Seen und Grundwasser in Spanien: Typen und Bedeutung

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Seen auf der Iberischen Halbinsel

Endorheische Seen

Auf der Iberischen Halbinsel gibt es nicht viele endorheische Gebiete. Die Mehrzahl der im Katalog der spanischen Seen verzeichneten Gewässer sind kleine und weniger tiefe Becken, deren Oberfläche starke Niveau-Schwankungen aufweist, sodass sie im Sommer oft verschwinden. Viele dieser kleinen Seen wurden durch menschliches Handeln trockengelegt und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Wir können folgende Typen unterscheiden:

Seen endogenen Ursprungs

Diese Seen stehen im Zusammenhang mit tektonischen Ereignissen oder Vulkanismus. Einige der größten Seen der Erdoberfläche sind dieser Art und können sehr tief sein. In Spanien ist das beste Beispiel die ehemalige Lagune von La Janda.

Seen exogenen Ursprungs

Seen exogenen Ursprungs weisen eine sehr vielfältige Typologie auf und können nach dem entstehenden Faktor in folgende Arten eingeteilt werden:

Glaziale Seen (Eiszeit)

Diese Seen entstehen durch die Einwirkung von Gletschern im Hochgebirge, sei es durch die Erosion der Gletscherzunge oder durch den Aufstau von Wasser durch Moränenablagerungen. Die ersteren sind oft kreisförmig, die zweiten länglich, und beide können sehr tief sein, wie beispielsweise im Hochland der Anden. In den spanischen Pyrenäen gibt es über 400 solcher Seen. Auf der Iberischen Halbinsel ist die Laguna Negra ein bekanntes Beispiel, und der größte Gletschersee ist der Lago de Sanabria.

Karstseen

Diese Seen entstehen in Becken, die durch die Auflösung von wasserlöslichen Gesteinen wie Gips oder Kalkstein ausgehöhlt wurden. Die wichtigsten Beispiele sind die Lagunen von Ruidera und Fuente de Piedra. Es gibt auch eine ganze Reihe von unterirdischen Seen.

Seen arreiischen Ursprungs

Diese Seen befinden sich in strukturschwachen Gebieten, in denen sich Regenwasser sanft sammelt und verdunstet. Sie haben variable Dimensionen und Tiefen und weisen nur eine sehr geringe Saisonalität auf.

Küstenlagunen und Feuchtgebiete

Diese Gewässer werden in Küstenebenen durch die Einwirkung mariner Sedimente und abflussloser Wasserläufe geformt.

Gemischte Seen

Diese Seen sind tektonischen Ursprungs, werden aber von Karstgewässern gespeist. Feuchtgebiete wie die Seen und Teiche von Fuente de Piedra (Málaga) haben eine große ökologische Bedeutung.

Grundwasser und Aquifere in Spanien

Grundwasser ist Wasser, das durch die Filtration von Regenwasser in den Untergrund gelangt. Der Speicherbereich dieses Wassers wird als Grundwasserleiter (Aquifer) bezeichnet. Unterirdische Gewässer wurden traditionell durch Quellen und Brunnen genutzt. Ihr Vorkommen war ein wichtiger Faktor für die Besiedlung und das Entstehen charakteristischer Landschaften, wie beispielsweise mediterraner Gärten. Obwohl die spanischen Aquifere eine mäßige Menge an Wasser aufweisen, sind in südlichen und östlichen Gebieten die Entnahmeraten sehr hoch. In diesen Gebieten gelten sie heute als übernutzt.

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