Semantik: Relationen, Synonyme, Homonyme und Antonyme

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Die Semantik: Wissenschaft der Wortbedeutung

Die Semantik ist die Wissenschaft, die sich mit der Bedeutung von Wörtern und sprachlichen Zeichen befasst.

Semantische Relationen und Eindeutigkeit

Wenn ein Signifikant (die Form des Wortes) nur eine Bedeutung hat, spricht man von Eindeutigkeit. Es gibt jedoch Fälle, in denen ein Signifikant eine große Anzahl von Bedeutungen aufweist. Diese semantischen Erscheinungen werden als Synonymie, Polysemie und Homonymie bezeichnet.

1. Synonymie: Gleiche oder ähnliche Bedeutung

Synonymie liegt vor, wenn Wörter die gleiche oder eine sehr ähnliche Bedeutung haben.

Zum Beispiel sind die Wörter Kälte und Eis synonym, da sie eine ähnliche Bedeutung tragen.

Perfekte Synonyme sind selten. Oft gibt es kleine, aber erhebliche Unterschiede zwischen den Wörtern, die in diesem Zusammenhang und auf allen Ebenen der Sprache relevant sind.

Zum Beispiel sind Zahnarzt und zahnärztlich synonyme Wörter. Allerdings wird der Begriff zahnärztlich seltener in der Umgangssprache verwendet und ist eher dem Fachjargon vorbehalten.

Weitere Beispiele für regionale Synonyme für Nieselregen sind:

  • Nieselregen (allgemeine Nutzung)
  • Calabobos (Kantabrien)
  • Guru (Amerika)
  • Rieselt (Asturien)
  • Schalmei (Navarra)
  • Chipochipi (Mexiko)

2. Polysemie und Homonymie

Beide Phänomene beschreiben Fälle, in denen ein einzelner Signifikant verschiedenen Bedeutungen entspricht.

Polysemie (Mehrdeutigkeit)

Bei der Polysemie hat ein einzelnes Wort einen gemeinsamen Ursprung, aber unterschiedliche Bedeutungen, die direkt oder indirekt mit der ältesten Bedeutung in Verbindung stehen.

Polysemie ist eine sprachliche Ressource, die es ermöglicht, einen Überschuss an verschiedenen Wörtern zu vermeiden. Übermäßiger Gebrauch kann jedoch zu einer semantischen Entleerung führen, bekannt als wilde Wörter (oder Modewörter), die durch zu viele Anwendungen ihre ursprüngliche Bedeutungskraft verlieren und zu allgemein oder vage werden (z. B. nichts tun, das usw.).

Homonymie (Gleichlaut)

Homonyme sind Wörter, die in der Form übereinstimmen, aber aus der Entwicklung von zwei ursprünglich verschiedenen Begriffen resultieren. Manchmal gehören sie nicht zur gleichen grammatischen Kategorie.

Wir unterscheiden zwei Klassen von Homonymen:

Homographen

Homographen weisen eine Übereinstimmung in Rechtschreibung und Aussprache auf. Beispiel: Feder (fein, weich, weiß) und Feder (am Meer gebautes Werk/Mole).

Homophone

Homophone weisen eine Übereinstimmung in der Aussprache, aber nicht in der Rechtschreibung auf. Beispiel: Welle (Meereswelle) und Welle (Kurve, z. B. im Haar).

3. Hyponymie und Hyperonymie

Diese Beziehung beschreibt, dass die Bedeutung eines Wortes die Bedeutung anderer Wörter einschließt.

Hyperonym (Oberbegriff)

Das Hyperonym hat einen umfangreichen Sinn, der andere Wörter mit geringerer Bedeutungserweiterung einschließt. Das Wort Mobiliar ist das Hyperonym von Stuhl, Tisch, Bett ...

Hyponym (Unterbegriff)

Das Hyponym ist in der Bedeutung eines anderen, größeren Begriffs enthalten. Die Wörter Stuhl, Tisch, Bett ... sind Hyponyme von Mobiliar.

4. Antonymie (Gegenbegriff)

Die traditionelle Semantik beschreibt die Antonymie als eine etablierte Beziehung zwischen Wörtern, die entgegengesetzte Bedeutungen ausdrücken. Zum Beispiel: heiß/kalt, öffnen/schließen, verkaufen/kaufen.

Allerdings ist die Beziehung zwischen Antonymen nicht immer identisch. Man unterscheidet drei verschiedene Arten von Antonymie:

Graduelle Antonymie

Hierbei gibt es ein Gefälle oder eine Skala zwischen den Begriffen. Beispiel: heiß/kalt (mit Zwischenstufen wie *lauwarm* oder *gemäßigt*). Ein weiteres Beispiel: weiß/schwarz.

Komplementäre Antonymie

Die Verneinung des einen Begriffs impliziert das Vorhandensein des anderen (keine Zwischenstufen). Beispiel: offen/geschlossen. Wenn etwas offen ist, kann es nicht geschlossen sein. Selbst wenn eine Tür nur angelehnt ist, gilt sie als offen, nicht als geschlossen. Ein weiteres Beispiel: an/aus.

Reziproke Antonymie (Konverse)

Ein Begriff impliziert notwendigerweise den anderen (eine wechselseitige Beziehung). Beispiel: verkaufen/kaufen. Wenn es keinen Verkäufer gibt, gibt es keinen Kauf, und umgekehrt. Ein weiteres Beispiel: Gewinn/Verlust.

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