Der Sekundärsektor: Bau, Industrie und Bergbau
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Der Sekundärsektor
Der Sekundärsektor umfasst hauptsächlich die Bereiche Bau und Industrie.
Bauwesen
Dieser Wirtschaftszweig befasst sich mit der Schaffung eigener Infrastruktur und Gebäuden.
Die Industrie
Die Industrie ist die wichtigste Komponente des Sekundärsektors. Sie umfasst die Verarbeitung von Rohstoffen zu Fertigprodukten, die entweder direkt konsumiert oder als Halbfabrikate in anderen Branchen weiterverwendet werden.
Historischer Kontext: Handwerk vs. Industrie
Im Handwerk wurde das Produkt manuell von einer Person hergestellt, die für den gesamten Prozess verantwortlich war. Das Produkt war für den Eigenverbrauch oder einen begrenzten Markt bestimmt, und die Produktivität war gering.
Die Industrie, insbesondere seit der Industriellen Revolution im späten neunzehnten Jahrhundert, hat diesen Ansatz grundlegend verändert.
Merkmale des Industrieprozesses
Der Industrieprozess weist folgende Merkmale auf:
- Einsatz von Maschinen, die durch externe Energiequellen angetrieben werden.
- Arbeitnehmer verrichten ihre Arbeit in Fabriken.
- Erfordert Arbeitsteilung: Jeder Arbeitnehmer ist auf einen Arbeitsschritt spezialisiert.
Industrie als Entwicklungsindikator
Die Industrie ist einer der Hauptindikatoren zur Messung des Entwicklungsgrades eines Landes. Es ist üblich, Industrieländer mit entwickelten Ländern und Nicht-Industrieländer mit unterentwickelten Ländern gleichzusetzen.
Bergbau
Der Bergbau, oft dem Primärsektor zugeordnet, ist für die Gewinnung von Mineralien verantwortlich. Mineralien sind wichtige Ausgangsmaterialien für die Herstellung vieler Industrieprodukte.
Arten von Industrien
Schwerindustrie
Diese Industrien verarbeiten Rohstoffe zu Vorprodukten. Sie erfordern hohe Investitionen sowie große Mengen an Rohstoffen und Energie. Da sie oft sehr umweltschädlich sind, befinden sie sich meist außerhalb städtischer Zentren und benötigen große Flächen für ihre Anlagen.
Metallurgie-Industrie
Befasst sich mit der Herstellung von Metallerzeugnissen. Die Produktion von Eisen und Stahl wird als Stahlindustrie bezeichnet. Aluminium ist ein Metall von großer Bedeutung, da es in vielen anderen Industrien (z.B. Schiffbau, Automobilbau) verwendet wird. Die Kupfermetallurgie ist ebenfalls von großem Interesse, da dieses Metall im Elektro-, Automobil- und Flugzeugbau eingesetzt wird.
Schwere chemische Industrie
Stellt Produkte her, die für die moderne Industrie unerlässlich sind, wie Schwefelsäure, Stickstoff, Soda sowie Produkte aus Kohle und Öl. Sie erfordert hohe Investitionen und qualifizierte Arbeitskräfte, weshalb sie typischerweise in entwickelten Ländern angesiedelt ist.
Produktionsgüterindustrie
Diese Industrie verarbeitet Halbfabrikate der Schwerindustrie zu Fertigprodukten. Hierzu zählen insbesondere die High-Tech-Industrie und die Luft- und Raumfahrt. Die Produktionsgüterindustrie ist stark in den USA, einigen Staaten der Europäischen Union, Russland und Japan konzentriert.
Beispiele für Produkte der Produktionsgüterindustrie sind:
- Baustoffe
- Landwirtschaftliche und industrielle Ausrüstung
- Fahrzeuge
- Raumfahrttechnik
- Elektronik für industrielle Anwendungen
Leichtindustrie und Konsumgüterindustrie
Die Leichtindustrie produziert direkt Konsumgüter. Sie benötigt weniger Rohstoffe und Energiequellen, ist weniger umweltschädlich und befindet sich oft in der Nähe von Städten und Verkehrswegen. Ihre Produktpalette ist sehr vielfältig.
Beispiele hierfür sind:
- Lebensmittelindustrie
- Leichte chemische Industrie
- Automobilindustrie (Endmontage)
- Textilindustrie
- Elektronikindustrie (Konsumgüter)