der Arbeit und der Organisation der Aufgaben, wobei einige Aufgaben mehr Organisation erfordern als andere.

  • Geschlossene Aufgaben: Wenn dem Schüler genau gesagt wird, was zu tun ist.
  • Offene Aufgaben: Erfordern Verständnis und eine intensivere Intervention durch den Lehrer.

Hier gerät der Lehrer in einen Widerspruch, da umfassendere Maßnahmen oft schwerer zu handhaben sind.

Professionalität und Planung des Lehrers

Die Professionalität des Lehrers manifestiert sich in der Konzeption und Umsetzung der Aufgaben, durch die der Lehrplan (Curriculum) entwickelt wird. Diese Operationen sind: Planung (präaktive Tätigkeit), Entwicklung/Durchführung (interaktive Aktivitäten) und Bewertung (posaktive Tätigkeit).

Die Unterrichtsplanung ist die grundlegende Funktion des Lehrers und führt zu Prozess- und Produktinnovationen. Wenn der Lehrer seine Pläne nutzt, verwendet er bestimmte Systeme, und es besteht eine Wechselwirkung zwischen den durchgeführten und den organisierten Aufgaben.

Laut Gimeno sind 5 wesentliche Aspekte bei der Gestaltung der Praxis zu berücksichtigen:

  1. Berücksichtigung der Aspekte des Lehrplans, die wir umsetzen wollen.
  2. Verfügbarkeit der zu verwendenden Ressourcen.
  3. Interaktionen, die entstehen.
  4. Anordnung im Klassenzimmer.
  5. Bildungsprozesse, die entwickelt werden.

Professionelle Bildung bedeutet, das eigene Design zu ändern, wenn in der Praxis Fehler oder Unstimmigkeiten auftreten.

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